27.03.2007 13:48:00

Enel-Bestechungsaffäre kostet Siemens rund 100 Mio EUR

DARMSTADT (AP)--Die Bestechungsaffäre um einen Großauftrag des italienischen Stromkonzerns Enel hat die Siemens AG offenbar rund 100 Mio EUR gekostet. Von dem Bruttogewinn aus dem Geschäft in Höhe von 103,8 Mio EUR sei "nahezu nichts übrig geblieben", sagte der Finanzvorstand der Siemens-Kraftwerkssparte, Ralf Guntermann, am Dienstag vor dem Landgericht Darmstadt. So habe Siemens Enel allein für den entstandenen Imageschaden 20 Mio EUR Wiedergutmachung gezahlt.

   Guntermann sagte, eine im Dezember 2003 getroffene Vereinbarung zwischen Enel und Siemens habe zudem festgelegt, dass der italienische Stromkonzern zwei Schaufelräder für Gasturbinen kostenlos und vier weitere Schaufelräder zum halben Preis bekomme. Der Marktpreis für ein Schaufelrad liege bei 23 Mio EUR. Darüber hinaus sei Siemens für ein Jahr von allen öffentlichen Aufträgen in Italien ausgeschlossen worden.

   Wegen der Enel-Affäre müssen sich derzeit in Darmstadt zwei ehemalige Siemens-Manager vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, zwischen 1999 und 2002 zwei Verantwortliche des italienischen Konzerns mit insgesamt rund 6 Mio EUR bestochen zu haben. Dabei ging es um die Vergabe eines Großauftrags über insgesamt zwölf Gasturbinen im Gesamtwert von 450,3 Mio EUR an ein Konsortium aus Siemens und dem italienischen Hersteller Ansaldo. Davon entfiel der Löwenanteil von 338,1 Mio EUR auf Siemens.

   Webseite: http://www.siemens.de/

   DJG/nas

   (END) Dow Jones Newswires

   March 27, 2007 07:46 ET (11:46 GMT)

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