07.11.2012 17:14:00

Ermittlungen wegen Schmiergeldverdachts bei Burgtheater-Anmietung

Nach einer anonymen Anzeige wegen Schmiergeldverdachts während der Fußball-EM 2008 in Wien wird wegen Untreueverdachts bzw. Beitragstäterschaft unter anderem gegen Ex-Telekom-Chef Boris Nemsic sowie seinen Nachfolger und aktuellen Telekom-Generaldirektor Hannes Ametsreiter ermittelt, schreibt das Magazin "News" laut Vorabbericht. Es gehe um die Anmietung des Burgtheaters als Veranstaltungsort während der EM durch die Telekom Austria.

Die Telekom hat das Burgtheater laut "News" nicht direkt von den Bundestheatern, sondern vom SP-nahen Echo Medienhaus angemietet. Der Mietvertrag weise eine Gesamtmiete inklusive einiger Dienstleistungen von 1,4 Mio. Euro aus, schreibt das Magazin. "Ein Kronzeuge" habe aber ausgesagt, das die Telekom zehn Mio. Euro bezahlt habe - was laut "News" "trotz aufwendiger Eventgestaltung im Burgtheater durch die WWP von Ex-Skirennläufer Harti Weirather unplausibel erscheint".

Unterschrieben hätten den Vertrag Echo-Chef Christian Pöttler, der damalige Telekom-Finanzvorstand Gernot Schieszler und Telekom-Einkaufschef Wolfgang Frauenholz, gegen die ebenso ermittelt werde. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Was Echo selbst für die Miete zahlte, wurde, so "News", bisher geheimgehalten. Gehe man nach der Bilanz der Bundestheaterholding, so seien durch die Vermietung rund 850.000 Euro an die Bundestheater geflossen. Laut Pöttler habe man für die Miete eine Mio. Euro bezahlt. Den Vorwurf, es sei durch die Zwischenschaltung von Echo Geld an die SPÖ geflossen, wies Pöttler gegenüber "News" entschieden zurück. Das Echo Medienhaus habe unterm Strich weniger als 50.000 Euro verdient. Pöttler rechne mit der Einstellung des Verfahrens, schreibt das Magazin.

(Schluss) phs/tsk

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