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Abschreibungen belasten 11.03.2015 09:30:00

E.ON unter dem Strich mit Milliardenverlust

E.ON musste 2014 einen Milliardenverlust hinnehmen. Grund dafür waren vor allem hohe Abschreibungen auf Kraftwerke. Der Versorger will dennoch wie bereits angekündigt für 2014 eine Dividende von 50 Cent je Aktie ausschütten. Beim Ausblick für das laufende Jahr zeigt E.ON sich pessimistisch.

Unter dem Strich schrieb E.ON im vergangenen Jahr ein Minus von 3,16 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte der Konzern noch einen Gewinn von rund 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. In den Zahlen des Jahres 2014 schlugen sich Wertkorrekturen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro nieder. Ein großer Teil der Abschreibungen fiel im Kraftwerksgeschäft in Großbritannien, Schweden und Italien an.

Auf das nachhaltige Nettoergebnis haben diese Sondereffekte keinen Einfluss. Dennoch sank die Kennzahl um knapp ein Viertel auf 1,61 Milliarden Euro. Damit blieb E.ON im Rahmen seiner eigenen Prognose: Der Konzern hatte einen Gewinnrückgang auf 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro angekündigt.

"Erhebliche Ausschläge bei einzelnen Wechselkursen, sinkende Ölpreise und das anhaltende Zinstief in Europa belasten Teile unseres Ergebnisses, und niemand kann sicher sagen, wie lange diese Entwicklungen anhalten", schrieb Konzernchef Johannes Teyssen den Aktionären im Geschäftsbericht.

Die Schwierigkeiten machten sich auch im operativen Geschäft bemerkbar. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) schrumpfte um 9 Prozent auf 8,34 Milliarden Euro. E.ON hatte einen Wert von 8 bis 8,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Besonders stark ging das Ergebnis in der Handelssparte zurück. Das EBITDA sank von 311 Millionen Euro im Vorjahr auf 21 Millionen Euro. E.ON führte das unter anderem auf Verkäufe und niedrigere Strompreise zurück.

Probleme hat der Konzern auch in Russland. Unter anderem wegen des schwachen Rubels ging das EBITDA dort im vergangenen Jahr um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Positiv wirkte sich hingegen das 2011 begonnene Sparprogramm aus. Dabei hat der Konzern sein Ziel, die jährlichen Kosten um 1,3 Milliarden Euro netto zu senken, schon Ende 2014 und damit ein Jahr früher als geplant erreicht.

Für das laufende Jahr erwartet E.ON weitere Ergebnisrückgänge: Der Konzern rechnet mit einem bereinigten EBITDA von 7 bis 7,6 Milliarden Euro und einem nachhaltigen Nettoergebnis von 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro.

Am Aktienmarkt kam der Ausblick am Mittwochmorgen nicht gut an: E.ON habe sich beim Gewinnziel zurückgehalten, sagen Händler. Der Kurs der E.ON-Aktie verliert im frühen Handel 1,2 Prozent.

Angesichts der Verwerfungen auf dem Strommarkt hatte E.ON im November einen radikalen Schritt angekündigt: Der Konzern plant, sein konventionelles Erzeugungsgeschäft bis 2016 in eine neue Gesellschaft auszulagern. Details zu den neuen Gesellschaften will E.ON im zweiten Quartal bekanntgeben, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. In diesem Jahr werde E.ON die rechtliche Struktur vorbereiten, 2016 soll die Hauptversammlung die Aufspaltung beschließen. Wegen der zu erwartenden Unsicherheiten will E.ON für die Jahre 2014 und 2015 eine feste Dividende von 50 Cent je Aktie ausschütten.

Um Schulden abzubauen, treibt E.ON den Verkauf von Unternehmensteilen voran. Zuletzt hat der Konzern sein Spaniengeschäft sowie einen Teil seiner Aktivitäten in Italien veräußert. E.ON prüft auch den Verkauf des Fördergeschäfts in der Nordsee. Ende Dezember lasteten auf dem Konzern Nettoverbindlichkeiten von 33,4 Milliarden Euro, nach 32,2 Milliarden Euro im Vorjahr.

   DJG/jen/jhe

   Dow Jones Newswires

   DÜSSELDORF (Dow Jones)

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