23.01.2013 17:11:33
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 23.01.2013 - 17.00 Uhr
WASHINGTON - Die Eurozone bleibt nach einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) auch in diesem Jahr in der Rezession. Die Wirtschaftsleistung werde 2013 um 0,2 Prozent schrumpfen, heißt es in dem am Mittwoch in Washington vorgelegten Weltwirtschaftsausblick der Organisation. Bisher hatte sie ein Wachstum von 0,2 vorausgesagt. Grund für die Abwärtskorrektur sei vor allem die anhaltende Unsicherheit der Märkte, ob die politischen Maßnahmen gegen die Schuldenkrise ausreichten. Die Erholung verlaufe daher langsamer als erwartet.
Cameron will EU-Referendum für Großbritannien nach 2015
LONDON - Großbritanniens Premierminister will die Bürger seines Landes nach 2015 über den Verbleib in der EU abstimmen lassen. Es werde ein "Raus- oder Rein-Referendum" sein, sagte Cameron.
Presse: Portugal schafft vorzeitige Rückkehr an den Anleihemarkt
LISSABON/FRANKFURT - Europas Krisenstaaten gewinnen Vertrauen bei Investoren zurück: Knapp zwei Jahre, nachdem Portugal unter den Euro-Rettungsschirm flüchtete, hat das Land laut Medienberichten die Rückkehr an den Kapitalmarkt geschafft. Am Mittwoch konnte über Banken eine fünfjährige Anleihe bei Anlegern platziert werden, wie die Tageszeitung "Publico" mit Bezug auf Finanzkreise berichtet. Insgesamt habe die Auktion etwa zwei Milliarden Euro in die Staatskasse gespült. Die Nachfrage habe ausgereicht, um das Fünffache der Papiere zu verkaufen. Die Rendite solle bei etwa fünf Prozent gelegen haben.
Eurozone: Verbrauchervertrauen erholt sich deutlich stärker als erwartet
BRÜSSEL - Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone ist im Januar überraschend stark gestiegen und hat sich weiter vom Dreieinhalb-Jahrestief im November erholt. Der entsprechende Indikator sei von minus 26,3 Punkten im Dezember auf minus 23,9 Zähler gestiegen, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Volkswirte hatten mit einem schwächeren Anstieg auf minus 26,0 gerechnet. Im November war der Indikator auf den niedrigsten Stand seit Mai 2009 gefallen.
Frankreich: Geschäftsklima trübt sich überraschend ein
PARIS - In Frankreich hat sich die Stimmung in den Unternehmen zu Beginn des neuen Jahres überraschend eingetrübt. Der entsprechende Indikator sei von 89 Punkten im Dezember auf 86 Zähler im Januar gefallen, wie die Statistikbehörde Insee am Mittwoch in Paris mitteilte. Volkswirte hatten mit einer leichten Aufhellung auf 90 Punkte gerechnet. In den beiden Vormonaten war das Geschäftsklima noch jeweils gestiegen.
Regierung sieht Fortschritte bei Sicherung des Fachkräftebedarfs
BERLIN - Trotz aller Anstrengungen klagt die Wirtschaft über einen fortdauernden Engpass an Fachkräften. Gleichwohl sieht die Bundesregierung erste erfolgreiche Schritte auf dem Weg zur Behebung des Mangels. "Wir sind besser und schneller, als das noch vor einigen Jahren absehbar war", sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Mittwoch in Berlin bei der Vorlage des ersten Fachkräfte-Reports. Den hatte zuvor das Bundeskabinett gebilligt.
USA: FHFA-Hauspreisindex steigt weniger als erwartet
NEW YORK - In den USA sind die Preise von Einfamilienhäusern im November etwas weniger gestiegen als erwartet. Der FHFA-Hauspreisindex habe im Monatsvergleich um 0,6 Prozent zugelegt, teilte die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Mittwoch in New York mit. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs um 0,7 Prozent gerechnet. Im Vormonat war der Index nach revidierten Zahlen ebenfalls um 0,6 Prozent geklettert. In der Erstschätzung war noch ein Anstieg von lediglich 0,5 Prozent ermittelt worden.
DAVOS: WEF sucht Wege zum Wachstum - Medwedew ruft zu Investitionen auf
DAVOS - Zum Auftakt des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos hat Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew ausländische Investoren zu einem erheblich größeren Engagement in seinem Land aufgerufen. "Wir streben ein jährliches Wirtschaftswachstum von mindestens fünf Prozent an, und dafür brauchen wir große ausländische Investitionen", sagte Medwedew am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion zu Chancen und Risiken der russischen Wirtschaft.
Bundesagentur: Entlassungsrisiko in Zeitarbeit weiter sehr hoch
NÜRNBERG - Das Risiko, schon bald wieder arbeitslos zu sein, ist nach Erkenntnissen der Bundesagentur für Arbeit bei Leiharbeitern deutlich höher als bei konventionellen Beschäftigten. Mit 4,17 Prozent sei das Entlassungsrisiko von Zeitarbeiten im Schnitt viermal so groß wie in anderen Branchen, geht aus einer aktuellen Analyse der Bundesagentur hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Die Bundesagentur bezieht sich dabei aus Daten aus dem Jahr 2012.
Unterstützung für Aufspaltung von Banken wächst
FRANKFURT - Die Abspaltung riskanter Bankgeschäfte kann nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ein Baustein für ein stabileres Finanzsystem sein. Es gehe ihm jedoch nicht um die Abschaffung der bewährten Universalbanken, betonte Weidmann im Interview der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt: "Mein Punkt ist, dass bei einer wohlüberlegten Herauslösung bestimmter riskanter Geschäfte der volkswirtschaftliche Nutzen überwiegt."
Spaniens Wirtschaft weniger geschrumpft als befürchtet
MADRID - Die spanische Wirtschaft ist im vorigen Jahr weniger geschrumpft als befürchtet. Wie die Zentralbank am Mittwoch in Madrid mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach vorläufigen Schätzungen im Vergleich zu 2011 um 1,3 Prozent. Die spanische Regierung war von einem Minus von 1,5 Prozent ausgegangen.
Schäuble will Milliarden-Lücke bei Haushaltsklausur schließen
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will die Finanzierungslücke von sechs Milliarden Euro im Haushalt 2014 in einer gemeinsamen Etatklausur aller Ministerien schließen. Erstmals sollen dazu Staatssekretäre aller Ressorts am 31. Januar im Finanzministerium zusammenkommen, um das Koalitionsziel eines strukturell ausgeglichenen Haushalts zu erreichen. Das geht aus einem am Mittwoch bekanntgewordenen Schreiben von Haushaltsstaatssekretär Werner Gatzer an alle Ministerien hervor.
Britischer Vize-Premier Clegg: Unsicherheit über EU-Position schädigt Wirtschaft
LONDON - Eine langanhaltende Unsicherheit über die Stellung Großbritanniens in der EU schädigt nach Ansicht des britischen Vize-Premierministers Nick Clegg die Wirtschaft des Landes. "Meiner Meinung nach sind Jahre um Jahre der Unsicherheit wegen einer langwierigen, schlecht definierten Neuverhandlung unserer Position in Europa nicht im nationalen Interesse, weil sie dem Wachstum und der Lage auf dem Arbeitsmarkt schaden", sagte Clegg am Mittwoch nach der EU-Rede von Premierminister David Cameron.
Frankreichs Finanzminister: Finanztransaktionssteuer frühestens Ende: 2014
PARIS - Die europäische Steuer auf Finanzgeschäfte wird nach Einschätzung von Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici rund zwei Jahre Vorbereitungszeit brauchen. Er hoffe auf eine Umsetzung des Projekts von Ende 2014 an, sagte Moscovici am Mittwoch dem französischen Nachrichtensender BFM TV. Ab 2015 könnte die Steuer dann jährlich mehrere Dutzend Milliarden Euro bringen.
Weidmann sieht Druck der Regierung auf Japans Notenbank mit Sorge
FRANKFURT - Mit großer Sorge hat Bundesbank-Präsident Jens Weidmann auf die jüngste Aktion der japanischen Notenbank reagiert. "Es geht hier um weit mehr als die übliche Debatte, ob eine geldpolitische Ausrichtung zu expansiv oder zu restriktiv ist. Der unverhohlene Druck der neuen japanischen Regierung hat eine andere Qualität", sagte Weidmann der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt.
Eurozone: Schuldenstand im dritten Quartal nahezu stabil
LUXEMBURG - Der Schuldenstand in den 17 Ländern der Eurozone hat sich im dritten Quartal auf hohem Niveau stabilisiert. Er belief sich Ende des dritten Quartals auf 90,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), teilte die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mit. Am Ende des zweiten Quartals hatte er bei 89,9 Prozent gelegen. Laut dem Vertrag von Maastricht ist lediglich ein Schuldenstand von 60 Prozent des BIP erlaubt.
Bank of England: Ein Mitglied stimmte für Ausweitung der Anleihekäufe - Minutes
LONDON - Auf der jüngsten Sitzung der Bank of England (BoE) hat mit David Miles erneut ein Mitglied im geldpolitischen Ausschuss für eine Ausweitung der bisherigen Anleihekäufe gestimmt. Er habe sich wie bereits in der vorangegangenen Sitzung für eine Ausweitung des Programms um 25 Milliarden Pfund auf 400 Milliarden Pfund ausgesprochen, schreibt die Bank of England in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) der Sitzung Mitte Januar. Die übrigen acht Mitglieder entschieden sich gegen eine Ausweitung.
Großbritannien: Arbeitslosigkeit geht überraschend und deutlich zurück
LONDON - In Großbritannien ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember überraschend und deutlich gesunken. Auf Basis der nationalen Definition (Claimant Count) sank sie zum Vormonat um 12.100 auf 1,56 Millionen, wie die britische Statistikbehörde am Mittwoch in London mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert sei Juni 2011. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 500 Arbeitslose gerechnet.
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