Bilanzskandal |
15.09.2020 16:08:41
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Ernst & Young bedauert späte Aufdeckung des Wirecard-Betrugs
EY hatte die Wirecard-Bilanzen zehn Jahre lang ohne Beanstandung geprüft, obwohl massive Vorwürfe gegen den Münchener Konzern von Anlegern und in den Medien auftauchten. Nachdem im Rahmen einer von Konkurrent KPMG durchgeführten Sonderprüfung das Fehlen von 1,9 Milliarden Euro ans Licht gekommen war, verweigerte EY dem Zahlungsabwickler im Juni das Testat für den Jahresabschluss. Wirecard musste kurz darauf Insolvenz anmelden.
Mehrere Anleger haben EY mittlerweile wegen Nachlässigkeiten verklagt. Außerdem ziehen Kunden Konsequenzen: Die Commerzbank und die Deutsche-Bank-Tochter DWS kündigten an, EY als Wirtschaftsprüfer für ihre Bilanzen zu ersetzen. Demnächst wird sich ein Untersuchungsausschuss des Bundestages mit dem Fall Wirecard befassen.
Nach dem Willen Di Sibios sollen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften auch bei potenziellem Fehlverhalten künftig genauer hinschauen. "Während die primäre Verantwortung für die Verhinderung und Aufspürung von Betrug beim Management und den Aufsichtsräten liegt, sollten Prüfer in Zukunft eine größere Rolle beim Erkennen von Betrug spielen", schrieb er.
In dem Brief führt er eine ganze Reihe von Schritten aus, die EY unternimmt. Dazu zählen etwa der Blick auf die sozialen Medien und "laufende Überprüfungen der Redlichkeit des Managements". Solche Veränderungen seien für die gesamte Branche von Bedeutung. "Sie heben die Messlatte signifikant an und gehen über die derzeit akzeptierten professionellen Standards hinaus.
DJG/DJN/mgo/smh
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