11.04.2017 10:09:42
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DSW will Aktionäre über Linde-Fusion mit Praxair abstimmen lassen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) fordert einen zusätzlichen Tagesordnungspunkt für die Linde-Hauptversammlung, kommt damit allerdings nicht durch. Die Anlegerschützer stellten einen Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Die Aktionäre sollen über die geplante Fusion mit dem amerikanischen Linde-Wettbewerber Praxair abstimmen, fordert darin die DSW. Linde lehnte den Antrag allerdings bereits ab.
Die DSW argumentiert, die Organisation sei der Ansicht, dass diese Fusion das Unternehmen derart gravierend verändern würde, dass eine solche Entscheidung nicht ohne die Zustimmung der Aktionäre getroffen werden darf. Deshalb sei ein entsprechender Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung der kommenden Linde-HV am 10. Mai gestellt worden. Es hätten sich sowohl Institutionelle Anleger als auch Privatanleger der Forderung angeschlossen, so dass das notwendige Quorum von Aktien erreicht sei.
Linde entgegnete jedoch, keine Rechtsgrundlage zu sehen, die Hauptversammlung zu befragen. Linde habe der DSW bereits Anfang März ihre Gründe dafür genannt. So seien Mitwirkungsbefugnisse der Hauptversammlung nur "ausnahmsweise und in engen Grenzen" anzuerkennen. Zudem könne jeder Linde-Aktionär entscheiden, ob er im Rahmen der geplanten Fusion mit Praxair seine Linde-Aktien in Aktien der neuen Holdinggesellschaft tauschen will. Es sei also gerade nicht so, dass die Linde-Aktionäre "keine echte Wahlmöglichkeit" hätten, wie von der DSW behauptet. Da das Umtauschangebot mindestens eine qualifizierte Mehrheit (voraussichtlich 75 Prozent) aller ausstehenden Linde-Aktien erfordere, sei ausgeschlossen, dass der Vorstand den Zusammenschluss gegen eine Mehrheit der Aktionäre durchsetzen könne.
Die 60-Milliarden-Euro-Fusion ist ohnehin umstritten. Arbeitnehmervertreter fürchten einen massiven Stellenabbau, ein Durchregieren der Amerikaner und das Ende der Mitbestimmung im Aufsichtsrat. Der Europäische Betriebsrat und die IG Metall hatten sich skeptisch geäußert. Doch auch hier scheint Linde am längeren Hebel zu sitzen. Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle hatte bereits angekündigt, notfalls von seinem doppeltem Stimmrecht Gebrauch zu machen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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April 11, 2017 03:59 ET (07:59 GMT)
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