Nach neun Monaten |
22.11.2016 09:55:00
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E.ON-Abspaltung Uniper tief in den roten Zahlen
Derzeit steckt das Unternehmen trotz einzelner Lichtblicke im operativen Geschäft tief in den roten Zahlen. In den ersten neun Monaten des Jahres stand unter dem Strich ein Verlust von 4,2 Milliarden Euro. Für den Vergleichszeitraum 2015 wies Uniper ein Minus von 3,6 Milliarden Euro aus. Hauptgrund für den neuerlichen Fehlbetrag waren bereits zum Halbjahr vorgenommene Abschreibungen auf die Großkraftwerke. Im dritten Quartal erhöhte sich das Minus um rund 350 Millionen Euro, wofür Uniper vor allem Bewertungseffekte bei seinen Absicherungsgeschäften verantwortlich machte.
Im operativen Geschäft erzielte Uniper hingegen Zuwächse. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 54 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu. Grund dafür ist vor allem ein Sondergewinn aus neu verhandelten Lieferverträgen mit dem russischen Gasriesen GAZPROM PJSC. Dagegen sackte der Gewinn in der Stromerzeugung wegen des heftigen Preisverfalls der vergangenen Jahre und dem Ausfall eines nach einem Unfall schwer beschädigten Kohlekraftwerks in Russland heftig ab.
Für das Gesamtjahr prognostiziert Uniper nun ein Ebitda zwischen 1,9 und 2,2 Milliarden Euro. 2015 hatte der Konzern hier pro forma rund 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet, 2014 waren es rund zwei Milliarden Euro. Die Prognose des Vorstands lag nun im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Zum Handelsauftakt am Dienstag gewann die Aktie knapp ein Prozent an Wert. Der Vorstand bekräftigte sein Versprechen, 200 Millionen Euro in die Dividende zu stecken. Pro Aktie soll damit für dieses Jahr 55 Cent geben.
Künftig soll der Mittelzufluss aus dem Tagesgeschäft (operativer Cashflow) die entscheidende Größe für die Dividende sein. Dieser Wert verbesserte sich in den ersten neun Monaten um rund 30 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Dazu trugen vor allem deutliche Einschnitte bei den Investitionen bei. Dadurch senkte Uniper seine Schulden seit Jahresbeginn um fast eine Milliarde auf 3,7 Milliarden Euro.
Zu den geplanten Einsparungen trägt unter anderem die Stilllegung nicht mehr rentabler Kraftwerke bei. Weitere Einschnitte plant Uniper nun vor allem in der Verwaltung. Aber auch im operativen Geschäft wie der Wasserkraft, der Kernenergie in Schweden und im Servicebereich soll der Rotstift angesetzt werden. Einsparpotenzial sieht das Management zudem im Einkauf und der IT.
"Uniper arbeitet seine Hausaufgaben zur nachhaltigen Verbesserung seiner Kosten- und Cash-Situation konsequent und zügig ab", erklärte Vorstandschef Klaus Schäfer. "Dies ist für uns unerlässlich, um bis Ende 2017 ausreichend finanzielle Spielräume zu haben und auch bei rauem Gegenwind seitens der Märkte gut und sicher navigieren zu können." Bei Uniper arbeiten rund 13 000 Beschäftigte in 40 Ländern.
In Uniper hat Eon als Reaktion auf die Energiewende sein Geschäft mit Großkraftwerken sowie den Energiehandel abgespalten und im September gut 53 Prozent der Anteile an die Börse gebracht. Seitdem hat das Papier knapp 15 Prozent an Wert zugelegt und steht kurz vor dem Einzug in den MDAX. Eon hatte nach neun Monaten einen Rekordverlust 9,3 Milliarden Euro verbucht./enl/stw
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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