26.11.2012 17:13:31
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 26.11.2012 - 17.00 Uhr
LONDON - Der neue Mann an der Spitze der britischen Notenbank steht fest: Der bisherige Chef der Bank of Canada, Mark Carney, wird den Gouverneur der Bank of England, Mervyn King, ablösen. Das gab Finanzminister George Osborne am Montag bekannt. Carney sei "die qualifizierteste Person weltweit" für den Job, sagte Osborne. Er habe Erfahrungen beim Thema Finanzmarkt-Regulierung und werde eine "frische Perspektive" in die Notenbank bringen. King wird den Posten im Juni 2013 nach zehn Jahren im Amt abgeben.
Schäuble und Euro-Kollegen erwarten Griechenland-Einigung
BRÜSSEL - Finanzminister Wolfgang Schäuble rechnet mit einer Einigung der Euro-Gruppe über weitere Griechenland-Hilfen, erteilte einem Schuldenschnitt aber eine klare Absage. "Wir werden eine Lösung finden. Ich bin ganz zuversichtlich", sagte Schäuble am Montag in Brüssel vor Beginn der Beratungen der Finanzminister der Euro-Gruppe mit den Spitzen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB), Christine Lagarde und Mario Draghi. "Wir sind bereit, zu einer Lösung zu kommen, und ich glaube, dass dies heute auch gelingen wird."
Deutsche Verbraucherstimmung trübt sich ein
FRANKFURT/NÜRNBERG - Die bislang robuste Stimmung deutscher Verbraucher hat vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft einen Dämpfer erhalten. Das GfK-Konsumklima sinkt von revidiert 6,1 (zunächst 6,3) Punkten auf 5,9 Zähler, wie die Marktforscher von GfK am Montag mitteilten. Erklärt wird die Stimmungseintrübung vor allem mit der Verunsicherung der Konsumenten angesichts der ungünstigen Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Dennoch legen die Konjunkturerwartungen von niedrigem Niveau aus leicht zu, während Einkommenserwartungen und Anschaffungsneigung spürbar nachgeben.
Italien: Verbraucherstimmung fällt auf Rekordtief
ROM - Die Stimmung der italienischen Verbraucher ist angesichts Rezession und Schuldenkrise so schlecht wie noch nie. Im November fiel der entsprechende Indikator um 1,4 Punkte auf 84,8 Zähler, wie das nationale Statistikamt Istat am Montag in Rom mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Erhebung der Kennzahl im Jahr 1996. Die Markterwartungen wurden klar verfehlt. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft im Euroraum und befindet sich seit mittlerweile einem Jahr in der Rezession. Zudem ist das Land hochverschuldet.
Schleppender Auftakt für US-Weihnachtsgeschäft
WASHINGTON - Der Auftakt für das Weihnachtsgeschäft im US-amerikanischen Einzelhandel ist in diesem Jahr vergleichsweise mau ausgefallen. Wie der Geschäftsverband ShopperTrak am Sonntag mitteilte, waren am sogenannten "Schwarzen Freitag" nach Thanksgiving zwar weit mehr Menschen in den Geschäften unterwegs als 2011. Doch diesmal gaben die Amerikaner nach Informationen des Verbands mit 11,2 Milliarden Dollar rund 1,8 Prozent weniger Geld aus. Die Bilanz eines weiteren Verbands stand noch aus.
Portugal schließt vor Etat-Abstimmung Scheitern der Sanierung aus
LISSABON - Die Regierung des Euro-Krisenlandes Portugal ist einen Tag vor der geplanten Verabschiedung des umstrittenen Sparetats für 2013 neuen Befürchtungen über ein Scheitern des Sanierungsprogramms für das laufende Jahr entgegengetreten. Man werde das mit den Geldgebern vereinbarte Budgetdefizitziel von 5,0 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen, versicherte der für den Haushalt zuständige Staatssekretär Luís Morais Sarmento am Montag bei einer Debatte im Parlament in Lissabon.
Anleihekäufe: EZB erwartet Antrag auf Hilfsprogramm
BERLIN - Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet offenbar fest mit einem Kriseneinsatz am Anleihemarkt. "Wir erwarten, dass etwas passieren wird und dass wir das OMT-Anleihekaufprogramm nach einem Antrag eines Landes aktivieren werden", sagte EZB-Vizepräsident Vitor Manuel Ribeiro Constancio am Montag vor Journalisten in Berlin. Die Notenbank sei für diesen Fall vorbereitet. Das krisengeplagte Euro-Schwergewicht Spanien gilt seit Monaten als Kandidat, der unter den Euro-Rettungsschirm ESM schlüpfen könnte. Die EZB hat einen Hilfsantrag in Brüssel als zwingende Bedingung für Anleihekäufe durch die Notenbank festgelegt.
Presse: Renten sollen so stark wie seit 1993 nicht mehr steigen
BERLIN - Die 20 Millionen Rentner können nach Informationen der "Bild"-Zeitung in den nächsten vier Jahren auf eine deutliche Erhöhung der Altersgelder hoffen. Wie das Blatt am Montag berichtete, geht die Bundesregierung laut dem bisher unveröffentlichten Rentenversicherungsbericht davon aus, dass die Renten bis 2016 im Westen um 8,27 Prozent steigen, im Osten sogar um 11,01 Prozent. Laut "Bild" bekommen die Ost-Rentner im kommenden Jahr mit 3,49 Prozent das höchste Plus seit 1997. Im Westen gebe es im nächsten Jahr zwar nur ein Prozent mehr, aber 2015 mit 2,55 Prozent die größte Steigerung seit 1993.
Asmussen gegen Schuldenschnitt für Griechenland
BERLIN/FRANKFURT - Das deutsche EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen lehnt einen Schuldenschnitt für Griechenland ab. "Zur Schließung der Finanzlücke brauchen wir ein Maßnahmenpaket, das unter anderen eine deutliche Senkung der Zinsen der Hilfskredite und einen Schuldenrückkauf durch Griechenland umfassen wird. Ein Schuldenschnitt gehört nicht dazu", sagte Asmussen der "Bild-Zeitung" (Montag). Er mahnte eine rasche Entscheidung der Euro-Finanzminister an, die nächste Kredittranche an Athen freizugeben. Alle müssten sich bewegen. Griechenland benötige die nächste Kreditrate dringend. Es gehe um die Zukunft des Landes in der Eurozone.
Duisburger Unternehmer Grillo zum BDI-Präsidenten gewählt
BERLIN - Der Duisburger Unternehmer Ulrich Grillo ist neuer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Er folgt zum Jahreswechsel Hans-Peter Keitel in diesem Amt nach. Wie der BDI in Berlin mitteilte, wurde Grillo von der Mitgliederversammlung am Montag in geheimer Abstimmung gewählt. Grillo ist der 13. Präsident des Industrieverbandes. Er übernimmt den BDI in einer Zeit, in der die zentralen politischen Themen Energiewende und Euro-Krise gerade auch in seiner Organisation kontrovers diskutiert werden.
Belgien zahlt rekordniedrige Zinsen für zehnjährige Schulden
BRÜSSEL - Der Trend sinkender Zinsen für Staatsanleihen hält auch in Belgien an. Am Montag konnte sich das Euroland so günstig wie noch nie frisches Kapital besorgen. Bei einer Versteigerung zehnjähriger Staatsanleihen erhielten Anleger eine durchschnittliche Rendite von gut 2,25 Prozent, wie aus Zahlen der nationalen Schuldenagentur in Brüssel hervorgeht. Das ist ein Rekordtief in dieser Laufzeit. Zusammen mit drei weiteren Anleihen, deren Laufzeiten von fünf bis sieben Jahren reichen, nahm das Land insgesamt knapp 3,2 Milliarden Euro auf. Die Nachfrage nach den Schuldtiteln war hoch, allerdings leicht rückläufig gegenüber den letzten vergleichbaren Auktionen.
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