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Vorkrisenniveau 12.03.2021 13:08:00

EssilorLuxottica gibt sich nach Erholung wieder optimistischer - Aktie leichter

EssilorLuxottica gibt sich nach Erholung wieder optimistischer - Aktie leichter

Das italienisch-französische Unternehmen will das Geschäft 2021 wieder auf ein Niveau hieven, das mit der Zeit vor Ausbruch der Pandemie vergleichbar ist. Zwar verwies das Management bei der Bilanzvorlage am Freitag in Charenton-le-Pont bei Paris auf anhaltende Unsicherheiten durch Covid-19. Doch es gebe bereits eine positive Entwicklung in der Region Asien-Pazifik. Zudem setzt EssilorLuxottica darauf, dass die laufenden Impfkampagnen im zweiten Quartal auch in anderen Regionen zu einer Normalisierung des Geschäftsumfelds führen.

Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten zunächst kaum für Bewegung. Der Kurs der EssilorLuxottica-Aktie war an der Pariser Börse weitgehend unverändert und lag mit 0,1 Prozent im Minus bei 141,25 Euro. Im Anschluss vergrößert sich das Minus auf zeitweise 0,67 Prozent. Im laufenden Jahr haben die Titel bereits rund 11 Prozent an Wert gewonnen. Aus Sicht von Analyst James Grzinic vom Analysehaus Jefferies fiel der Ausblick des Managements auf das laufende Jahr etwa so aus wie erwartet. Er versteht die Prognose so, dass EssilorLuxottica beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie beim Nettogewinn auf bereinigter Basis das Niveau von 2019 erreichen wolle. Zudem seien die Synergie-Ziele mit Blick auf den Zusammenschluss bestätigt worden.

Im vergangenen Jahr bekam der Brillenkonzern die Pandemie deutlich zu spüren. Während der Umsatz um 17 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro sank, sackte der operative Gewinn um fast drei Viertel auf 452 Millionen Euro ab. Vor allem in der ersten Jahreshälfte beeinträchtigten die flächendeckenden Lockdowns das Geschäft massiv. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn brach 2020 sogar um 92 Prozent auf 85 Millionen Euro ein. Dabei schlugen auch bilanzielle Aufwendungen im Zusammenhang mit der Fusion von Essilor und Luxottica teuer zu Buche. Die Unternehmen hatten sich 2018 zusammengeschlossen.

Nachdem der für Marken wie Ray-Ban und Oakley bekannte Hersteller im ersten Halbjahr wegen Corona in die roten Zahlen gerutscht war, lief es in der zweiten Jahreshälfte deutlich besser. Zur Erholung trug auch ein florierendes Online-Geschäft bei, und die Nachfrage nach Linsen und Brillen zog an.

Die Ergebnisse des Jahres 2020 unterstrichen die Stärke des Geschäftsmodells und verdeutlichten die Vorteile der Fusion beider Unternehmen, resümierten der neue Konzernchef Francesco Milleri und sein Stellvertreter Paul du Saillant. Beide Manager waren erst Ende 2020 an die Konzernspitze gerückt, nachdem es zuvor einen Machtkampf beim Brillenkonzern gegeben hatte.

Im Zuge dessen hatte zunächst der damalige Co-Chef Hubert Sagnières entschieden, keine direkte Führungsposition mehr einzunehmen. Daraufhin hatte sich auch Konzernchef Leonardo Del Vecchio zum Rücktritt entschlossen. Dadurch sollte das bei der Fusion verabredete Kräftegleichgewicht zwischen dem italienischen und dem französischen Teil des Konzerns gewahrt werden. Die neue Lösung sollte aber zunächst nur bis zur Hauptversammlung 2021 gelten.

Del Vecchio fungiert mittlerweile als Chef des Verwaltungsrats. Nach den Erfolgen des neue Managements um Milleri und du Saillant will er dem Verwaltungsrat nun vorschlagen, Milleri als Konzernchef und du Saillant als dessen Stellvertreter zu bestätigen.

Del Vecchio ist der größte Anteilseigner des fusionierten Konzerns. Über die von ihm kontrollierte Beteiligungsgesellschaft Delfin hält er fast ein Drittel der Anteile und hat daher weiter erheblichen Einfluss.

Zur angedachten Grandvision-Übernahme liegen der Mitteilung zufolge inzwischen die behördlichen Freigaben aus den USA, Russland, Kolumbien, Mexiko und Brasilien vor. Zudem nähmen die Behörden in Chile, der Türkei und Europa den Deal derzeit unter die Lupe, hieß es. Die EU hatte eine vertiefte Prüfung der Transaktion eingeleitet, die noch läuft. Eine finale Entscheidung soll den Angaben zufolge bis 12. April fallen.

EssilorLuxottica hatte sich mit den Niederländern Mitte 2019 auf einen Preis von mindestens 7,3 Milliarden Euro geeinigt. Mittlerweile ist der Börsenwert aber unter diese Summe gefallen. Zudem pochte die EU zuletzt laut Medienberichten auf Zugeständnisse, um die Übernahme durchzuwinken.

Nachdem die Aktionäre für 2020 bereits Ende Dezember eine Zwischendividende von 1,15 Euro je Aktie erhalten hatten, will der Konzern zudem eine Schlussdividende von 1,08 Euro ausschütten. Die Aktionäre können diese entweder in bar oder in neu ausgegebenen Papiere bekommen.

CHARENTON-LE-PONT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images

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