12.11.2012 19:29:31

E.ON kippt Ziele und Dividende für 2013

   Von Archibald Preuschat und Jan Hromadko

   Der Energiekonzern E.ON kippt seine Ziele für die kommenden Jahre, weil Erneuerbare Energien und die Eurokrise die Profite schmälern. Das bekommen auch die Anleger zu spüren: Die Dividende wird sinken.

   Das bislang für 2013 angestrebte operative Ergebnis (EBITDA) zwischen 11,6 und 12,3 Milliarden Euro erscheint E.ON "nicht mehr erreichbar". Das gilt auch für das Ziel eines bereinigten Konzernüberschusses von 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro.

   E.ON kappt seine Prognose "vor dem Hintergrund der erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten und strukturellen Änderungen des Sektor-Umfeldes", heißt es in der am Montag veröffentlichten Mitteilung, wenige Stunden vor der geplanten Veröffentlichung des Neun-Monatsberichtes.

   E.ON's Erträge sinken im Inland, weil die auf Dauerbetrieb ausgelegten teuren Gaskraftwerke immer seltener laufen. Der Stromversorger leidet darunter, dass ausreichend Strom aus Solarenergie vorhanden ist, der bevorzugt ins Netz eingespeist wird. In Südeuropa, hemmt zudem die europäische Schuldenkrise die Wirtschaft, deshalb wird weniger Strom benötigt.

   Der DAX-Konzern leidet unter einem Paradox: Während Strom für Endverbraucher wegen der Umlage für Erneuerbare Energien immer teurer wird, muss E.ON mit einem europaweit sinkenden Großhandelsstrompreis klarkommen. An der Leipziger Strombörse kostet die Megawattstunde rund 7 Euro weniger als noch vor einem Jahr.

   Auch die E.ON-Aktionäre werden dies zu spüren bekommen. Die für kommendes Jahr in Aussicht gestellte Dividende von mindestens 1,10 Euro pro Aktie erscheint dem Konzern nicht mehr als erreichbar. Der DAX-Konzern will sich aber weder in Sachen Prognose noch bei der Höhe der Dividende festlegen, vorerst erarbeitet er eine neue Prognose noch. E.ON "überprüft derzeit diese Prognose sowie die Aussagen für das Jahr 2015 im Rahmen des aktuellen Planungsprozesses", hieß es lediglich.

   Einzelheiten für das Neunmonatsergebnis wurden ebenfalls noch nicht mitgeteilt, diese werden am Dienstag vorgelegt. Immerhin den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte E.ON schon.

   Bei Vorlage der Neunmonatszahlen wird ein Vergleich mit dem Vorjahr ohnehin schwierig. Summierten sich die Kosten für den Atomausstieg im vergangenen Jahr auf 1,5 Milliarden Euro, wird in diesem Jahr das Ergebnis um 1,2 Milliarden Euro aufgebläht, weil E.ON mit Gazprom neue Konditionen für die Erdgasbelieferung ausgehandelt hat.

   Entsprechend hoch dürfte das Wachstum ausgefallen sein. Analysten rechnen damit, dass sich der Konzernüberschuss in diesem Jahr bislang auf 3,71 Milliarden Euro mehr als verdoppelt hat. Beim Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen wird ein Wachstum um 29 Prozent auf 8,48 Milliarden Euro vorher gesagt.

   Für das Gesamtjahr 2012 erwartet E.ON weiterhin ein EBITDA in einer Bandbreite von 10,4 bis 11 Milliarden Euro sowie einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro. Auch strebt E.ON weiterhin an, für das Jahr 2012 eine Dividende von 1,10 Euro pro Aktie zu zahlen.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@dowjones.com

   DJG/apr/jhe

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   November 12, 2012 12:58 ET (17:58 GMT)

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