Elektrifizierung |
31.08.2017 08:57:00
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E-Mobilität für OMV nur langfristiger Trend
"Es ist nicht nur Elektromobilität, es ist der Weg der Elektrifizierung", sagte Kreisel, dessen Firma aus dem Elektrohandel kommt. "Jährlich fließen in Österreich 12 Mrd. Euro in fossile Brennstoffe. Das zahlen wir ins Ausland, wenn wir das hier investieren, sind wir superreich", gab er zu bedenken. "Ob Photovoltaik oder Windenergie, schlussendlich könnte das Geld im Land bleiben." Das reiche Norwegen zeige einen Weg vor.
Ursprünglich war Kreisel mit zwei Brüdern tätig, jetzt sind es 90 Mitarbeiter, bis Mitte kommenden Jahres sollen es 200 sein, da man nicht nur hierzulande sondern auch international, in den USA, in Russland, wachse. "Das Entwicklungszentrum wird in Österreich bleiben". Kreisel kooperiert derzeit mit allen deutschen Autobauern außer Opel. Die Firma baut laut Eigenangaben die leichteste und sicherste Traktionsbatterie mit höchster Leistungsbilanz und maximaler Lebensdauer.
Langfristig sei der Trend der E-Mobilität - von der Automobilindustrie mit Unterstützung der Politik getrieben - erkennbar, sagte OMV-Chef Seele. Kurzfristig sehe die OMV aber einen Anstieg des Benzin- und Dieselbedarfs, bekräftigte er. Um im mobilen Bereich die Klimaziele zu erreichen, sei Diesel kurzfristig auch noch notwendig. "Längerfristig ist die OMV bei der Schaffung von Infrastruktur für die E-Mobilität in Allianz mit dem Verbund dabei", erinnerte Seele an die OMV-Verbund-Kooperation.
Wenn der Strom vom Verbund komme - Stichwort Wasserkraft - sei das gut, aber wenn der Strom aus Kohlekraftwerken käme, sei das nicht gut, so Seele. Langfristig werde weniger Kohle und Öl verbraucht, der Erdgasverbrauch werde aber steigen. "Ausschließlich alleine auf die E-Mobilität verlässt sich die OMV nicht", so Seele. "Wir werden eine Art Energiemix für den Autofahrer anbieten. Sie können bei mir Diesel tanken, Benzin, Erdgas, Elektronen, Wasserstoff. Das ist der Beitrag den die OMV leisten wird, insbesondere einem stärkerem Engagement bei Erdgas."
"Österreich hat rund 4,8 Millionen Pkw im Einsatz. Wenn wir alle diese Autos auf Strom umstellen, dann stimmt es nicht, dass wir den Strom gar nicht haben", betonte Verbund-Chef Anzengruber. "Wenn wir alle Autos mit der heutigen Kilometerleistung auf Strom umstellen würden, bräuchten wir in Österreich 13 Prozent mehr Strom. Da werden sonst oft so Traumzahlen genannt."
13 Prozent mehr Strom im erneuerbaren Bereich zu erzeugen, ist kein Problem, hört man Anzengruber zu. Alleine aus Wasser, Wind, Sonne, ohne Biomasse und ohne in Schutzzonen gehen zu müssen, gibt es laut dem Manager in Österreich bis 2030 ein Potenzial zur Erzeugung von ungefähr 30 Prozent mehr Storm gemessen an der heutigen Menge.
"Wir haben kein Problem mit dem Produkt. Die Qualität des Diesels ist toll. Wir haben auch kein Problem mit der Dieseltechnologie. Wir haben ein Problem mit dem Management der Automobilindustrie, das sich nicht an Gesetze gehalten hat. Das hat nichts mit meiner Technologie zu tun", verteidige Seele seine Branche bzw. vor allem sein Unternehmen.
Nur aus Eigeninteresse sei der Erfolg des Unternehmens rund um Elektroautos entstanden, erzählte Kreisel über die Geschichte von Kreisel Electric. Inzwischen kooperiert das Unternehmen beispielsweise mit allen deutschen Autobauern außer Opel. Es geht um Batterien, Antriebsstränge, Software, Ladetechnik. Bei den großen Industrieunternehmen - etwa Bosch, Continental - habe man gesehen, "die kochen auch nur mit Wasser. Dann wurden wir beauftragt und wir haben Batterien geliefert", so Kreisel über den Aufstieg seiner Firma seit 2012.
Metro hat die Diskutanten zu Veranstaltung gebeten. Grund ist, dass sich die Firma der Elektromobilität widme und grundsätzlich nachhaltig handeln wolle, so Metro-Österreich-Chef Arno Wohlfahrter. In Wien würden für die Belieferung der Kunden E-Autos eingesetzt. Bald sollen auch E-Lkw zum Einsatz kommen. In St. Pölten wird in ein Plusenergie Firmengebäude investiert.
(APA) phs/cri/ivn
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