Auf Kurs 26.08.2020 17:54:00

ENCAVIS-Aktie dennoch in Rot: ENCAVIS bestätigt 2020er-Prognose

ENCAVIS-Aktie dennoch in Rot: ENCAVIS bestätigt 2020er-Prognose

Der Konzern bestätigte seine Prognose, das erste Halbjahr habe sich "insgesamt positiv" entwickelt, teilte das Management am Mittwoch in Hamburg mit. Allerdings belasten mehrere negative Effekte das Ergebnis in den ersten sechs Monaten.

Der operative Gewinn des Betreibers von Solar- und Windenergieparks sei hinter der Markterwartung zurückgeblieben, schrieb Analyst Igor Kim vom Bankhaus Lampe. Grund hierfür seien unter anderem ungünstige Wetterbedingungen gewesen, aber auch nicht operative Sondereffekte gewesen. Ein Aktienhändler sprach derweil von Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs seit dem Tief Mitte März mehr als verdoppelt hatte. Außerdem kommen die Bestätigung der Prognose nicht überraschend.

Die DZ-Bank nennt die Zahlen für das erste Halbjahr "solide". Auch die beiden Großprojekte in Spanien kämen planmäßig voran. So hieß es vom Unternehmen, die Fertigstellung der noch im Bau befindlichen Großprojekte Talayuela und La Cabrera konnte - anders als nach dem Lockdown und dem damit einhergehenden zwischenzeitlichen Baustopp befürchtet - beschleunigt werden.

In den ersten sechs Monaten des Jahres steigerte ENCAVIS den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vor allem wegen des Kaufs mehrerer Windparks in Dänemark um 7,5 Prozent auf 154,8 Millionen Euro. Allerdings war dieses Jahr das Wetter weniger günstig als 2019. Auch daher sank das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im ersten Halbjahr um rund ein Prozent auf 119,6 Millionen Euro. Zudem hatte das Unternehmen vor einem Jahr noch vom Verkauf von Anteilen an einem Windparkportfolio profitiert.

Auf Jahressicht sollen sowohl Umsatz als auch das operative Ergebnis steigen: So soll der Umsatz im laufenden Jahr auf Basis des Portfolios von Ende März sowie unter normalen Wetterbedingungen auf mehr als 280 Millionen Euro klettern. 2019 hatte das Unternehmen knapp 274 Millionen Euro umgesetzt, dabei aber auch zum Teil von sehr viel Sonne und Wind profitiert. Bereinigt um diesen Effekt hätte der Umsatz 263 Millionen Euro betragen.

Beim operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde 2020 ein Wert von mehr als 220 Millionen Euro erwartet. Im vergangenen Jahr hatte der operative Gewinn knapp 218 Millionen Euro betragen. Das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis betrug in den ersten sechs Monaten 13,9 Millionen Euro und damit fast 16 Prozent weniger als im Vorjahr.

ENCAVIS-Aktien mit Gewinnmitnahmen

Die Aktien von ENCAVIS gaben am Mittwoch via XETRA zum Ertönen der Schlussglocke um 0,78 Prozent auf 15,22 Euro ab.

Ein Aktienhändler sprach bei den Papieren von Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs seit dem Corona-Crash mehr als verdoppelt hatte. Dazu bei trug womöglich auch, dass der operative Gewinn im zweiten Quartal laut Analyst Igor Kim vom Bankhaus Lampe hinter der Markterwartung zurückgeblieben war - anders als der besser als erwartete Umsatz. Grund hierfür seien unter anderem ungünstige Wetterbedingungen gewesen, aber auch Sondereffekte.

Sven Kürten von der DZ Bank sprach indes von einem soliden erstes Halbjahr. Er lobte in seiner Studie die hohe Widerstandskraft des Unternehmens gegenüber der Corona-Pandemie und die überdurchschnittlich gut planbare Gewinnentwicklung. Dank einer zunehmenden Konkurrenzfähigkeit von Sonnen- und Windstrom seien die Perspektiven für Anlagenbetreiber wie ENCAVIS sehr gut, auch wenn es kaum noch Förderansätze für neu gebaute Anlagen gebe.

Kürten reduzierte vor diesem Hintergrund in seiner Studie den berücksichtigten Abschlag, weshalb der faire Wert für die weiter zum Kauf empfohlenen Aktien von 14,10 auf 18,30 Euro steige. Anders als Igor Kim sieht er damit noch rund 20 Prozent Aufwärtspotenzial.

Unter dem Namen ENCAVIS war der Solar- und Windparkbetreiber 2018 aus dem Zusammenschluss der Capital Stage AG und der Chorus Clean Energy AG hervor gegangen. Damals benannte sich Capital Stage entsprechend um. Die Papiere wurden damals noch mit weniger als 7 Euro gehandelt und damit auf Höhe mit dem jüngsten Tief in der Corona-Krise, in deren Crash die Kursgewinne aus dem Jahr 2019 zeitweise wieder zunichte wurden.

/knd/ssc/mis

HAMBURG (dpa-AFX)

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Bildquelle: Encavis AG

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