11.12.2012 14:54:33

DWS sieht Trendwende zum Positiven in der Eurozone

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Eurozone hat nach Ansicht der Fondsgesellschaft DWS bei der Bewältigung der Staatsschuldenkrise große Fortschritte gemacht. "Wir haben das Tief gesehen. Europa verlässt die Intensivstation", sagte Asoka Wöhrmann, Geschäftsführer und Leiter des Fondsmanagement bei der DWS am Dienstag in Frankfurt. Er verweist auf die Ankündigung von EZB-Präsident Mario Draghi, alles zu tun, um die Währungsunion zu stabilisieren. Zudem zeigten sich jetzt auch die ersten positiven Ergebnisse der Reformpolitik.

 

    "Die Fortschritte in der Eurozone werden zu wenig gewürdigt", sagte Wöhrmann. "Sehr anschaulich ist die langsame Gesundung Europas anhand der Leistungsbilanzsalden in den Peripherieländern zu beobachten. Irland erwirtschaftet dieses Jahr einen Überschuss, bei Portugal und Italien könnte es 2013 soweit sein." Für Verunsicherung könnten im Jahr 2013 noch politische Ereignisse wie die Wahlen in Italien und Deutschland sorgen.

 

    Das wichtigste Thema des Jahres 2013 dürfte die "finanzielle Repression" sein. "Der versteckte Vermögenstransfer von Sparern zu Schuldnern schreitet voran", sagte Wöhrmann. Er verweist auf die Staatsanleihe-Renditen, die in den großen Industrieländern wie Großbritannien, USA und Deutschland noch für längere Zeit deutlich unter der Inflationsrate liegen werden. "Anleger müssen in diesem Umfeld ein Risiko eingehen, um eine Rendite zu erzielen", sagte Wöhrmann.

 

    "Im Bereich der Staatsanleihen lässt die Niedrigzinspolitik der großen Notenbanken die Gefahr negativer Zinsen weiter steigen", sagte Stefan Kreuzkamp, Leiter des Rentenfondsmanagement der DWS. So erwartet der Euro-Geldmarkt eine weitere Leitzinssenkung in der Eurozone. Kreuzkamp hält Staatsanleihen der Peripherieländer Portugal, Irland, Spanien und Italien in diesem Umfeld für attraktiv. "Erstens sichert das Anleihekaufprogramm der EZB das Risiko nach unten ab, zweitens wurde der Großteil der wachstumsbremsenden Sparmaßnahmen in diesen Ländern bereits 2012 umgesetzt", sagte Kreuzkamp. Zudem will die DWS verstärkt in Pfandbriefe und besicherte Anleihen (Covered Bonds) aus den Krisenländern investieren.

 

    Die DWS sieht zudem gerade bei europäischen Aktien große Anlagechancen. "Das Risiko des Zusammenbruchs der Eurozone ist entscheidend verringert worden, und Europa ist in vielen Portfolios untergewichtet", sagte Henning Gebhardt, Leiter des Aktienfondsmanagement der DWS. Beim Dax erwartet er das Überschreiten der Marke von 8.000 Punkten und das Erreichen von neuen Rekordständen./jsl/bgf

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