31.08.2015 17:11:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 31.08.2015 - 17.00 Uhr

Eurozone: Inflationsrate stagniert bei 0,2 Prozent

LUXEMBURG - Die Teuerung im Euroraum hat sich entgegen den Erwartungen von Analysten im August nicht abgeschwächt. Wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte, lag die Inflationsrate wie im Vormonat bei 0,2 Prozent. Angesichts fallender Rohstoffpreise hatten Bankvolkswirte im Schnitt einen Rückgang auf 0,1 Prozent erwartet. Nach wie vor liegt die Rate aber deutlich unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp zwei Prozent.

USA: Geschäftsklima in der Region Chicago trübt sich etwas ein

CHICAGO - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Chicago im August etwas eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex sei im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 54,4 Punkte gefallen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Montag in Chicago mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 54,5 Punkte gerechnet. Die Unterindikatoren für bezahlte Preise und neue Aufträge gingen zurück. Der Beschäftigungsindex legte hingegen zu.

Brüssel pocht auf Umsetzung von Reformen in Griechenland

BRÜSSEL - Die EU-Kommission ruft die neue griechische Übergangsregierung unter Richterin Vasiliki Thanou auf, vereinbarte Reformen in die Tat umzusetzen. Die EU-Behörde begrüßte am Montag in Brüssel, dass es in Schlüsselressorts wie bei den Finanzen Kontinuität gebe. "Das ist ein gutes Zeichen für die Umsetzung des (Hilfs-)Programms", sagte Chefsprecher Margaritis Schinas.

Indiens Wirtschaft wächst schwächer als erwartet

NEU-DELHI - Die schlechten Nachrichten aus den Schwellenländern reißen nicht ab: Die indische Wirtschaftskraft ist schwächer als erwartet gewachsen. Im zweiten Quartal habe das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,0 Prozent zugelegt, teilte die indische Statistikbehörde am Montag mit. Ökonomen hatten einen stärkeren Zuwachs um 7,4 Prozent erwartet. Im ersten Quartal hatte das Wachstum noch 7,5 Prozent betragen.

Zahl der freien Stellen auf Rekordniveau - 2,8 Millionen ohne Job

NÜRNBERG - Selten waren die Chancen für Jobsucher so gut wie im August - in dem Monat gab es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) so viele freie Stellen wie nie zuvor. Nach einem erneuten Anstieg sei die Zahl der unbesetzten Jobs zum Spätsommer auf ein Allzeithoch geklettert, berichtete die Bundesagentur am Montag in Nürnberg. Die Bundesbehörde führt das große Stellenangebot vor allem auf die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland zurück.

Peking nimmt Journalisten und Aufseher wegen Börsencrash fest

PEKING - Der Kurssturz an den chinesischen Aktienmärkten hat die Börsen weltweit erschüttert - nun will Chinas Führung Schuldige für das Beben gefunden haben. Ein Journalist, ein Beamter der Börsenaufsicht und vier Wertpapierhändler wurden festgenommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete. Mit der Präsentation der Sündenböcke, deren "Geständnisse" teilweise im Fernsehen übertragen wurden, ändert Peking seine Strategie im Kampf gegen die seit Monaten andauernden Börsenturbulenzen.

Studie: Niedrige Inflation beflügelt Reallöhne fast in ganz Europa

DÜSSELDORF - Die anhaltend niedrige Inflation bringt immer mehr europäischen Arbeitnehmern reale Lohnzuwächse ein. Da kaum noch Preissteigerungen ausgeglichen werden müssen, reichen schon geringe Tariferhöhungen, wie aus einer am Montag in Düsseldorf vorgestellten Studie der gewerkschaftlichen Böckler-Stiftung hervorgeht. Danach werden für dieses Jahr nur noch in Kroatien sinkende Reallöhne erwartet, nachdem 2014 noch in den sechs EU-Staaten Griechenland, Portugal, Zypern, Kroatien, Polen und Slowenien die Arbeitnehmer nach Abzug der Teuerung weniger Verdienst in der Tasche hatten als im Jahr zuvor.

Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf Rekord-Niveau

NÜRNBERG - Deutsche Unternehmen suchen derzeit so viele Arbeitskräfte wie nie zuvor. Nach einem erneuten Anstieg sei die Zahl der offenen Stellen im August auf ein Allzeithoch geklettert, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag in Nürnberg. Die Behörde führt das große Stellenangebot vor allem auf die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland zurück.

Italien: Inflationsrate steigt überraschend

ROM - Die Inflation in Italien hat im August einen überraschenden Sprung gemacht. Die nach europäischen Maßstäben errechnete Jahresrate (HVPI) sei von 0,3 Prozent im Vormonat auf 0,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Istat am Montag mit. Analysten hatten dagegen einen Rückgang auf 0,2 Prozent erwartet. Stärkerer Preisauftrieb kam unter anderem von Lebensmitteln und Bekleidung. Im Monatsvergleich stagnierten die Verbraucherpreise.

Deutschland: Einzelhandel legt nach schwachem Vormonat zu

WIESBADEN - Der deutsche Einzelhandel hat nach einem schwachen Vormonat im Juli wieder mehr umgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, lagen die Branchenumsätze preisbereinigt (real) 1,4 Prozent höher als im Juni. Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung (nominal) stiegen die Erlöse um 1,3 Prozent. Zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Umsätze real um 3,3 Prozent und nominal um 3,1 Prozent. Die Zahlen lagen über den Erwartungen von Bankanalysten.

Ende einer Ära? USA lösen Frankreich als wichtigsten Exportmarkt ab

WIESBADEN - Die USA haben Frankreich als wichtigsten Markt für deutsche Exporte abgelöst. Im ersten Halbjahr 2015 lieferte Deutschland erstmals seit Jahrzehnten mehr Waren "Made in Germany" in die Vereinigten Staaten als ins Nachbarland jenseits des Rheins, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Volkswirte: Dynamik auf dem Arbeitsmarkt schwächt sich ab

NÜRNBERG - Angesichts der wachsenden Verunsicherung vieler Unternehmen wegen der globalen Krisen, aber auch als Folge des Mindestlohns rechnen Volkswirte für das zweite Halbjahr 2015 mit einer Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem die Zahl der Minijobs sei in den vergangenen Monaten stark gesunken, etliche Betroffene seien jetzt arbeitslos, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Fed-Vize Fischer: Tür für Zinserhöhung bleibt offen

JACKSON HOLE - Die US-Notenbank Fed hält sich die Tür für eine Zinserhöhung im September weiter offen. Vizepräsident Stanley Fischer sagte am Samstag in Jackson Hole (Wyoming) laut einem von der Fed übermittelten Redemanuskript, es sei nicht unwahrscheinlich, dass sich die Auslöser der derzeit niedrigen Inflation langsam auflösten.

Umfragen: Tsipras knapp vorn - Konservative holen auf

ATHEN - Drei Wochen vor der vorgezogenen Parlamentswahl in Griechenland zeigen sechs Umfragen eine leichte Führung des Linksbündnisses Syriza von Alexis Tsipras. Doch die Konservativen der Nea Dimokratia (ND) unter Evangelos Meimarakis sind ihm dicht auf den Fersen. Und das Parteiensystem splittert immer weiter auf. Zwei repräsentative Umfragen wurden am Sonntag und vier am Samstag in den griechischen Medien veröffentlicht.

Französischer Wirtschaftsminister Macron für Finanztransfers

MÜNCHEN - Der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hat sich für eine grundlegende Erneuerung von EU und Eurozone ausgesprochen. Der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) sagte er, die Euro-Krise und die Verhandlungen um ein Rettungspaket für Griechenland hätten bewiesen, dass die Währungsunion nicht wie bisher weitermachen könne. "Der Status quo führt in die Selbstzerstörung." Er betonte: "Falls die Mitgliedstaaten wie bisher zu keiner Form von Finanztransfer in der Währungsunion bereit sind, können wir den Euro und die Eurozone vergessen." Weiter erklärte Macron: "Eine Währungsunion ohne Finanzausgleich - das gibt es nicht! Die Starken müssen helfen."

ESM-Chef Regling will bei künftigen Krisen auf IWF verzichten

BERLIN - Eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll bei künftigen Rettungsaktionen in der Eurozone nicht mehr notwendig sein. "Die nächste Krise, die in den nächsten Jahrzehnten kommen wird, könnten die Europäer aus eigener Kraft bewältigen", sagte der Chef des europäischen Rettungsschirms ESM, Klaus Regling dem "Spiegel". Europa sei wohlhabend genug, um seine Probleme allein zu lösen. "Das Zusammenspiel von ESM, EU-Kommission und EZB ist eingeübt, gemeinsam erfüllen sie die Aufgaben eines europäischen Währungsfonds." Bei der Krise um Griechenland solle der IWF jedoch bis zum Ende der gegenwärtigen Turbulenzen beteiligt sein.

SNB-Präsident Jordan: Müssen noch gewisse Zeit mit negativen Zinsen leben

ZÜRICH - Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, sieht derzeit noch kein Ende der Negativzinsen in der Schweiz. "Wir werden [...] noch eine gewisse Zeit mit den negativen Zinsen leben müssen, damit die Attraktivität des Frankens tief bleibt", sagt er der "NZZ am Sonntag". Dies sei eine Folge der internationalen Entwicklung.

/rob/tos

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