Am 4. Juli ist Schluss 24.04.2015 17:38:00

Ende der Volksbanken AG - so wird die Krisenbank ÖVAG aufgeteilt

Am 4. Juli geht die ÖVAG als Bank vom Markt, legt die Lizenz ab und wird zur Bad Bank "Immigon". Der Zentralinstitutsteil wandert in die Volksbank Wien-Baden. An der müssen die anderen Volksbanken nun Kapitalanteile zeichnen.

Für die betroffenen Mitarbeiter der ÖVAG - im Einzelinstitut arbeiten rund 600 - hieß es in den letzten Monaten bangen. Jetzt steht fest, dass in der Abbaubank 75 Leute bleiben werden. 355 bisherige ÖVAG-Leute wandern zur Volksbank Wien-Baden. Rund 180 Mitarbeiter fallen dem ÖVAG-Abbau zum Opfer, da gibt es Kündigungen.

Konzernweit hat die ÖVAG die Mitarbeiterzahl 2014 schon drastisch abgebaut: Ihre Zahl sank von 1.853 auf 1.317. Hier schlugen auch Verkäufe zu Buche.

Sofern die Aufsichts- und Kartellbehörden der Restrukturierung (Abspaltungen, Fusionen und Umgründungen) zustimmen, wird eine Spaltungsbilanz erstellt. Die Aufteilung der jetzigen ÖVAG dürfte sich so darstellen:

Die Abbaugesellschaft Immigon wird nach Institutsangaben mit 75 Beschäftigten betrieben werden und rund 7,1 Mrd. Euro Bilanzsumme haben. Die Assets und Beteiligungen müssen sehr rasch abgebaut bzw. veräußert werden. Unter den zu verkaufenden Beteiligungen sind das Leasing, der RZB-Anteil, die Factoring- und Kapitalanlage-Gesellschaften.

Die Aktiva der Bank Bank sind: Non Core Kreditportfolio: 0,83 Mrd. Euro; Kreditforderungen an Töchter: 0,88 Mrd. Euro; Beteiligungen: 0,50 Mrd. Euro; Bankbuch: 1,31 Mrd. Euro; Forderungen Banken: 1,82 Mrd. Euro; Sonstige Aktiva: 1,76 Mrd. Die Passiva sind Emissionen: 2,73 Mrd. Euro; Schuldscheindarlehen: 1,19 Mrd. Euro; Nachrangkapital: 0,58 Mrd. Euro; Bankverbindlichkeiten: 0,96 Mrd. Euro; Eigenkapital: 30 Millionen Euro; Sonstige Passiva: 1,61 Mrd.

Was von der ÖVAG künftig unter einer anderen Bank (der Volksbank Wien-Baden) fortgeführt wird, macht rund 8,7 Mrd. Euro aus. Im wesentlichen sind dies die Spitzeninstituts-Bankdienste.

Die an die Volksbank Wien-Baden übertragenen Aktiva umfassen: Forderungen an Volksbanken: 2,54 Mrd. Euro; Konsortialgeschäft: 1,43 Mrd. Euro; Bankbuch: 2,35 Mrd. Euro; Barreserve: 1,35 Mrd. Euro; Kleine Beteiligungen (z.B.: start:gruppe/Immobank, Bausparkasse): 14 Millionen. Euro, Sonstige Aktiva: 0,97 Mrd. Euro. Die Passiva umfassen Covered Bonds: 1,50 Mrd. Euro, Verbindlichkeiten Volksbanken: 4,27 Mrd. Euro; Kundeneinlagen: 1,03 Mrd. Euro und Sonstige Passiva 1,86 Mrd. Euro

Die Bilanzsumme der ÖVAG (Konzern) wurde im Jahr 2014 um 5,8 Milliarden auf 15,1 Mrd. weiter reduziert. Im Einzelabschluss schlugen Bewertungsverluste in Vorbereitung der Spaltung von 550 Mio. Euro zu Buche. Das ergab den Verlust im AG-Abschluss von 888 Mio. Euro. Damit wurden wie erwartet die vorgeschriebenen Kapitalquoten bei weitem unterschritten. "Die Aufsicht wurde darüber selbstverständlich bereits im Vorfeld vollumfänglich informiert", schrieb die Bank am Freitag in ihrer Mitteilung. Die regulatorische Kernkapitalquote (Gesamtrisiko) lag zum Ultimo im Minus (-2 Prozent), die Eigenmittelquote (Gesamtrisiko) lag bei 4,2 Prozent. Das ökonomische Eigenkapital wurde mit nur noch 37 Mio. Euro beziffert.

rf/tsk

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