12.04.2016 17:08:41
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 12.04.2016
IWF senkt Ausblick für Weltwirtschaft - 'Risiken gestiegen'
WASHINGTON/FRANKFURT - Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt pessimistischer als zuletzt auf die Entwicklung der Weltwirtschaft. IWF-Ökonomen korrigierten ihre Wachstumsprognose gegenüber der jüngsten Schätzung vom Januar um 0,2 Prozent auf 3,2 Prozent nach unten. Die Risiken seien gestiegen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Wirtschaftsausblick.
IWF sieht in 'Brexit' signifikantes Risiko für Weltwirtschaft
WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union als signifikantes Risiko für die Weltwirtschaft bezeichnet. "Es ist schwer zu erkennen, wie das positiv werden könnte", sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld am Dienstag, als er den Weltwirtschafts-Ausblick für die nächsten Jahre vorstellte. "Ein "Brexit" könnte regional und global schweren Schaden anrichten, weil er etablierte Handelsbeziehungen unterbrechen würde", sagte Obstfeld.
Bundesbankchef Weidmann rügt Kritiker der EZB-Geldpolitik
LONDON/FRANKFURT - Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat in einem Zeitungsinterview den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi gegen Kritik aus Deutschland wegen der lockeren Geldpolitik in Schutz genommen. In einem am Dienstag veröffentlichten Gespräch mit der "Financial Times" rügte er den Versuch deutscher Politiker, Draghi unter Druck zu setzen. Die Kritik widerspreche dem Prinzip der Unabhängigkeit der Notenbank, so Weidmann.
EZB-Rat Villeroy verteidigt Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank
PARIS/FRANKFURT - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Francois Villeroy de Galhau, hat die extrem lockere Geldpolitik der Notenbank verteidigt. Die derzeit niedrigen Leitzinsen in der Eurozone stünden im Einklang mit dem Mandat der Preisstabilität, sagte der französische Notenbankchef am Dienstag in einem Radiointerview. Nach Einschätzung von Villeroy de Galhau gebe es trotz der immensen Geldschwemme in der Eurozone nach wie vor keine Anzeichen für die Bildung von gefährlichen Preisblasen an den Finanzmärkten.
USA: Einfuhrpreise legen schwächer als erwartet zu
WASHINGTON - In den USA haben die Preise für eingeführte Güter im März schwächer zugelegt als erwartet. Die Importpreise seien im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten mit einem stärkeren Zuwachs um 1,0 Prozent gerechnet. Im Februar waren die Preise noch um 0,4 Prozent gefallen, nachdem zunächst ein Rückgang von 0,3 Prozent ermittelt worden war.
Großbritannien: Inflation steigt stärker als erwartet
LONDON - Die Inflation in Großbritannien ist stärker als erwartet gestiegen. Im März legten die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent zu, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Nachdem die Februar-Inflation bei 0,3 Prozent gelegen hatte, waren Bankvolkswirte nur von einem leichten Anstieg auf 0,4 Prozent ausgegangen. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau im März um 0,4 Prozent, ebenfalls stärker als erwartet.
Deutschland: Preisniveau leicht gestiegen - auch wegen früher Osterfeiertage
WIESBADEN - In Deutschland hat das Preisniveau zuletzt leicht zugelegt. Die Verbraucherpreise seien im März zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Unter anderem habe sich die frühe Lage der Osterfeiertage in diesem Jahr preistreibend ausgewirkt. So seien beispielsweise die Preise für Pauschalreisen deutlich gestiegen.
Bundesregierung: Keine rasche neue G20-Vereinbarung zu Steueroasen
BERLIN - Das Bundesfinanzministerium hat vor überzogenen Erwartungen an eine rasche Einigung der wichtigsten Wirtschaftsmächte (G20) über weitere Schritte gegen Steueroasen gewarnt. Mit Blick auf den 10-Punkte-Plan von Ressortchef Wolfgang Schäuble (CDU) gegen Geldwäsche und Steuerbetrug als Konsequenz aus den "Panama Papers" hieß es, die Erwartungen in der Öffentlichkeit seien, der deutsche Finanzminister werde in wenigen Tagen für eine Lösung sorgen. "Das war nicht die Intention", sagte ein hoher Beamter am Dienstag in Berlin. Es gehe jetzt darum, die Ideen mit den europäischen Partnern abzustimmen und gemeinsam in den Kreis der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) einzubringen.
Deutschland warnt vor Aktionismus für mehr Wirtschaftswachstum
BERLIN - Deutschland warnt trotz der verschlechterten Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft die anderen Industrie- und Schwellenländer (G20) vor neuem Aktionismus und staatlichen Konjunkturspritzen. Das globale Wachstum werde auch im kommenden Jahr trotz einer Korrektur nach unten über dem langfristigen Mittel liegen, verlautete am Dienstag aus der Bundesregierung in Berlin. Es gebe Abwärtsrisiken: "Aber das ist nicht der Grund, mit der Alarmglocke durch die Welt zu laufen und jetzt alles anders machen zu wollen." Es gebe keine Krisensituation.
RATING: Fitch senkt Bonitätsnote von Saudi-Arabien
LONDON - Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von Saudi-Arabien wegen der niedrigen Ölpreise gesenkt. Die Bonitätsnote werde um eine Stufe auf 'AA-' reduziert, teilte Fitch am Dienstag mit. Dies ist die viertbeste Note. Der Ausblick bleibe negativ, hieß es weiter. Damit droht die Agentur dem Land mit einer erneuten Herabstufung.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
/jkr
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