Erste Model 3 ausgeliefert |
31.07.2017 11:40:41
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Tesla-Chef: So teuer kann das Model 3 werden
Musk übergab am späten Freitag (Ortszeit) in Teslas Werk im kalifornischen Fremont östlich von San Francisco die ersten 30 Model-3-Wagen an ihre Besitzer. Inzwischen habe das Unternehmen mehr als eine halbe Million Vorbestellungen für das Fahrzeug, sagte Musk. Die meisten davon stammten aus dem Heimatmarkt USA. Es ist das erste Update zu der Zahl, nachdem sich zur Ankündigung des Model 3 im Frühjahr vergangenen Jahres binnen weniger Wochen mehr als 370 000 Menschen auf die Warteliste setzen ließen.
Bei der Vorbestellung müssen 1000 Dollar hinterlegt werden. Tesla habe sich dennoch nicht bemüht, mehr Preorder zu gewinnen, betonte Musk. Da die Produktion erst allmählich hochgefahren werde, "würde das keinen Sinn machen". Der Zeitplan sieht vor, weitere 100 Fahrzeuge im August zu bauen, dann 1500 im September, um dann bis zum Dezember auf 20 000 Model 3 im Monat zu kommen. Das bedeutet, dass selbst die Vorbesteller aus der ersten Welle bis tief ins Jahr 2018 auf ihre Wagen warten könnten. Wer jetzt ein Auto bestelle, komme Ende 2018 dran, sagte Musk.
Das Model 3 spielt eine Schlüsselrolle für die Zukunft von Tesla: Mit einem Grundpreis von 35 000 Dollar soll es den Elektroauto-Hersteller aus der Luxus-Nische in den breiten Markt bringen. Die Tesla-Produktion soll von rund 84 000 Autos im vergangenen Jahr auf eine halbe Million Fahrzeuge 2018 steigen - und für 2020 peilt Musk die Millionen-Marke an.
Zugleich ist es das Preissegment, in dem Tesla auf massive Konkurrenz großer Autokonzerne stoßen wird. Sie arbeiten unter Hochdruck an eigenen erschwinglichen Elektrofahrzeugen - unter anderem bei Volkswagen (VW) heißt es, 30 000 Euro sei die Marke, bei der man Tesla "abfangen" wolle. Von BMW wird zur Internationalen Automobil-Ausstellung IAA im September nach Medienberichten eine elektrische Version seiner 3er-Reihe erwartet. General Motors ist bereits in dem Preissegment mit seinem Chevy Bolt präsent.
Zur Übergabe der ersten Wagen gab Tesla auch mehr technische Daten des Fahrzeugs bekannt. So soll die Reichweite mit der Standard-Batterie bei 220 Meilen (354 Kilometer) liegen und die Höchstgeschwindigkeit bei 130 Meilen pro Stunde (209 km/h). Von Null auf 60 Meilen pro Stunde (96,5 km/h) beschleunigt der Wagen in 5,6 Sekunden.
Für einen Aufpreis von 9000 Dollar bietet Tesla eine leistungsstärkere Batterie an, mit der die Reichweite 310 Meilen (499 Kilometer) erreichen soll, während die Höchstgeschwindigkeit auf 225 Kilometer pro Stunde steigt. Von Null auf 60 Meilen pro Stunden geht es dann in nur noch 5,1 Sekunden. Für die Fahrassistenz-Funktionen werden 5000 Dollar fällig und für die spätere Fähigkeit zum autonomen Fahren noch einmal 3000 Dollar. Rechnet man alle diese Upgrades samt des bei Autofirmen üblichen Komfortpakets mit Glasdach, besserem Audiosystem und anderer Innenausstattung zusammen, ergibt sich bereits ein Preis von 57 000 Dollar. Und wenn man eine andere Farbe als Schwarz will, kommen noch einmal 1000 Dollar dazu. Preise für Europa soll es erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.
Aufschläge in dieser Größenordnung waren erwartet worden - und Branchenanalysten wiesen bereits darauf hin, dass Tesla damit beim Preis der besser ausgestatteten Modelle wieder deutlich über dem durchschnittlichen Wert für einen Neuwagen liegen werde. In den USA sind das gut 34 000 Dollar. Allerdings geht Musk davon aus, dass Tesla mit wachsender Produktion seine Preise senken kann. Dann werde auch die Nachfrage nach Teslas Wagen steil ansteigen, prognostizierte er bei der vergangenen Vorlage von Quartalszahlen. Die Erwartungen der Anleger sind so hoch, dass Tesla an der Börse mehr wert ist als die viel größeren US-Autobauer General Motors und Ford./so/DP/he
FREMONT (dpa-AFX)
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