08.07.2013 17:09:31
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 08.07.2013 - 17.00 Uhr
BERLIN - Die deutschen Industrieunternehmen haben nach zwei starken Monaten einen Rücksetzer hinnehmen müssen. Im Mai sank die Gesamtproduktion des Verarbeitenden Gewerbes zum Vormonat um 1,0 Prozent, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag in Berlin mitteilte. Es ist der erste Rückgang seit Januar. Das Minus fiel doppelt so stark aus wie erwartet. Der bereits deutliche Anstieg vom April wurde auf 2,0 (zunächst 1,8) Prozent nach oben gesetzt. Im Jahresvergleich sank die Produktion im Mai um 1,0 Prozent, nach plus 0,9 (1,0) Prozent im April.
Dämpfer für Deutschlands Exporteure - Ausfuhren sinken kräftig
WIESBADEN/BERLIN - Deutschlands Exporteure müssen nach einem robusten Start ins zweite Quartal einen Rückschlag einstecken. Die Ausfuhren sanken im Mai 2013 zum Vormonat um 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der größte monatliche Rückgang seit Dezember 2011 (minus 2,9 Prozent). Im Jahresvergleich gab es mit Minus 4,8 Prozent den tiefsten Einbruch der Exporte seit Dezember 2012 (minus 6,9 Prozent).
EZB-Chef Draghi bekräftigt Niedrigzinsversprechen
BRÜSSEL - Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat das Niedrigzinsversprechen der EZB bekräftigt. Vor dem Europaparlament in Brüssel sagte Draghi am Montag, die Leitzinsen im Währungsraum blieben über einen längeren Zeitraum auf dem gegenwärtigen oder einem niedrigeren Niveau. Damit ist auch eine weitere Zinssenkung möglich. Ausschlaggebend seien gedämpfte Inflationsrisiken, die konjunkturelle Schwäche im Euroraum sowie das geringe Wachstum der Geld- und Kreditmenge.
OECD: Frühindikator CLI steigt leicht
PARIS - Die globalen Konjunkturaussichten haben sich leicht aufgehellt. Der OECD-Frühindikator CLI stieg im Mai um 0,1 Punkte auf 100,6 Zähler, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag mitteilte. In den USA und Japan zeichne sich ein robusteres Wachstum ab, kommentierte die OECD. Für die Eurozone signalisierten die Indikatoren eine stabilere Konjunktur, in den Schwellenländern sieht die OECD jedoch Schwächeanzeichen.
Eurozone: Investorenstimmung etwas schlechter - EZB-Entscheidung stützt
LIMBURG - Die Investorenstimmung im Euroraum hat sich im Juli leicht eingetrübt. Der Sentix-Konjunkturindex sank um einen Punkt auf minus 12,6 Zähler, wie das Analyse-Institut Sentix am Montag mitteilte. Die aktuelle Lage wird schlechter bewertet, die Erwartungshaltung stagnierte. Gestützt wurde der Gesamtindikator durch die Erwartungen professioneller Anleger. Sentix führt dies auf das lange Niedrigzinsbekenntnis der Europäischen Zentralbank (EZB) vom vergangenen Donnerstag zurück. Die Entscheidung floss in die von Donnerstag bis Samstag durchgeführte Umfrage ein.
Deutsche Großkonzerne trotzen Krise - Umsätze kräftig gestiegen
BERLIN - Die Geschäfte deutscher Großkonzerne laufen trotz der Rezession im Euro-Raum das dritte Jahr in Folge auf Hochtouren. Die 500 größten Unternehmen verbesserten ihren Umsatz 2012 im Schnitt um 6,3 Prozent, berichtete die "Welt" (Montag). 2011 betrug das Plus der Konzerne mit mehr als 1 Milliarde Euro Umsatz 9,7 Prozent, 2010 waren es 11,8 Prozent. Auch die Zahl der Beschäftigten stieg erneut: Nach 2,9 Prozent in 2010 und 4,5 Prozent in 2011 beschäftigten die Unternehmen im vergangenen Jahr 1,8 Prozent mehr Mitarbeiter, so das Ergebnis des jährlich in der "Welt" erscheinenden Unternehmensrankings "Deutschlands Große 500".
Euro-Finanzminister beraten über neue Milliarden an Griechenland
BRÜSSEL - Die Euro-Finanzminister sind am Montag in Brüssel zusammengekommen, um über neue Milliardenhilfen für Griechenland zu beraten. Die Geldgeber sehen zwar deutliche Fortschritte in dem Krisenland, mahnen aber weitere Sparschritte und Reformen an. "Wir wissen, dass noch lange nicht alle Probleme gelöst sind", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zum Auftakt der Verhandlungen. Konkrete Angaben zu einer möglichen Einigung auf eine neue Tranche machte er nicht.
DIHK: Hochwasser bremst Ost-Konjunktur aus
BERLIN - Wird die Flutkatastrophe die Wirtschaft in den betroffenen Ländern stärken oder schwächen? Bei dieser Frage gehen die Expertenmeinungen auseinander: Nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags DIHK wird das Hochwasser die Konjunktur in Ostdeutschland abwürgen. Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) geht vom Gegenteil aus: Die Beseitigung der Milliardenschäden könnte die Konjunktur in den betroffenen Ländern ankurbeln, meint IWH-Konjunkturexperte Udo Ludwig.
Spähvorwürfe belasten Start der Freihandelsgespräche von USA und EU
BERLIN - Die Spähvorwürfe gegen den amerikanischen Geheimdienst NSA überschatten den Start der Verhandlungen über eine gemeinsame Freihandelszone zwischen der EU und den USA. Deutsche Spitzenpolitiker verwiesen am Montag zum Auftakt der Handelsgespräche auf die wirtschaftliche Bedeutung der Freihandelszone, forderten aber Aufklärung der Amerikaner bei den Datenschutzfragen. Einige sehen dies als Voraussetzung für das Gelingen der Handelspartnerschaft.
Geldgeber monieren mangelnde Fortschritte in Griechenland
BRÜSSEL/ATHEN - Griechenland erfüllt nach Einschätzung seiner internationalen Geldgeber vereinbarte Spar- und Reformvorgaben nicht vollständig. Die griechischen Behörden sagten bei der Troika-Überprüfung zu, neue Maßnahmen zu ergreifen, um Sparziele für das laufende und kommende Jahr einzuhalten, teilten EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Auch die Reform des öffentlichen Sektors solle zurück in die Spur kommen. In Griechenland gingen am Montag Tausende Angestellte der Kommunen auf die Straße, um gegen mögliche Massenentlassungen zu protestieren.
Weiter Deflation in Griechenland
ATHEN - Griechenland rutscht wegen der andauernden schweren Wirtschaftskrise weiter in die Deflation. Im Juni seien die Verbraucherpreise gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) im Jahresvergleich um 0,4 Prozent gesunken. Auch im Mai und April hatte es einen Rückgang von jeweils 0,4 Prozent und 0,6 Prozent gegeben. Dies teilte die Statistikbehörde Elstat am Montag in Athen mit. Sinkende Verbraucherpreise über einen längeren Zeitraum werden als Deflation bezeichnet und gelten als Hemmnis für die konjunkturelle Entwicklung, da Verbraucher und Unternehmen Ausgaben hinauszögern.
Indische Rupie fällt auf Rekordtief
FRANKFURT - Der Sinkflug der Rupie setzt sich ungebremst fort. Zu Wochenbeginn fiel die indische Währung zum amerikanischen Dollar auf ein historisches Tief. Im Gegenzug stieg der Dollar auf bis zu 61,21 Rupien - ein Rekordhoch. Auch zum Euro tendiert die indische Währung schwach. Ein Euro kostete am Montag rund 78 Rupien. Das ist nur geringfügig weniger als der Höchstand von Mitte Juni.
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