04.08.2016 17:14:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 04.08.2016

ROUNDUP 3: Bank of England greift nach Brexit-Votum ein

LONDON - Die britische Notenbank ist im Kampf gegen negative wirtschaftliche Folgen des Brexit-Votums zur Tat geschritten und hat sechs Wochen nach dem Referendum ihre Geldpolitik deutlicher als erwartet gelockert. Der Leitzins werde von 0,50 Prozent auf 0,25 Prozent verringert, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Damit liegt der Zinssatz auf einem neuen Rekordtief. Außerdem beschlossen die Notenbanker eine Ausweitung ihres Wertpapierkaufprogramms und kündigten an, künftig auch Unternehmensanleihen zu kaufen. Notenbankchef Mark Carney hielt sich zudem die Tür für weitere Lockerungen offen.

BoE-Chef Carney schließt Negativzinsen aus

LONDON - Der britische Notenbankchef Mark Carney hat im Kampf gegen die Folgen des Brexit-Votums klare Grenzen gesetzt. Bei künftigen Zinsentscheidungen werde die Untergrenze über Null liegen, versicherte Carney am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im Anschluss an die geldpolitischen Beschlüsse der Notenbank. Zuvor hatte die Bank of England neben anderen geldpolitischen Maßnahmen den Leitzins von 0,50 Prozent auf ein neues Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt.

Britischer Notenbankchef Carney: 'Haben noch nie so stark die Prognosen gesenkt'

LONDON - Die britische Notenbank blickt nach dem Brexit-Votum deutlich pessimistischer in die Zukunft. Seit Bestehen des geldpolitischen Ausschusses habe man noch nie zuvor so stark die Prognosen gesenkt, sagte Notenbankenchef Mark Carney am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der Bank of England.

USA: Industrieaufträge fallen weniger als erwartet

WASHINGTON - Die Order für die US-Industrie sind im Juni weniger als erwartet gefallen. Die Neuaufträge seien um 1,5 Prozent zum Vormonat gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,9 Prozent gerechnet. Allerdings ist das Minus im Vormonat etwas stärker als zunächst ermittelt ausgefallen. Ohne Berücksichtigung schwankungsanfälliger Transportgüter stiegen die Auftragseingänge im Juni um 0,4 Prozent.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen überraschend

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend weiter gestiegen. In der vergangenen Woche legte sie um 3000 auf 269 000 zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem leichten Rückgang auf 265 000 Anträge gerechnet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt stieg um 3750 auf 260 250 Anträge.

Niederlande: Deutlicher Rückgang der Verbraucherpreise

DEN HAAG - Trotz eines Rückgangs der Ölpreise seit Jahresbeginn bleibt die Inflation in den Niederlanden vorerst ungewöhnlich schwach. Die Verbraucherpreise sind im Juli auf Jahressicht sogar deutlich gefallen. Das nationale Statistikamt CBS meldete bei den für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Verbraucherpreisen (HVPI) einen Rückgang um 0,6 Prozent. Im Mai waren die Preise in der fünftgrößten Volkswirtschaft des Währungsraums nur um 0,2 Prozent im Jahresvergleich gefallen.

Weidmann mahnt zur Vorsicht bei Anpassungen des EZB-Anleihekaufprogramms

HAMBURG/FRANKFURT - Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat zur Vorsicht bei Änderungen des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) gemahnt. "Wir müssen aus meiner Sicht sehr vorsichtig bei der Ausgestaltung sein", sagte Weidmann in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Vor dem Hintergrund, dass es für die EZB am Markt für europäische Staatsanleihen immer schwieriger wird, geeignete Staatspapiere zu kaufen, räumte EZB-Ratsmitglied Weidmann aber ein: "Mit Blick auf das Programm gibt es Anpassungsmöglichkeiten."

Weidmann kritisiert Verzicht auf Bußgelder für Spanien und Portugal

FRANKFURT - Bundesbankpräsident Jens Weidmann kritisiert, dass Spanien und Portugal trotz hoher Etatdefizite keine Strafen erhalten sollen. "Regelverstöße müssen irgendwann Konsequenzen haben. Nach meiner Auffassung sind die Kommission und der Europäische Rat nicht konsequent genug", sagte Weidmann im Gespräch mit der "Zeit" und dem "Corriere della Sera" (Donnerstag).

Weidmann bescheinigt deutschen Banken Fortschritte

FRANKFURT - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat vor Fehlinterpretationen der IWF-Aussagen zur Deutschen Bank gewarnt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) habe nicht die Solidität einzelner Banken untersucht, sondern deren Bedeutung für das internationale Finanzsystem, sagte Weidmann im Gespräch mit der "Zeit" und dem "Corriere della Sera" (Donnerstag). "Es war immer klar, dass sich wegen ihrer Größe und dem hohen Grad der Vernetzung mit anderen Finanzunternehmen mögliche Probleme der Deutschen Bank auf die Stabilität des Gesamtsystems auswirken würden. Die Deutsche Bank ist in hohem Maße systemrelevant, das war die Aussage des Berichts".

EZB erwartet moderate Konjunkturerholung - Unsicherheit durch Brexit-Votum

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet trotz des Brexit-Votums der Briten mit einer Fortsetzung des Aufschwungs in der Eurozone. "Was die nähere Zukunft betrifft, so dürfte sich die wirtschaftliche Erholung in moderatem Tempo fortsetzen", hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Wirtschaftsbericht der Notenbank. Allerdings räumten die EZB-Experten ein, dass die Unsicherheit nach dem Ergebnis des Brexit-Referendums gestiegen ist. Zuvor hatte sich bereits EZB-Präsident Mario Draghi ganz ähnlich zur konjunkturellen Entwicklung der Eurozone geäußert.

Indien verabschiedet grundlegende Steuerreform

NEU DELHI - Nach zähem Ringen hat die wohl bedeutendste Steuerreform seit Jahrzehnten das indische Parlament passiert. Das Oberhaus in Neu Delhi verabschiedete am Mittwoch einstimmig die Einführung einer neuen, landesweiten Steuer auf Waren und Dienstleistungen (GST). Diese indirekte Steuer soll ein Wirrwarr zentralstaatlicher und lokaler Abgaben ablösen und würde nach den Worten von Finanzminister Arun Jaitly einen einheitlichen Markt in Indien schaffen.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jkr

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!