13.06.2016 17:07:39

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 13.06.2016

Umstrittene französische Arbeitsmarktreform im Senat

PARIS - Begleitet von Protesten hat Frankreichs Senat die Beratung der umstrittenen Arbeitsmarktreform begonnen. Ziel sei es, gegen wachsende soziale Unsicherheit mit zahlreichen befristeten Arbeitsverträgen vorzugehen, sagte Arbeitsministerin Myriam El Khomri am Montag vor den Senatoren. Es wird erwartet, dass die von der konservativen Opposition dominierte zweite Kammer des Parlaments das Gesetz noch verschärft. Seit Monaten wehren sich Gewerkschaften teils mit Streiks und Blockadeaktionen gegen die geplante Lockerung des Arbeitsrechts. Für Dienstag ist eine Großdemonstration der Gegner in Paris angekündigt.

BREXIT: Juncker unterstützt Tusks Brexit-Warnung

BRÜSSEL - EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker unterstützt die drastische Aussage von EU-Ratspräsident Donald Tusk, wonach ein Austritt Großbritanniens aus der EU auch die politische Zivilisation des gesamten Westens in Mitleidenschaft ziehen könnte. Juncker und Tusk hätten mehrfach über das Thema gesprochen, sagte eine Behördensprecherin am Montag in Brüssel. "Präsident Juncker hat mit seinen eigenen Worten exakt dieselbe Botschaft übermittelt, beispielsweise am 12. Mai in Berlin."

ROUNDUP: Kritik an zusätzlichen Milliarden für die Kassen im Wahljahr

BERLIN - Die große Koalition will zur Vermeidung höherer Zusatzbeiträge den Krankenkassen im Wahljahr 2017 zusätzlich 1,5 Milliarden Euro zuweisen - und stößt damit bei der Opposition auf Kritik. Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink sprach am Montag in Berlin von einem "perfiden Wahlkampfmanöver". Es sei unlauter, "die Versorgung von Flüchtlingen als Grund für den Griff in den Gesundheitsfonds vorzuschieben". Mit diesem Schritt wolle die große Koalition vielmehr einen spürbaren Anstieg der von ihr zu verantwortenden Zusatzbeiträge vermeiden.

IW-Studie: Lohnlücke nicht durch Unternehmen verursacht

BERLIN - Der Unterschied beim Durchschnittseinkommen von Frauen und Männern in Deutschland lässt sich aus Sicht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) nicht per Gesetz beheben. "Die Annahme, bei der Lohnlücke handele es sich um Diskriminierung durch die Unternehmen, ist unsachgemäß", sagte der Direktor des arbeitgebernahen Instituts, Michael Hüther, am Montag in Berlin.

ROUNDUP: Merkel will Handelskonflikt mit China vermeiden - Li bleibt hart

PEKING - Im Handelsstreit mit Europa bleibt China kompromisslos. China wolle keinen "Handelskrieg", aber bestehe darauf, dass Europa seine vertraglichen Verpflichtungen erfülle und China als Marktwirtschaft einstufe, sagte Regierungschef Li Keqiang am Montag auf einer Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Peking. Die Kanzlerin sagte, sie stelle frühere Zusagen "nicht in Frage" und wolle zwischen Brüssel und Peking vermitteln. Der Marktwirtschaftsstatus würde China vor Anti-Dumping-Klagen und hohen Strafzöllen bewahren, wenn es Waren unter Marktpreis anbietet.

RATING: Fitch senkt Ausblick für Japan auf 'negativ'

LONDON - Die US-Ratingagentur Fitch hat auf die Verschiebung der Mehrwertsteuererhöhung in Japan reagiert und den Ausblick für die Kreditbewertung gesenkt. Der Ausblick werde von zuvor "stabil" auf "negativ" geändert, teilte Fitch am Montag mit. Das Kreditrating für die drittgrößten Volkswirtschaft der Welt bleibe weiter auf "A". Japans Staatsanleihen werden damit weiter als eine sichere Anlage eingestuft.

BREXIT/Ifo: Bis zu drei Prozent Wachstumsverlust in Deutschland

MÜNCHEN - Ifo-Chef Clemens Fuest rechnet in Deutschland mit einem Wachstumsverlust im Fall eines britischen EU-Austritts. "Untersuchungen des Ifo-Instituts zeigen, dass Deutschland langfristig einen Verlust in Höhe von bis zu drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erleiden könnte", sagte der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung der "Rheinischen Post" (Montag).

ROUNDUP: Weidmann gegen Bargeldabschaffung - Wirkung der EZB-Maßnahmen abwarten

FRANKFURT - Nach dem beschlossenen Aus für den 500-Euro-Schein weist die Bundesbank Begehrlichkeiten nach einer vollständigen Abschaffung des Bargeldes zurück. "Solche Vorschläge wären (...) die falsche, völlig unverhältnismäßige Antwort auf die geldpolitischen Herausforderungen an der Nullzinsgrenze", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Montag bei einer Tagung der Notenbank in Frankfurt. Er halte "die Abschaffung des Bargelds für kein sinnvolles Instrument, um die Geldpolitik zu beflügeln".

Weidmann: EZB soll Wirkung der beschlossenen Maßnahmen abwarten

FRANKFURT - Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) verteidigt. Allerdings sprach er sich dafür aus, vorerst keine weiteren Maßnahmen im EZB-Rat zu beschließen. Es sei "ausreichend Zeit" vorhanden, die Wirkung der bisher beschlossenen Maßnahmen auf die Preisentwicklung abzuwarten, sagte Weidmann am Montag auf einer Veranstaltung der Bundesbank. Zuletzt hatte die EZB im März eine Reihe von Maßnahmen im Kampf gegen die zu niedrige Inflation beschlossen und dabei unter anderem den Leitzins erstmals auf Null gesetzt.

Erneut mehr Wohnungen in Deutschland fertiggestellt

WIESBADEN - Der Boom im deutschen Wohnungsbau hält angesichts der ungebrochenen Nachfrage an. Im vergangenen Jahr wurden 247 700 Wohnungen fertiggestellt, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Das waren 2400 Wohnungen oder 1,0 Prozent mehr als im Jahr zuvor und so viele wie seit dem Jahr 2006 nicht mehr. Vor allem in Mehrfamilienhäusern entstanden neue Wohnungen, während weniger Ein- und Zweifamilienhäuser fertig wurden. Auch in bereits bestehenden Gebäuden wurden noch 27 525 neue Wohngelegenheiten gebaut. Das war ein Zuwachs von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

ROUNDUP: Chinas Wirtschaft stabilisiert sich weiter

PEKING - Hoffnungszeichen für die Weltwirtschaft: In China scheint sich die Lage nach einem schwachen Jahresstart weiter zu stabilisieren. Nach aktuellen Mai-Daten aus der Industrie und vom Einzelhandel deutet ein von der Nachrichtenagentur Bloomberg entwickelter Indikator für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr auf ein Wachstum von 6,9 Prozent hin. Die jüngsten Stabilisierungs- und Wachstumsinitiativen der chinesischen Notenbank und der Regierung in Peking scheinen damit zu greifen. Experten warnten allerdings trotz der zuletzt etwas besseren Daten vor Euphorie.

China: Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz erfüllen im Mai Erwartungen

PEKING - Chinas Wirtschaft scheint sich nach einem schwachen Jahresstart weiter zu stabilisieren. Im Mai konnten sowohl die Industrieproduktion als auch der Umsatz im Einzelhandel wie erwartet zulegen. Der Industrieausstoß legte im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent zu, wie die chinesische Regierung am Montag in Peking mitteilte. Das Wachstum entsprach damit dem Wert des Vormonats.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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