BCI-Technologie 14.02.2021 15:40:00

Elon Musks Firma Neuralink will Chips in Menschen einsetzen - schon in diesem Jahr möglich?

Elon Musks Firma Neuralink will Chips in Menschen einsetzen - schon in diesem Jahr möglich?

Elon Musk mit neuen Ankündigungen
• Musk spricht bei Clubhouse über neue Versuche bei Neuralink
• Forscher aus Österreich sind zurückhaltender

2016 wurde das Startup Neuralink gegründet, mit an Bord war und ist Tesla-Chef und Visionär Elon Musk. Das Ziel von Neuralink ist es, mit Hilfe von Chips im menschlichen Gehirn Krankheiten wie Alzheimer, Demenz und andere Krankheiten und Verletzungen zu behandeln.

Elon Musk: "Versuche noch in diesem Jahr"

Wie Elon Musk kürzlich über Twitter mitteilte, könnte Neuralink "später in diesem Jahr" und "wenn die Dinge gut laufen", erste Versuche starten, in denen Computerchips ins menschliche Gehirn eingesetzt werden. Musk antwortete dabei auf die Frage eines Twitter-Nutzers, der laut eigener Aussage vor 20 Jahren einen Autounfall hatte und seitdem von der Schulter ab gelähmt ist.

Wie viel Wahrheit allerdings in dieser Aussage von Musk steckt, bleibt abzuwarten. Bereits im Sommer vergangenen Jahres musste Musk Kritik von Experten über sich und sein Startup ergehen lassen. Damals stellte Musk während einer Präsentation ein Schwein mit dem Namen Gertrude vor, welches bereits den Chip von Neuralink implementiert hatte. Im Anschluss betitelte die Internetseite MIT Technology Review die Ankündigungen von Musk als "Neuroscience Theater", während BBC hinterfragte, ob Elon Musk seine neuartige Technologie "zu hochjubelt?".

Neuigkeiten im Clubhouse-Gespräch mit Musk

Da sich Elon Musk so gut wie keinen Trend entgehen lässt, fand man ihn Anfang Februar 2021 auch in einem Gespräch in der neuen App Clubhouse, wo er rund 90 Minuten unter anderem über die Projekte von Neuralink sprach, wie die New York Post schreibt.

Wie die Internetseite Mixed berichtet, sagte Musk während der Unterhaltung: "Wir haben einen Affen mit einem drahtlosen Implantat versehen, der Videospiele per Gedankenkraft spielen kann. […] Wir haben die besten Affenanstalten der Welt. Wir wollen, dass sie mit ihren Gedanken gemeinsam Pong spielen." Wie Mixed weiter schreibt, nahm Musk einen Teil seiner Aussagen später wieder zurück und stellte klar, dass es sich bei den Versuchen um "langfristige Ziele handele".

Dass diese Aussage von vielen mit großem Interesse aufgenommen wurde, liegt vermutlich auch daran, dass es die erste Neuigkeit rund um Neuralink seit Sommer 2020 war.

Wann kommt der Durchbruch bei Neuralink?

Ob und wann der Durchbruch bei der sogenannten Brain-Computer-Interface (BCI) Technologie kommt, ist ungewiss. Schon seit über 20 Jahren fließen Unsummen an Kapital in BCI-Forschungsprojekte, die vor allem für das Militär gedacht sind.

Inzwischen hat aber auch ein Großteil der Forscherteams, die sich mit der BCI-Technologie beschäftigen, ihre Ziele im Gesundheitsbereich, wie auch Neuralink. Auch das Institut für Neurotechnologie der TU Graz beschäftigt sich vor allem mit Menschen mit hoher Querschnittslähmung. "Wir wollen den Betroffenen ein Stück Bewegungsfreiheit zurückgeben und damit auch die Selbstständigkeit und die Lebensqualität steigern", erklärt Institutsleiter Gernot Müller-Putz gegenüber der Zeitung Der Standard. Wie Müller-Putz weiter erklärt, funktionieren viele Anwendungen, wie beispielsweise die von Neuroprothesen, aktuell nur unter kontrollierten Laborbedingungen wie Der Standard schreibt.

Dass Neuralink mit Schweinen und Affen Untersuchungen durchführt, schürt bei vielen Menschen die Hoffnung, dass solche Anwendungen schon bald in der breiten Masse verfügbar gemacht werden können. David Steyrl, Mitbegründer des österreichischen Cybathlon-Team der TU Graz, warnt allerdings: "Es ist immer mit der gebotenen Skepsis zu betrachten, ob Ideen tatsächlich anwendbar sind oder Utopien bleiben, und das gilt auch für BCI-Systeme", wird Steyrl von Der Standard zitiert.

Müller-Putz meint dazu: "Viele haben einfach zu futuristische Vorstellungen." Der Vorteil bei Unternehmen wie Neuralink ist hingegen, dass sie nicht von Forschungsgeldern abhängig sind und durch ihre Finanzkraft viel bewegen können.

Felix Spies / Redaktion finanzen.at

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