Aufschwung dank EZB |
11.03.2015 12:00:00
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Draghi sieht erste Erfolge der EZB-Geldschwemme
Der Notenbankchef versicherte einmal mehr, dass sich das aktuelle Kaufprogramm der EZB im Rahmen der bestehenden Regelungen bewegt. Die Maßnahme sei kraftvoll und habe bereits erste Ergebnisse gezeigt. Draghi verwies außerdem auf jüngste Entwicklungen am Markt für europäische Staatsanleihen. Durch das Kaufprogramm der EZB befinden sich die Kurse der Staatsanleihen im Höhenflug. Im Gegenzug fallen die Renditen auf Rekordtiefs. Unter anderem war am Morgen die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen erstmals unter 0,20 Prozent gefallen und der Zinssatz für zehnjährige Papiere aus Frankreich erstmals unter 0,50 Prozent.
Zudem sei ein weiterer Rückgang der Renditen der Anleihen Portugals und anderer Länder zu beobachten, die zuvor in Schwierigkeiten waren - trotz der wiederaufgeflammten Griechenland-Krise. "Das deutet darauf hin, dass das Anleihekaufprogramm als Schutzschild für andere Euroländern dienen könnte", sagte Draghi. Griechenland profitiert von den Anleihekäufen derzeit nicht. Denn die EZB darf nur Anleihen von Staaten kaufen, die gute Noten von Ratingagenturen erhalten, es sei denn, das Land befindet sich in einem Sanierungsprogramm der EU und erfüllt alle Sparauflagen, was derzeit auf Athen nicht zutrifft.
Kritik, die Europäische Zentralbank (EZB) habe ihr Kaufprogramm im Gegensatz zu anderen Zentralbanken zu spät gestartet, wies Draghi zurück: "Es ist nicht so als hätten wir im vergangenen Jahr nicht gehandelt." Die EZB habe ihre Sondermaßnahmen nach und nach ausgeweitet, als die Gefahr einer zu lange anhaltenden Periode niedriger Inflationsraten zugenommen habe.
Während etwa die US-Notenbank Fed ihre Geldschleusen absehbar weiter schließen will, geht die EZB seit Montag in die Vollen: Die Notenbank kauft Staatsanleihen und andere Wertpapiere in gewaltigem Umfang. Pro Monat wollen die Währungshüter 60 Milliarden Euro an frischem Geld in die Märkte pumpen - und das mindestens bis September 2016. Das Billionen-Programm soll die Wirtschaft im Euroraum ankurbeln und die zuletzt gefährlich niedrige Inflation anheizen.
"Wie andere Zentralbanken mussten wir direkt an den Finanzmärkten eingreifen", erklärte Draghi. Staatsanleihenkäufe seien aber nichts Neues, auch die Bundesbank habe das in den 1970er Jahren getan. "Anleihenkäufe sind unkonventionell, aber sie sind nicht unorthodox", betonte Draghi. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ist einer der entschiedensten Kritiker der jüngsten Maßnahmen.
Draghi bekräftigte: "Das Anleihenkaufprogramm wird wirken und die Inflation näher an unser Ziel bringen." Die EZB strebt stabile Preise bei einer Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an. Im Januar und Februar waren die Verbraucherpreise im Euroraum gesunken.
Am Montag hatte die EZB mit dem Kauf von Staatsanleihen im freien Handel begonnen. Bis September 2016 sollen insgesamt Wertpapiere in einem Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat gekauft werden, wobei der Anteil der öffentlichen Papiere bei etwa 47 Milliarden Euro liegen soll. Mit der Maßnahme will die Notenbank die Wirtschaft ankurbeln und die gefährlich niedrige Inflation nach oben treiben.
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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