Aktien noch überbewertet? |
09.03.2020 20:09:00
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Erfahrener Investor erklärt, ob Anleger die Korrektur zum Einstieg nutzen sollten
• Investoren sollten etwas Geld zum Nachkaufen nutzen
• Zukunftslage weiter unklar
Der legendäre Investor Howard Marks hat in einem Kundenmemo die aktuellen Marktentwicklungen kommentiert. Der US-Milliardär und Mitgründer des milliardenschweren US-Vermögensverwalters Oaktree Capital Management, hat sich dabei insbesondere der Frage gewidmet, ob Aktien nach den jüngsten Kurseinbrüchen nun nicht mehr überbewertet sind und Anleger schon Einstiegskurse sehen.
Sollten Anleger jetzt Aktien kaufen?
"Wenn ich etwas über das Coronavirus sagen würde, wäre es nichts anderes als eine Vermutung", schreibt er in seinem neuesten Memo an Oaktree-Investoren, das am Dienstagabend veröffentlicht wurde. Doch wenn es ums Thema Investieren geht, hat er einen Rat an Anleger.
Er selbst könne nicht beantworten, ob die Märkte ihren Boden erreicht haben. "Niemand kann sagen, ob es die Zeit ist, Aktien zu kaufen", denn niemand wisse das, so der Investor. Allerdings ist Marks der Überzeugung, intelligentes Investieren müsse - wie immer - auf dem Verhältnis von Preis und Wert basieren. Mit anderen Worten sollten Anleger nicht die Frage stellen, ob die Kurseinbrüche sich weiter fortsetzen werden, sondern eher: "Haben die bisherigen Kurseinbrüche dazu geführt, dass Wertpapiere richtig bewertet wurden; oder sind sie angesichts der Grundlagen überteuert; oder sind sie billig geworden?".
Etwas kaufen ist gut
In seiner Mitteilung an die Anleger rät der Oaktree-Gründer Anlegern, etwas Geld in die Hand zu nehmen, um nachzukaufen. Ein wenig zu kaufen scheine ihm keine schlechte Idee zu sein, da Aktien nun günstiger geworden seien. Er sehe aber keine logischen Argumente dafür, das gesamte Cash in Aktien zu investieren, da "wir keine Ahnung haben, wie negativ zukünftige Ereignisse sein werden", heißt es in dem Memo des Investors weiter. Anlegern rät er weiter, herauszufinden, mit wie viel Geld sie investiert sein wollen, wenn der Boden erreicht ist - und einen Teil dieses Betrages bereits jetzt zu investieren.
Angesichts der ungewissen Zukunftslage hält Marks dies für die beste Option. Steigen die Aktien wieder, würden Anleger froh sein, einige zu günstigeren Preisen nachgekauft zu haben. Fallen die Anteile aber weiter, haben Investoren noch Geld übrig und seien vielleicht bereit, mehr zu kaufen.
Markteinbrüche nie von Dauer
Mit Blick auf die Vergangenheit merkte der Oaktree-Gründer zudem an, dass die Stressereignisse der vergangenen 25 Jahre, darunter auch die Finanzkrise 2008/09, zwar schlimm gewesen seien, dass auf die Kurseinbrüche aber stets Erholungstendenzen folgten, die für robuste Anleger erhebliche Gewinne mit sich brachten.
Redaktion finanzen.at
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