Islamisten "nach Berlin"? 09.03.2015 15:53:31

Drohung Griechenlands mit Flüchtlingswelle sorgt für Empörung

In Deutschland lösten die Äußerungen scharfe Kritik aus. Kammenos Kommentare vor Anhängern seiner rechtsnationalen Partei Anel seien "absolut inakzeptabel", sagte der Unions-Obmann im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Roderich Kiesewetter (CDU), dem Handelsblatt. Die Drohung zeige, dass die neue griechische Regierung nicht davor zurückschrecke, "die Schicksale von Flüchtlingen zu instrumentalisieren, um die eigene wirtschaftspolitische Agenda durchzusetzen", sagte Kiesewetter. Sollte Athen nicht einlenken, dann sollte Griechenland im Gegenzug als "letztes Mittel" mit einem Ausschluss aus dem Schengenraum gedroht werden.

   SPD-Chefhaushälter Johannes Kahrs sagte dem Handelsblatt, Kammenos schade mit seinen "halbstarken Sprüchen" seinem Land. Zugleich müsse Europa die Griechen "mehr unterstützen", um den Flüchtlingszustrom zu bewältigen. Der Chef der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, sprach von einem "infamen" Versuch Athens, seine Partnerstaaten zu "erpressen". Er forderte ein "unverzügliches und endgültiges" Ende der finanziellen Unterstützung für den Krisenstaat.

   Verteidigungsminister Kammenos hatte am Sonntag vor Anhängern gesagt, wenn die Euro-Partner Athen im Schuldenstreit "misshandeln", dann müssten sie wissen, "dass wir morgen früh den Dublin-Vertrag aufkündigen, die illegal eingereisten Einwanderer Papiere erhalten und nach Berlin aufbrechen". Unter den Flüchtlingen gebe es einige, "die durch das Netz geschlüpft sind und dem Islamischen Staat angehören". Es wäre "die Verantwortung Europas, das entschieden hat, Griechenland zu schlagen", fügte der Minister hinzu.

   DJG/hab

   (END) Dow Jones Newswires

   March 09, 2015 07:23 ET (11:23 GMT)- - 07 23 AM EDT 03-09-15

BERLIN (AFP)

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