Ergänzungsakquisition |
08.11.2022 17:51:00
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Erste Group-Aktie gewinnt: Kauf eines Kreditportfolios der Sberbank Tschechien geplant
Die tschechische Tochter sei nach wie vor an einer Fusion mit Moneta interessiert, geprüft werde ein möglicher Deal derzeit aber nicht, sagte Igor Vida, der Chef der tschechischen Raiffeisenbank, zur Tageszeitung "Hospodarske Noviny". "Es würde wirtschaftlich Sinn machen", sagte Vida. Es sei aber noch nicht geprüft worden, ob auf beiden Seiten die Bereitschaft dazu vorhanden sei. Zudem müsse die Raiffeisenbank auch erst ihre bisherigen Integrationen abschließen, so der Manager. Aus der Konzernzentrale in Wien hieß es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters, dass Tschechien ein interessanter Markt sei und man die Augen offen halte.
Österreichs größtes Geldhaus Erste Group will das gut 1,9 Milliarden Euro schwere Kreditportfolio der in Liquidation befindlichen tschechischen Sberbank übernehmen. Die staatlich kontrollierte russische Sberbank musste infolge der wegen des Ukraine-Kriegs verhängten westlichen Sanktionen ihr Europa-Geschäft einstellen. Wie die Erste Group am Montagabend mitteilte, hat ihre Tochter Ceska sporitelna einen Vertrag über den möglichen Kauf unterzeichnet. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Tschechische Medien berichteten über einen Preis von rund 41 Milliarden tschechischen Kronen (1,7 Mrd. Euro). Die Kartell- und Aufsichtsbehörden müssen dem Deal noch genehmigen. Der Abschluss des Zukaufs sei frühestens für das erste Quartal zu erwarten.
Die Ceska sporitelna ist Marktführer in Tschechien mit 485 Filialen und 4,6 Millionen Kunden. "Wie schon der Kauf des Firmenkundengeschäfts der Commerzbank in Ungarn im Vorjahr zeigt auch diese Transaktion, wie gezielte Ergänzungsakquisitionen das organische Wachstum der Erste Group unterstützen und wir damit die Wachstumschancen der CEE-Region nutzen", sagte Erste-Group-Chef Willi Cernko. Die Erste Group ist neben Österreich auch in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien sowie in Serbien und anderen Balkanländer tätig.
Die ebenfalls in Osteuropa sowie in Russland und Belarus aktive Raiffeisen ist seit 1993 in Tschechien tätig und hatte dort zuletzt die Equa Bank sowie das Privatkundengeschäft der ING übernommen. Schon früher wurde ihr ein Interesse an Moneta nachgesagt. Die tschechische Tochter zählt über 106 Filialen und 1,7 Millionen Kunden. Gemessen am Kreditvolumen ist das Geldhaus nach eigenen Angaben die Nummer fünf.
Im Frühjahr waren Pläne für einen Zusammenschluss der zur tschechischen Investmentgruppe PPF gehörenden Air Bank Group mit der Moneta Money Bank gescheitert. Die Fusion hätte einen großen Konkurrenten für die ausländischen Banken geschaffen. PPF ist mit unter 30 Prozent weiterhin größter Aktionär von Moneta.
Wenig Freude dürfte den Banken in Tschechien die geplante Steuer auf Zufallsgewinne machen, die die Regierung neben den Energieunternehmen auch bei den Banken einsammeln will. Tschechien will mit der Steuer im nächsten Jahr rund 3,5 Mrd. Euro einnehmen. Mit den Geldern sollen Hilfen für private Haushalte und Unternehmen finanziert werden, die von den stark gestiegenen Strom- und Gaspreisen betroffen sind.
Die RBI rechnet damit, dass sich die Abgabe mit rund 30 Mio. Euro zu Buche schlagen wird, wie aus einer Präsentation der Bank hervorgeht. Die Erste Group schätzt die Auswirkungen auf maximal 100 Mio. Euro pro Jahr von 2023 bis 2025, heißt es in einer Unternehmenspräsentation.
Im Wiener Handel gewann die Erste Group Bank-Aktie schlussendlich 1,09 Prozent auf 28,75 Euro.
lek/cs
APA
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