10.01.2013 15:30:33
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EANS-News: Gläubiger stimmen am 29. Januar über Sanierungsplan der centrotherm photovoltaics AG ab
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Unternehmen
Blaubeuren (euro adhoc) - 10. Januar 2013 - Das Planverfahren zur Sanierung der centrotherm photovoltaics AG tritt in die entscheidende Phase. Das zuständige Amtsgericht Ulm hat nach erfolgter Prüfung den Insolvenzplan niedergelegt, damit ist er nun für die Verfahrensbeteiligten einsehbar. Das Gericht hat darüber hinaus den 29. Januar 2013 als Termin für die Erörterung und Abstimmung über den Insolvenzplan festgesetzt. Nach Zustimmung der Gläubiger und der Bestätigung durch das Insolvenzgericht könnte dann die Aufhebung des Planverfahrens erfolgen und die centrotherm photovoltaics AG wieder auf einer soliden finanziellen Basis als saniertes Unternehmen in voller Eigenständigkeit am Markt operieren.
Bei einer erfolgreichen Umsetzung der geplanten Restrukturierung des Unternehmens wird mit einem Turnaround für das Jahr 2014 gerechnet. Die centrotherm photovoltaics AG könnte dann voraussichtlich wieder einen Wert erlangen, aus dem sich die Forderungen ihrer Gläubiger sehr wahrscheinlich weitgehend und möglicherweise sogar vollständig befriedigen lassen, so der Insolvenzplan.
Grundlage dafür ist die bereits weit gediehene strategische, strukturelle und operative Neuausrichtung der centrotherm-Gruppe. So konzentriert sich die centrotherm-Gruppe künftig auf das Kerngeschäft Produktionstechnik für thermische Oberflächenprozesse in der Photovoltaikindustrie mit dem Fokus auf Solarzellen. Als zweites Standbein soll der Halbleiterbereich mit einem langfristigen Umsatzpotenzial von 100-150 Mio. Euro weiter auf- und ausgebaut werden. Dabei kann auf das existierende Halbleitergeschäft mit wettbewerbsfähigen Produkten, insbesondere im Bereich der Leistungshalbleiter, und das Geschäft der Tochtergesellschaft FHR Anlagenbau GmbH aufgebaut werden.
Auch die Struktur der centrotherm-Gruppe mit auf verschiedene Gesellschaften und Standorte verteilten Funktionen konnte bereits wesentlich schlanker, kostengünstiger und effektiver gestaltet werden, indem diese nun am Standort Blaubeuren wieder in der centrotherm photovoltaics AG konzentriert sind. Zudem wurden für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der centrotherm Gruppe nicht erforderliche Randaktivitäten veräußert oder aufgegeben, um so Kosteneinsparungen zu erzielen.
Der jetzt niedergelegte Insolvenzplan der centrotherm photovoltaics AG sieht - wie bereits am 24. Oktober 2012 ad hoc veröffentlicht - vor, dass die Gesellschaft unter Beibehaltung der Börsennotierung fortgeführt und ihre Kapitalstruktur durch eine Umwandlung der Forderungen der ungesicherten Gläubiger in Aktien der Gesellschaft gestärkt wird. Auf diese Weise soll ein Ausgleich der Interessen der Anteilseigner und der Gesellschaft am Fortbestand und am Kapitalmarktzugang des Unternehmens sowie der Gläubiger an der bestmöglichen Befriedigung ihrer Forderungen geschaffen werden.
Dazu sollen die Gläubiger 70 % ihrer Insolvenzforderungen an eine unabhängige und weisungsfreie Verwaltungsgesellschaft abtreten. Diese wird die an sie abgetretenen Forderungen in die centrotherm photovoltaics AG einbringen und so Aktionärin der Schuldnerin werden. Die eingebrachten Insolvenzforderungen erlöschen, das heißt die centrotherm photovoltaics AG wird maßgeblich entschuldet. Als Gegenleistung für die Einbringung wird die Verwaltungsgesellschaft Aktien der Schuldnerin erwerben. Dies geschieht im Rahmen einer kombinierten Kapitalherabsetzung und -erhöhung.
Es ist geplant, dass die Verwaltungsgesellschaft 80 Prozent der Aktien erwirbt, die restlichen 20 Prozent verbleiben den Altaktionären der Schuldnerin, deren Aktienbestände dazu im Verhältnis fünf zu eins zusammengelegt werden, das heißt aus jeweils fünf Aktien wird eine Aktie. Die Verwaltungsgesellschaft ist gegenüber den Insolvenzgläubigern verpflichtet, die Aktien zu erwerben, zu halten und möglichst bis zum 31.12.2015 bestmöglich zu verwerten und aus dem Verwertungserlös die Gläubiger zu befriedigen.
Insolvenzplan bietet Vorteile für alle Beteiligten Durch dieses Verfahren kann die Börsenzulassung erhalten werden, so dass die Verwaltungsgesellschaft die von ihr gehaltenen Aktien mit Zustimmung des Gläubigerausschusses auch an der Börse oder an einen einzelnen Investor bzw. eine Gruppe von Investoren verkaufen kann. Je nach erzieltem Verwertungserlös können die Insolvenzgläubiger so möglicherweise eine Befriedigung von 100 Prozent ihrer ursprünglichen Insolvenzforderung oder sogar mehr erhalten.
Gegenüber einer alternativen Abwicklung bietet der Insolvenzplan somit eine Reihe von Vorteilen. Die Gläubiger erhöhen nicht nur ihre Befriedigungsaussichten, es werden gleichzeitig auch Kosten eingespart und der Insolvenzplan führt zu einer früheren Erlösauskehr für die Gläubiger.
"In jedem Fall wird kein Gläubiger und auch kein Aktionär der Schuldnerin schlechter gestellt, als er im Falle der Verwertung des Vermögens in einer Regelabwicklung stünde. Mit der durch den Insolvenzplan ermöglichten Fortführung des Unternehmens kann auch eine größtmögliche Zahl von Arbeitsplätzen erhalten werden", betont der für die Eigenverwaltung im Planverfahren zuständige Vorstand Tobias Hoefer.
Darüber hinaus sieht der Insolvenzplan eine Reihe von Regelungen vor, die eine erfolgreiche Umsetzung soweit wie möglich sicherstellen sollen. Dazu gehört, dass die Erfüllung des Insolvenzplans durch den gerichtlich bestellten Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann überwacht wird. Auch der Gläubigerausschuss soll fortbestehen und insbesondere die Verwertung der Aktien durch die Verwaltungsgesellschaft überwachen.
Über centrotherm photovoltaics AG Die centrotherm photovoltaics AG mit Sitz in Blaubeuren ist ein weltweit führender Technologie- und Equipmentanbieter der Photovoltaikbranche. Das Unternehmen stattet namhafte Solarunternehmen und Branchen-Neueinsteiger mit Produktionslinien und Einzelanlagen für die Herstellung von Silizium, kristallinen Solarzellen und -modulen aus. Damit verfügt der Konzern über eine breite und fundierte Technologiebasis sowie Schlüsselequipment auf nahezu allen Stufen der photovoltaischen Wertschöpfungskette. Die centrotherm photovoltaics AG ist derzeit im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet, wird jedoch zum 1. März in den General Standard des geregelten Marktes wechseln.
Rückfragehinweis: Kontakt:
Saskia Feil
Senior Manager Investor & Public Relations
Tel: +49 7344 918-8890
E-Mail: saskia.feil@centrotherm.de
Nathalie Albrecht
Manager Public Relations
Tel: +49 7344 918-6304
E-Mail: nathalie.albrecht@centrotherm.de
Unternehmen: centrotherm photovoltaics AG Johannes-Schmid-Str. 8 D-89143 Blaubeuren Telefon: +49 (0) 7344 91880 Email: info@centrotherm.de WWW: http://www.centrotherm.de Branche: Energie ISIN: DE000A0JMMN2 Indizes: Prime All Share, GEX, ÖkoDAX Börsen: Freiverkehr: Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Regulierter Markt/Prime Standard: Frankfurt Sprache: Deutsch
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