19.02.2015 17:26:47
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 19.02.2015 - 17.00 Uhr
Griechenland stößt mit Hilfsantrag auf starken Widerstand aus Berlin
BRÜSSEL/BERLIN/ATHEN (dpa-AFX) - Das pleitebedrohte Griechenland ist mit seinem neuen Hilfsantrag in Berlin vorerst abgeblitzt. In der vorliegenden Form lehnt die Bundesregierung den Antrag auf eine Verlängerung der Ende Februar auslaufenden Hilfen strikt ab. "Der Brief aus Athen ist kein substanzieller Lösungsvorschlag", sagte der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble, Martin Jäger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
So viele Erwerbstätige wie noch nie - Teilzeit bei Frauen boomt
WIESBADEN/NÜRNBERG - Der deutsche Job-Boom geht weiter: Erstmals seit der Wiedervereinigung hatten im vierten Quartal 2014 mehr als 43 Millionen Menschen ihren Arbeitsort in Deutschland. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich die Summe aus Arbeitnehmern, Selbstständigen und ihren mithelfenden Angehörigen innerhalb eines Jahres um 412 000 oder 1,0 Prozent.
USA: Philly-Fed-Index trübt sich überraschend ein
PHILADELPHIA - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Februar überraschend eingetrübt. Der Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) sei im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Punkte auf 5,2 Punkte gefallen, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 9,0 Punkte gerechnet.
Gabriel kritisiert Schäuble-Absage an Athen
BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat verstimmt reagiert auf das Nein von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Verlängerung der Finanzhilfen für Griechenland. "Das schriftliche Angebot der griechischen Regierung zu Verhandlungen über die Fortsetzung des Reformprogramms ist ein erster Schritt in die richtige Richtung", hieß es am Donnerstag in Ministeriumskreisen. Man rate dazu, "dass wir diese neue Haltung der griechischen Regierung als Ausgangspunkt für Verhandlungen nutzen und nicht vorher bereits öffentlich ablehnen." Man sollte jetzt Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und der EU-Kommission die Zeit und die Chance zu ernsthaften Verhandlungen mit Griechenland geben und dann den Abschluss der Verhandlungen bewerten. "Jetzt ist es dafür zu früh."
USA: Frühindikatoren steigen etwas schwächer als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Januar etwas schwächer gestiegen als erwartet. Zum Vormonat erhöhte sich die Kennzahl um 0,2 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Zudem fiel der Anstieg im Vormonat mit 0,4 Prozent schwächer aus, als mit 0,5 Prozent zunächst errechnet worden war.
OECD hebt Wachstumsprognose für Italien an
ROM - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die Wachstumsprognose für das krisengeplagte Italien angehoben. Die Wirtschaftsleistung werde dieses Jahr voraussichtlich um 0,4 Prozent steigen, teilte die OECD am Donnerstag in Rom mit. Das wäre doppelt so viel wie zuletzt geschätzt. Für 2016 erhöhte die OECD ihre Prognose von 1,0 auf 1,3 Prozent Wachstum.
S&P: 'Grexit' birgt kaum Ansteckungsgefahr für andere Eurostaaten
FRANKFURT - Ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Eurozone würde die anderen Mitglieder der Eurozone aus Sicht der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) nur in verkraftbarem Umfang finanziell belasten. "Alles in allem sind wir der Meinung, dass ein Grexit keine direkte Ansteckungsgefahr in einem Maße birgt, das andere Staaten aus der Eurozone treiben würde", sagte S&P Kreditanalyst Moritz Kraemer am Donnerstag in Frankfurt.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gehen stärker zurück als erwartet
WASHINGTON - In den USA haben in der vergangenen Woche weniger Menschen erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt als erwartet. Die Zahl der Erstanträge fiel um 21 000 auf 283 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 290 000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt ging die Zahl um 6500 auf 283 250 Anträge zurück.
Lucke fordert rasche Einführung von Parallelwährung in Griechenland
BERLIN - Der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke plädiert dafür, eine Parallelwährung in Griechenland einzuführen. "Die Eurozone muss jetzt unverzüglich konkrete Vorbereitungen für ein geordnetes Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro treffen, um einen Kollaps des griechischen Finanzsystems und schädliche Rückwirkungen für andere europäische Staaten zu vermeiden", sagte Lucke am Donnerstag. Bei guter Vorbereitung sei ein griechisches Ausscheiden aus der Währungsunion ohne größere Verwerfungen möglich. "Derzeit scheinen aber zwei Züge aufeinanderzuzurasen und angeblich gibt es keinen Plan B", warnte der Vorsitzende der eurokritischen Partei.
Rechnungshof: Verschwendung in Millionenhöhe durch Kommunen
RUDOLSTADT - Thüringens Städte, Gemeinden und Kreise haben in den vergangenen Jahren Steuermittel in Millionenhöhe verschwendet. Das geht aus dem von Rechnungshof-Präsident Sebastian Dette am Donnerstag in Rudolstadt vorgelegten Bericht zur Kommunalprüfung hervor. Darin werden heikle Finanzgeschäfte mit Investmentfonds, zu hohe Honorare für Freiberufler oder Semperoper-Karten für einen Bürgermeister aus der Gemeindekasse angeprangert. Die Rechnungsprüfer führten die Verschwendung auch drauf zurück, dass sich die oft sehr kleinen Gemeinden keine Fachleute für die Vergabe öffentlicher Aufträge oder ihre Finanzen leisten könnten.
Erstmals EZB-Protokoll: Rat mit breiter Mehrheit für Anleihekäufe
FRANKFURT - Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat das zuletzt beschlossene Anleihekaufprogramm mit großer Mehrheit verabschiedet. Es sei eine "breit geteilte" Einschätzung gewesen, dass die bisherigen Maßnahmen im Kampf gegen die zu niedrige Inflation nicht ausreichen, heißt es im am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zur Sitzung am 22. Januar. Die Notenbank hat erstmals eine Mitschrift veröffentlicht. Bislang lagen die Protokolle 30 Jahre unter Verschluss.
Griechenland beißt mit Hilfsantrag in Berlin auf Granit
BERLIN/BRÜSSEL/ATHEN - Neue Wende im griechischen Schuldendrama: Die Bundesregierung hat am Donnerstag Hoffnungen der Athener Regierung auf grünes Licht für eine Verlängerung der Finanzhilfen platzen lassen. "Der Brief aus Athen ist kein substanzieller Lösungsvorschlag", sagte der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble, Martin Jäger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Griechen hatten den lange angekündigten Antrag am Donnerstagmorgen auf den Weg gebracht. Noch am selben Tag will sich die sogenannte Arbeitsgruppe der Eurozone damit beschäftigen. Für Freitagnachmittag ist ein Treffen der Finanzminister in Brüssel angesetzt.
Kreise: Deutschland lehnt Antrag aus Athen ab
BERLIN - Deutschland lehnt den Antrag der griechischen Regierung für eine Verlängerung von Finanzhilfen ab. Der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Jäger, sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Der Brief aus Athen ist kein substanzieller Lösungsvorschlag."
Athen erwartet grünes Licht der Europartner
ATHEN - Griechenland erwartet nach seinem Antrag auf Verlängerung von Finanzhilfen grünes Licht der Europartner. In Athener Regierungskreisen hieß es am Donnerstag, die Geldgeber würden den Inhalt des Antragsschreibens mit entsprechenden Zusagen zu 95 Prozent mittragen. Das hoch verschuldete Land hatte am Donnerstagmorgen den Brief mit dem Antrag für die Verlängerung der Kredithilfen an die Eurogruppe abgeschickt. Bereits am Nachmittag soll sich die sogenannte Arbeitsgruppe der Euroländer damit befassen. Am Freitagnachmittag treffen sich die Finanzminister der Euroländer in Brüssel, um darüber zu beraten.
Ifo-Präsident Sinn wirft EZB Konkursverschleppung in Griechenland vor
FRANKFURT - Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, die ELA-Nothilfen für griechische Banken zu deckeln. Die Währungshüter wollten glauben machen, dass für die Notkredite allein die Zentralbank in Athen haften würde. "Das ist aber eine Fiktion", sagte Sinn am Mittwochabend im Frankfurter Wirtschaftspresseclub ICFW.
EZB dementiert Bericht über Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen Pressebericht dementiert, wonach über Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland diskutiert wird. "Es gab keine Debatte über Kapitalverkehrskontrollen im EZB-Rat, und jede Berichterstattung darüber ist nicht korrekt", heißt es in einer Stellungnahme der Notenbank vom Donnerstag. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, es gebe entsprechende Diskussionen in der EZB.
Frankreich rutscht erstmals seit 2009 wieder in die Deflation
PARIS - In Frankreich ist die Inflationsrate zum Jahresauftakt tiefer in den negativen Bereich gerutscht als erwartet. Die für europäische Zwecke harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI) hätten im Jahresvergleich um 0,4 Prozent nachgegeben, teilte die Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris mit. Dies ist die erste negative Inflationsrate seit Oktober 2009. Volkswirte hatten zwar einen Rückgang erwartet, aber nur um 0,3 Prozent. Im Vormonat waren die Preise noch leicht um 0,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen./rob/jsl
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