09.04.2015 17:12:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 09.04.2015 - 17.00 Uhr

IWF-Chefin Lagarde: Weltwirtschaft wächst zu langsam

WASHINGTON - Die Weltwirtschaft wächst nach den Worten der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, weiterhin zu langsam. Zudem seien die finanziellen und geopolitischen Risiken größer geworden, sagte die Französin am Donnerstag in Washington. Das globale Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr ungefähr genauso schnell zulegen wie 2014, als das Plus bei 3,4 Prozent lag. "Die weltweite Erholung geht weiter - aber es ist durchwachsen und ungleichmäßig", so Lagarde. Vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern gebe es Probleme. Lagarde gab einen Ausblick auf die IWF-Frühjahrstagung in der kommenden Woche.

Kreise: EZB erhöht Notkredite für griechische Banken um 1,2 Milliarden Euro

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den griechischen Banken laut Kreisen deutlich mehr finanzielle Luft verschafft als in den Wochen zuvor. Die EZB habe die sogenannten ELA-Kredite ("Emergency Liquidity Assistance") um 1,2 Milliarden Euro aufgestockt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag und berief sich dabei auf eine mit der Entscheidung vertraute Personen. Die EZB erhöht in wöchentlichen Schritten die ELA-Hilfen, die laut dem Bericht auf mittlerweile insgesamt 73,2 Milliarden Euro angewachsen sind. Ein EZB-Sprecher wollte sich gegenüber Bloomberg nicht äußern.

USA: Mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche gestiegen. Die Erstanträge legten um 14 000 auf 281 000 zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Anstieg gerechnet, waren aber von 283 000 Anträgen ausgegangen. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl um 3000 auf 282 250 Anträge.

Litauischer Außenminister mahnt Griechenland zu Solidarität mit EU

VILNIUS - Der litauische Außenminister Linas Linkevicius hat Griechenland gemahnt, seinen Verpflichtungen gegenüber EU und Nato gerecht zu werden. Wenn Athen Solidarität in schwierigen Zeiten erwarte, sollte es auch Solidarität nach außen zeigen, sagte er der Agentur BNS am Donnerstag. Russland versuche, die EU-Länder zu entzweien, indem es sie dränge, nach eigenen Interessen und nicht nach Grundsätzen zu handeln. Dies sei nicht zu akzeptieren.

EU-Kommission hat Bedenken wegen Pipeline Turkish Stream

BRÜSSEL - Die EU-Kommission hat Bedenken angesichts der russischen Pläne, das krisengeschüttelte Griechenland zum wichtigsten Gastransitland in der EU zu machen. "In jedem Fall erwartet die EU-Kommission, dass alle Beteiligten die EU-Vorgaben respektieren und umsetzen", sagte die für Energie zuständige Sprecherin der EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel zu dem Projekt Turkish Stream. Das beziehe sich zum Beispiel auf Vorgaben für öffentliche Ausschreibungen und Zugang zu den Netzen. Die Verpflichtungen aus bestehenden Verträgen müssten eingehalten werden.

Brüssel pocht bei Griechenland-Poker auf Frist-Einhaltung

BRÜSSEL - Im Tauziehen um ein Reformpaket pocht die EU-Kommission gegenüber Griechenland auf Fristeinhaltung. Die Eurogruppe hatte vereinbart, dass es bis Ende April ein Übereinkommen zwischen den Geldgebern und Athen zu einer umfassenden Reformliste geben müsse. "Wir machen Fortschritt, und wir erwarten mehr davon in den kommenden Tagen und Wochen", sagte der Chefsprecher der Behörde am Donnerstag in Brüssel.

Britische Notenbank: Geldpolitik bleibt locker

LONDON - Die Geldpolitik im Vereinigten Königreich bleibt locker. Der Leitzins bleibe auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Dort liegt er seit März 2009. Auch das Volumen des seit Herbst 2012 ausgeschöpften Anleihekaufprogramms, mit dem die Wirtschaft angeschoben werden sollte, beträgt unverändert 375 Milliarden Pfund. Bankvolkswirte hatten einhellig mit beiden Entscheidungen gerechnet.

Tsipras: Russland verhandelt über Privatisierungen in Griechenland

MOSKAU - Griechenland verhandelt nach Angaben von Regierungschef Alexis Tsipras mit Russland über eine Beteiligung an geplanten Privatisierungen in dem verschuldeten EU-Land. Die beiden Staaten wollten dazu ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, sagte Tsipras am Donnerstag in Moskau. Entsprechende Verhandlungen hätten bereits am Mittwoch begonnen. Griechischen Medien zufolge interessieren sich russische Firmen etwa für eine Beteiligung am Hafen von Thessaloniki sowie an der Eisenbahn. Die Führung in Athen bietet Moskau auch an, Gasvorkommen vor der Küste auszubeuten.

Tsipras: Russland verhandelt über Privatisierungen in Griechenland

MOSKAU - Griechenland verhandelt nach Angaben von Regierungschef Alexis Tsipras mit Russland über eine Beteiligung an geplanten Privatisierungen in dem verschuldeten EU-Land. Die beiden Staaten wollten dazu ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, sagte Tsipras am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Die Gespräche hätten bereits am Mittwoch begonnen. Griechischen Medien zufolge interessieren sich russische Firmen etwa für eine Beteiligung am Hafen von Thessaloniki sowie an der Eisenbahn. Die Führung in Athen bietet Moskau auch an, Gasvorkommen vor der Küste auszubeuten.

Streit um Mindestlohn-Gesetz - Nahles gegen Änderungen

BERLIN - Rund 100 Tage nach dem Start des Mindestlohns in Deutschland treibt der Streit um das Gesetz auf eine Entscheidung zu. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erteilte Forderungen nach Änderungen am Donnerstag in Berlin eine Absage. Aus der Wirtschaft und der Union kamen nachdrückliche Aufforderungen zur Nachbesserung.

OECD: Frühindikator CLI tritt auf der Stelle

PARIS - Die globalen Konjunkturaussichten haben sich im Februar unverändert gezeigt. Der OECD-Frühindikator CLI habe wie in den Vormonaten auch bei 100,3 Punkten verharrt, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Paris mit. Der Indikator signalisiert weiterhin ein stabiles Wachstumstempo.

Niedrigzinsen: Staat gewinnt - Sparer verlieren

FRANKFURT - Das derzeitige Niedrigzinsumfeld freut vor allem den deutschen Staat, während private Haushalte mit verzinslichen Anlagen stark verlieren. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Das genossenschaftliche Zentralinstitut DZ Bank rechnet vor, dass den Sparern in den letzten fünf Jahren Zinseinkünfte in Höhe von 190 Milliarden Euro durch die Lappen gegangen sind. Dem stünden Einsparungen infolge geringerer Kreditzinsen im Wert von 78 Milliarden Euro gegenüber. Unter dem Strich bleibe aber ein erheblicher Verlust.

Athen zahlt Kredit zurück - Einigung mit Geldgebern bis 24. April?

ATHEN - Kurzes Durchatmen in Griechenland und bei seinen Geldgebern: Am Donnerstag hat Athen nach Regierungsangaben fristgemäß einen Kredit von rund 550 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgezahlt. Kreise des Finanzministeriums bestätigten am Vormittag gegenüber der halbamtlichen griechischen Nachrichtenagentur ANA-MPA, das Geld sei an den IWF überwiesen worden. Wäre dies nicht erfolgt, wäre das Euro-Krisenland als Bankrott eingestuft worden.

Mini-Zinsen in der Eurozone: Sparer verlieren, Staat gewinnt

FRANKFURT - Die Null-Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kostet deutsche Privathaushalte nach einer Studie Milliarden. Der deutsche Staat kann sich hingegen über kräftige Einsparungen freuen. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse des genossenschaftlichen Zentralinstituts DZ Bank sind deutschen Sparern in den vergangenen fünf Jahren Zinseinkünfte in Höhe von 190 Milliarden Euro durch die Lappen gegangen sind.

IfW: Bund spart durch Niedrigzinsen 160 Milliarden Euro

KIEL - Wegen der historisch niedrigen Zinsen spart der Bund mit seinen Anleihen bis zum Jahr 2030 nach einer wissenschaftlichen Studie insgesamt 160 Milliarden Euro Kreditzinsen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Im laufenden Jahr werde die größte Wirkung in einem einzigen Jahr mit Minderausgaben von knapp 20 Milliarden Euro erzielt, betonte der stellvertretende Leiter des IfW-Prognosezentrums, Jens Boysen-Hogrefe, am Donnerstag. Die Finanzagentur des Bundes sei in jüngster Zeit offenbar bemüht, die Laufzeiten der öffentlichen Schuldtitel zu erhöhen und somit einen Teil des Niedrigzinsumfelds zu konservieren.

Griechenland zahlt IWF-Kredit fristgemäß zurück

ATHEN - Griechenland hat am Donnerstag fristgemäß einen Kredit von rund 450 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgezahlt. Das meldete die griechische halbamtliche Nachrichtenagentur ANA-MPA unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums. Zuvor hatten Ministeriumskreise in Athen auch der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass die Rückzahlung am Donnerstag pünktlich erfolgt. "Keine Sorge. Das Geld ist da. Wir werden es heute überweisen", hieß es.

Deutschland: Produktion steigt etwas stärker als erwartet

WIESBADEN - Deutsche Unternehmen haben im Februar ihre Produktion etwas stärker als erwartet ausgeweitet. Das produzierende Gewerbe stellte saison- und kalenderbereinigt 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach vorläufigen Daten mitteilte. Experten hatten nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Allerdings revidierte das Bundesamt den Januarwert stark nach unten. Zum Jahresauftakt habe es demnach einen Rückgang der Produktion um 0,4 Prozent gegeben anstatt eines Anstiegs um 0,6 Prozent.

Niedrigzinsen: Staat gewinnt - Sparer verlieren

FRANKFURT - Das derzeitige Niedrigzinsumfeld freut vor allem den deutschen Staat, während private Haushalte mit verzinslichen Anlagen stark verlieren. Zu diesem Ergebnis kommen zwei neue Studien, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Das genossenschaftliche Zentralinstitut DZ Bank rechnet vor, dass den Sparern in den letzten fünf Jahren Zinseinkünfte in Höhe von 190 Milliarden Euro durch die Lappen gegangen sind. Dem stünden Einsparungen infolge geringerer Kreditzinsen im Wert von 78 Milliarden Euro gegenüber. Unter dem Strich bleibe aber ein erheblicher Verlust.

Tsipras setzt Gespräche in Moskau auf Regierungsebene fort

MOSKAU - Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin setzt der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras in Moskau seine Gespräche über einen Neustart der Beziehungen zu Russland fort. Geplant sind an diesem Donnerstag Verhandlungen mit der russischen Regierung über eine mögliche Lockerung des Kreml-Boykotts von Lebensmitteln aus dem EU-Land. Tsipras will erreichen, dass die unter dem Embargo leidenden griechischen Bauern ihre Agrarprodukte bald wieder auf dem großen russischen Markt absetzen können.

Experten rechnen mit Hunderttausenden neuen Jobs durch Industrie 4.0

DÜSSELDORF - Die wachsende Digitalisierung der Industrie wird nach Einschätzung der Boston Consulting Group (BCG) in den kommenden zehn Jahren tausende zusätzliche Jobs in Deutschland schaffen. Insgesamt 390 000 neue Arbeitsplätze könnten durch den Trend hin zur Industrie 4.0 entstehen, wie es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie heißt.

Athener Minister: Einigung mit Geldgebern bis 24. April

ATHEN - Griechenlands Regierung will die Verhandlungen mit Experten der Geldgeber über eine umfassende Reformliste bis zum 24. April abschließen. Das erklärte Staatsminister Alekos Flambouraris am Donnerstag im griechischen Fernsehen. "Bei der Sitzung der Eurogruppe am 24. April wird es 100 Prozent eine Einigung geben", sagte der enge Mitarbeiter des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras. An dem Tag kommen die Euro-Finanzminister zu einem schon länger geplanten Treffen im lettischen Riga zusammen.

Deutsche Exporte nach Januar-Delle wieder im Plus

WIESBADEN - Nach einem Rückschlag zu Jahresbeginn haben die deutschen Exporteure im Februar wieder mehr Waren in alle Welt geliefert. Die Ausfuhren kletterten gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent auf 95,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Importe stiegen weniger schnell um 0,8 Prozent auf 76,5 Milliarden Euro.

Frankreichs Notenbank erhöht Wachstumsprognose

PARIS - Die französische Notenbank blickt wieder etwas optimistischer auf die konjunkturelle Entwicklung des Landes. Am Donnerstag erhöhte die Bank von Frankreich ihre Prognose für das erste Quartal. In den Monaten Januar bis März sei mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent zu rechnen, hieß es in einer Mitteilung. Damit kehrte die Notenbank wieder zu ihrer ursprünglichen Einschätzung zurück, nachdem sie im vergangenen Monat die Wachstumsprognose von 0,4 Prozent auf 0,3 Prozent gesenkt hatte.

Deutschland: Exporte steigen stärker als erwartet

WIESBADEN - Die deutschen Exporteure haben im Februar den Rückschlag zum Jahresauftakt wieder ein Stück weit wettgemacht. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, lagen die Ausfuhren 1,5 Prozent höher als im Januar. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, allerdings nur um 1,0 Prozent. Zum Jahresauftakt gab es noch einen Dämpfer für die deutsche Exportwirtschaft und die Ausfuhren waren um 2,1 Prozent gesunken.

Europäische Unternehmen drängen auf Reformen in Peking

PEKING - Firmen aus Europa haben tiefgreifende Reformen in Chinas Hauptstadt Peking gefordert. "Peking steht für Regierung und Verwaltung. In Zukunft sollte die Stadt aber auch für Wirtschaft stehen", sagte Mats Harborn, Vizepräsident der EU-Handelskammer, am Donnerstag in Peking. In den nächsten Jahren soll die Hauptstadt mit der Hafenstadt Tianjian und der angrenzenden Provinz Hebei zu einer Megaregion mit mehr als 100 Millionen Einwohnern verschmolzen werden. Damit das Projekt erfolgreich sein könne, müsse die Regierung dringend die Probleme Luftverschmutzung, Stau und komplizierte Verwaltung lösen, forderte Harborn.

EVP-Fraktionschef Weber: Tsipras muss Reformen liefern

BRÜSSEL/MOSKAU - Der Moskau-Besuch des griechischen Premiers Alexis Tsipras ist nach Ansicht des CSU-Europapolitikers Manfred Weber wenig hilfreich für die Reform-Verhandlungen mit den Geldgebern. "Russland kann derzeit kein seriöser Partner für Griechenland sein", sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Tsipras hatte am ersten Tag seines Moskau-Besuchs am Mittwoch eine engere Zusammenarbeit seines Landes mit Russland vereinbart.

Warnung vor humanitärer Katastrophe in Griechenland

BERLIN - Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, hat vor einer humanitären Katastrophe in Griechenland nach einem möglichen Ausscheiden des Landes aus der Euro-Zone gewarnt. "Die Folgen für das Land wären enorm, die Regierung spielt momentan wirklich mit dem Feuer", sagte er der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Zugleich mahnte Schmidt die Regierungen der Euroländer, nicht auf die Forderungen der griechischen Regierung einzugehen, die den Reformkurs verlassen will. "Der schlechteste und teuerste Weg wäre es, den Forderungen aus Athen nachzugeben, um den Grexit um jeden Preis zu verhindern", sagte Schmidt, "das können und dürfen die Mitgliedstaaten des Euro nicht zulassen."/rob

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