14.06.2022 17:04:38

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 14.06.2022 - 17.00 Uhr

ROUNDUP: ZEW-Konjunkturerwartungen hellen sich leicht auf

MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich auf niedrigem Niveau aufgehellt. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW stieg im Juni gegenüber dem Vormonat um 6,3 Punkte auf minus 28,0 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen etwas stärkeren Anstieg auf minus 26,8 Punkte prognostiziert.

GESAMT-ROUNDUP: Ukraine erwartet mehr westliche Waffen - Weniger Gaslieferungen

KIEW/MOSKAU - Für den zähen Abwehrkampf gegen die russische Armee erwartet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deutlich mehr Unterstützung des Westens. "Wir müssen noch viel mehr gemeinsam tun, um diesen Krieg zu gewinnen", sagte Selenskyj der "Zeit" in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Insbesondere brauche sein Land mehr moderne Artilleriegeschütze wie etwa Mehrfachraketenwerfer. Zur Unterstützung Deutschlands sagte er, die Waffenlieferungen seien "immer noch geringer, als sie sein könnten".

ROUNDUP: Heftige Kritik an britischer Regierung im Nordirland-Streit

LONDON/DUBLIN - Pläne des britischen Premiers Boris Johnson, die Brexit-Vereinbarung für Nordirland durch ein neues Gesetz zu untergraben, haben in Brüssel und in Hauptstädten der EU-Mitgliedsstaaten für Unmut gesorgt.

ROUNDUP/Ifo: Ölkonzerne geben Tankrabatt fast vollständig weiter

MÜNCHEN - Die wegen steigender Benzinpreise kritisierten Ölkonzerne haben den Tankrabatt nach Berechnungen des Ifo-Instituts weitgehend an die Autofahrer weitergegeben. Beim Diesel hätten die Tankstellen die vorübergehende Steuersenkung um 17 Cent je Liter zu 100 Prozent weitergegeben, teilten die Münchner Ökonomen am Dienstag mit. Bei Super waren es demnach 85 Prozent von 35 Cent niedrigeren Steuern.

Pakistans Währung sinkt auf historisches Tief

ISLAMABAD - Angesichts von Zweifeln über den ins Stocken geratenen Kredit des Internationalen Währungsfonds sowie wachsender Haushaltsdefizite ist die pakistanische Währung auf ein historisches Tief gefallen. Für einen Dollar mussten zu Börsenschluss am Dienstag mehr als 205 Rupien gezahlt werden, wie Daten der Zentralbank zeigten. Der IWF hatte gewarnt, die von der pakistanischen Regierung angekündigten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung reichten nicht aus, um das Darlehen wiederzubeleben.

USA: Erzeugerpreise steigen etwas schwächer

WASHINGTON - In den USA hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene von hohem Niveau aus etwas abgeschwächt. Die Erzeugerpreise stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,8 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Im Vormonat hatte der Anstieg revidiert 10,9 (zunächst 11,0) Prozent betragen. Analysten hatten im Mai im Schnitt mit 10,9 Prozent gerechnet.

ROUNDUP: G7-Gegner planen Protest - Polizei mit Riesenaufgebot

MÜNCHEN - Die Gegner des G7-Gipfels auf Schloss Elmau wollen das Treffen ungeachtet eines riesigen Polizeiaufgebots mit zahlreichen Protestveranstaltungen begleiten. Geplant sind unter anderem Demonstrationen in Garmisch-Partenkirchen und München, ein Sternmarsch mit vier Routen zum Tagungsort der Staats- und Regierungschefs und ein Protestcamp, wie die Organisatoren am Dienstag in München ankündigten. Sie erwarten mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In München ist zudem ein "Alternativgipfel" geplant.

Lindner mahnt EU-Staaten zu Haushaltsdisziplin

ATHEN - Bundesfinanzminister Christian Lindner hat die EU-Staaten angesichts der Inflation zur Haushaltsdisziplin aufgerufen. Der FDP-Politiker sagte am Dienstag nach einem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Christos Staikouras in Athen, Haushaltsdisziplin sei eine Maßnahme, um Inflation zu bekämpfen. Über einzelne Schritte zur Unterstützung betroffener Verbraucher müssten die einzelnen Länder entscheiden.

Schottische Regierung will Unabhängigkeitsreferendum im Alleingang

EDINBURGH - Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will ein neues Referendum über die Unabhängigkeit des britischen Landesteils notfalls auch ohne Zustimmung der Zentralregierung in London durchführen. Das sagte Sturgeon bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Edinburgh. Zwar müsse ein Referendum legal sein, doch sei man mit einer britischen Regierung konfrontiert, die "weder Demokratie noch das Rechtsstaatsprinzip respektiert", sagte die Politikerin der Schottischen Nationalpartei (SNP).

Österreich schnürt Milliarden-Paket gegen Inflation

WIEN - In Österreich hat die Regierung ein Anti-Teuerungs-Paket geschnürt, das die Bürger angesichts der hohen Inflation entlasten soll. Finanzminister Magnus Brunner bezifferte den Umfang bis in Jahr 2026 am Dienstag in Wien auf 28 Milliarden Euro. Dazu gehörten Sofortmaßnahmen wie Einmalzahlungen, aber auch strukturelle Änderungen wie die Abschaffung der sogenannten kalten Progression, bei der allein inflationsbedingt mehr Steuern zu zahlen sind. Die Preissteigerungsrate liegt nach jüngsten Angaben in Österreich derzeit bei acht Prozent.

Großbritannien: Arbeitslosigkeit steigt leicht an

LONDON - Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist im April leicht gestiegen, allerdings von niedrigem Niveau aus. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang auf 3,6 Prozent gerechnet. Im Dreimonatsvergleich ging die Quote von Februar bis April hingegen um 0,2 Punkte zurück.

Inflation in Deutschland kratzt an Acht-Prozent-Marke

WIESBADEN - Kräftige Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel haben die Teuerungsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben. Im Mai lagen die Verbraucherpreise um 7,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Damit verharrte die Inflationsrate in Europas größter Volkswirtschaft im dritten Monat in Folge über der Marke von sieben Prozent. Von April auf Mai 2022 zogen die Preise um 0,9 Prozent an. Die Wiesbadener Statistiker bestätigten am Dienstag ihre vorläufigen Angaben von Ende Mai. Ökonomen hatten dies im Schnitt erwartet.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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