Düster in Italien 26.07.2013 08:04:34

Europas Nutzfahrzeuge weiter im Rückwärtsgang

Vorsichtiges Aufatmen bei Europas Lastwagenherstellern: Die rasende Talfahrt auf den heimischen Nutzfahrzeugmärkten scheint vorerst ein Ende zu finden - auch dank einer strikteren EU-Abgasnorm. Zwar schrumpften die Neuzulassungen in der Europäischen Union im Juni erneut um 4,8 Prozent auf knapp 150.000 Fahrzeuge, wie der Branchenverband ACEA am Freitag in Brüssel mitteilte. Allerdings dürften die zweistelligen Einbußen aus dem Herbst und Winter der Vergangenheit anzugehören.

Vor allem bei den mittleren und schweren Lkw über 3,5 beziehungsweise 16 Tonnen ist eine Stabilisierung zu erkennen - wenn auch auf niedrigem Niveau. Beide Bereiche lagen im zweiten Quartal nur noch bei einem Minus von rund 6 bis 7 Prozent - nach fast einem halben Jahr mit hohen zweistelligen Rückgängen. Einzig beim Busgeschäft, das allerdings nicht den üblichen Konjunkturzyklen folgt, lässt sich kein klarer Trend zur Erholung ablesen.

Positive Signale zum Lkw-Geschäft hatte es bereits von den großen Herstellern Daimler , Volvo (Volvo AB (B)) und der Volkswagen-Tochter (Volkswagen vz) Scania gegeben. Letztere hatte neben einem gestiegenen Auftragseingang aus Westeuropa selbst beim Absatz auf dem Heimatkontinent deutlich zugelegt. Nach Jahren schwacher Nachfrage werde der Druck auf die Spediteure immer größer, ihre Flotten zu erneuern, hieß es im Geschäftsbericht. Marktführer Daimler konnte seinen Rückgang zumindest gering halten, Volvo präsentierte zwar ein kräftigeres Minus - dafür aber gute Zahlen bei den Bestellungen.

Ein zweiter Grund dürfte die Geschäfte auf dem europäischen Markt bis Jahresende beflügeln. Bevor neu zugelassene Lkw von 2014 an die strengere Abgasnorm Euro 6 erfüllen müssen, greifen einige Kunden in diesem Jahr noch schnell zu den günstigeren Fahrzeugen mit Euro-5-Standard. Dies sei besonders in denjenigen Ländern der Fall, in denen die emissionsärmeren Lastwagen nicht steuerlich gefördert würden, schreibt etwa das Scania-Management. Inwieweit Euro-6-Lkw bei der deutschen Autobahnmaut entlastet werden, ist noch nicht endgültig geklärt.

Unter den größten Einzelmärkten kletterte der Absatz schwerer und mittlerer Lkw vor allem in Großbritannien und Polen zweistellig. In Deutschland und Frankreich sackten die Zahlen im Juni indes noch weiter ab. Einen satten Zuwachs gab es im Krisenland Spanien, wo der Absatz dank vieler verkaufter Kleintransporter unter 3,5 Tonnen insgesamt um fast 15 Prozent nach oben schoss./mmb/enl/stw

BRÜSSEL (dpa-AFX)

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