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02.06.2015 17:02:49

Eintritt großer Unternehmen wertet Textilbündnis auf

   Von Stefan Lange

   BERLIN (Dow Jones)--Nach zähem Ringen hat das vom Entwicklungsministerium initiierte Textilbündnis durch den Beitritt auch börsennotierter Unternehmen eine erhebliche Aufwertung erfahren. Neue Mitglieder sind unter anderem Adidas, Aldi, Hugo Boss, H&M, REWE sowie Tchibo, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Dienstag mitteilte. Insgesamt schlossen sich 31 Unternehmen dem Bündnis neu an, das nach Ministeriumsangaben nunmehr 102 Mitglieder hat.

   Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte das Bündnis im Oktober 2014 ins Leben gerufen, die Beteiligung namhafter Unternehmen war zunächst zögerlich, die Wirtschaft praktisch nicht vertreten. Das Bündnis will die Umwelt- und Sozialstandards entlang der gesamten Textilproduktionskette verbessern. Hintergrund ist der Einsturz der Textilfabrik "Rana Plaza" in Bangladesch, bei dem 2013 mehr als 1.000 Menschen getötet wurden.

   Müller erklärte am Dienstag in Berlin, die aktuelle Entwicklung sei "ein starkes Zeichen auch in Richtung des G7-Gipfels am Wochenende in Elmau". Deutschland sei damit Vorreiter für die internationalen Bemühungen auf dem Weg zu fairen Standards in den globalen Lieferketten. "Mit Textil machen wir hier in Deutschland einen Anfang. Gemeinsam mit allen Beteiligten wird es gelingen, zu fairen, sozialen und ökologischen Standards in der Textilproduktion zu kommen - vom Baumwollfeld bis zum Bügel", sagte Müller.

   Wirtschaft gibt Widerstände auf

   Neu beigetreten sind den Angaben zufolge auch zahlreiche Verbände, darunter der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie sowie der Handelsverband Deutschland. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth erklärte, man habe mit dem Textilbündnis "einen ambitionierten Aktionsplan erarbeitet, der nun einen breiten Beitritt der Wirtschaft ermöglicht".

   Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, Uwe Mazura, nannte die nun erfolgte Berücksichtigung der "unterschiedlichen Startvoraussetzungen von mittelständischen und von großen Unternehmen" als Grund für den nun erfolgten Beitritt.

   Minister Müller hatte sein ambitioniertes Projekt zunächst praktisch ohne Beteiligung der Wirtschaft starten müssen. Auch nächtelange Verhandlungen konnten die großen Player nicht von einem Beitritt zum Textilbündnis überzeugen.

   Der Sportartikel-Hersteller adidas beispielsweise ging mit dem Minister noch im Oktober besonders hart ins Gericht. "Generell halten wir einen deutschen Aktionsplan für wenig sinnvoll, da wir den weltweiten Herausforderungen in der Textilindustrie mit globalen Ansätzen wesentlich wirkungsvoller begegnen können", sagte der Konzern aus Herzogenaurach damals dem Wall Street Journal.

   Sieg für Müller

   Ein Knackpunkt der damaligen Auseinandersetzung war, dass viele Unternehmen - die meisten lassen von Fremdfirmen in Asien nähen - sich dagegen sträubten, die Verantwortung für den Subunternehmer dritten Grades zu übernehmen. Dies galt unter anderem für die Bezahlung aber auch den möglichen Einsatz giftiger Chemikalien. Nun sei man sich einig, dass Unternehmen "auch in Lieferländern keine Aufgaben des Staates oder der Tarifpartner wahrnehmen könnten", wie der HDE erklärte.

   Müller kann den Beitritt der 31 neuen Unternehmen gleichwohl als politischen Sieg verbuchen. Womöglich hat er gar eine Initialzündung gegeben, die international wirkt. Beim G7-Gipel am kommenden Sonntag und Montag auf Schloss Elmau sind zahlreiche Industrienationen und Drittländer vertreten, bei denen das Textilbündnis offene Türen einrennen dürfte. Die Otto Group, die dem Bündnis ebenfalls neu beitrat, forderte mit Blick auf den Gipfel denn auch ein Textilbündnis auf internationaler Ebene. "Der G7-Gipfel in Deutschland ist aus unserer Sicht der geeignete Raum, um Maßnahmen auf den Weg zu bringen", erklärte Vorstandschef Hans-Otto Schrader.

   Ob das Bündnis Wirkung entfaltet, darüber wird auch der Bürger beim Einkauf in den Filialen entscheiden. Der Gründer des Textildiscounters und Neu-Mitglieds KiK, Heinz Speed, legte kürzlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung den Finger in die Wunde: "Die meisten Kunden interessiert nur der Preis".

   (Mitarbeit: Christian Grimm und Natali Schwab)

   Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com

   DJG/stl/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   June 02, 2015 10:32 ET (14:32 GMT)

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