07.08.2015 17:07:39
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 07.08.2015 - 17.00 Uhr
US-Arbeitsmarkt bleibt robust - Zinswende rückt näher
WASHINGTON - Der amerikanische Arbeitsmarkt entwickelt sich anhaltend robust. Wie aus Regierungszahlen vom Freitag hervorgeht, erhöhten die Unternehmen die Beschäftigung im Juli den dritten Monat in Folge um mehr als 200 000 Stellen. Die Arbeitslosenquote verharrte auf ihrem siebenjährigen Tiefstand, die Löhne legten jedoch nur moderat zu. Damit dürfte der Septembertermin für die Zinswende der Notenbank Fed auf dem Tisch bleiben.
Russland verteidigt Vernichtung westlicher Lebensmittel
MOSKAU - Der russische Verbraucherschutz hat die massenhafte Vernichtung von westlichen Lebensmitteln verteidigt. Die umstrittene Maßnahme entspreche weltweiter Praxis, meinte die Behördenleiterin Anna Popowa in der Zeitung "Rossijskaja Gaseta" (Freitag). Russland hatte am Vortag begonnen, Hunderte Tonnen Lebensmittel zu verbrennen, die unter ein Embargo für Essen aus der EU und den USA fallen. Am ersten Tag wurden nach Angaben der Agraraufsicht insgesamt mehr als 300 Tonnen Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Obst und Gemüse zerstört.
Noch mehrere Tausend Lehrstellen nicht besetzt
BERLIN - Für das neue Ausbildungsjahr sind in Deutschland noch Tausende Lehrstellen offen. Allein in den Jobbörsen der Handwerkskammern seien derzeit noch 27 000 Ausbildungsplätze zu vergeben, sagte ein Sprecher des Zentralverbands des Deutschen Handwerks der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Dies liege zum einen daran, dass die Zahl der Schulabgänger stetig sinke. Zum anderen entschieden sich immer mehr junge Menschen für die Hochschulreife. "Wir buhlen seit einigen Jahren auch intensiv um Abiturienten, weil es einfach nicht mehr anders geht." Bedarf gebe es etwa an Elektronikern, Anlagenbauern oder Feinwerkmechanikern.
Kreise: Griechenland-Verhandlungen vor Richtungsentscheidung
BRÜSSEL - In den Verhandlungen über das dritte Hilfspaket für Griechenland steht eine weitere Richtungsentscheidung an. Nach Angaben aus EU-Kreisen soll bis Anfang nächster Woche feststehen, ob rechtzeitig vor dem 20. August eine Einigung erzielt werden kann. Wenn nicht, müssten schnell die Vorbereitungen für eine weitere Brückenfinanzierung vorangetrieben werden, da für Athen am 20. August eine Rückzahlung von 3,2 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) ansteht.
Kräftiges Haushaltsplus im Norden im ersten Halbjahr
KIEL - Schleswig-Holstein hat im ersten Halbjahr ein Haushaltsplus von 155,7 Millionen Euro erwirtschaftet. "Das erste halbe Jahr ist super gut gelaufen", sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) am Freitag in Kiel. Grund für die positive Entwicklung seien neben den weiter hohen Steuereinnahmen die niedrigen Zinsen und von der Regierung eingeplante Risikopuffer.
Euroschwäche beflügelt Export - Bestes erstes Halbjahr seit 2011
WIESBADEN - Die deutsche Exportwirtschaft hat trotz eines leichten Dämpfers im Juni das stärkste erste Halbjahr seit 2011 hingelegt. Die Ausfuhren stiegen von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,0 Prozent auf 595,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Ein stärkeres Plus im ersten Halbjahr hatte es zuletzt 2011 mit 15,8 Prozent gegeben. Im Juni schwächelte der Export allerdings etwas - zumindest im Vergleich mit dem Vormonat.
Griechenland steckt weiter in Deflation fest
ATHEN - Griechenland steckt wegen seiner Wirtschaftskrise weiter in der Deflation fest. Im Juli fielen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 2,2 Prozent, wie die Statistikbehörde Elstat am Freitag in Athen mitteilte. Es ist bereits der 29. Monat in Folge mit fallenden Verbraucherpreisen. Bei einer Deflation handelt es sich um eine hartnäckige Abwärtsspirale mit sinkenden Preisen. Sie gilt als Gefahr für die Konjunktur, weil Konsumenten und Unternehmen in Erwartung weiter sinkender Preise Ausgaben und Investitionen hinauszögern.
IWF: Griechenland hat Zinsen fristgemäß gezahlt
ATHEN - Griechenland hat fristgemäß Zinsen an den Internationalen Währungsfonds (IWF) gezahlt. Es ging um eine Summe von 186,3 Millionen Euro. Das berichtete der staatliche griechische Rundfunk (ERT) unter Berufung auf einen Sprecher des IWF in Washington am Freitagmorgen. Die nächste Tranche, die Griechenland an den IWF zahlen muss, ist am 4. September fällig. Dann geht es um gut 307 Millionen Euro.
Deutschland: Industrie und Außenhandel enttäuschen
WIESBADEN - Die deutsche Wirtschaft hat im Juni zwei Rückschläge hinnehmen müssen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, lag die Produktion im verarbeitenden Gewerbe 1,4 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Analysten hatten dagegen mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet. Im Vorjahresvergleich lag das Wachstum nur bei 0,6 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Plus von 2,2 Prozent gerechnet. Der deutsche Außenhandel entwickelte sich ebenfalls schwach: Die Ausfuhren sanken zum Vormonat um 1,0 Prozent. Die Einfuhren - ein Indikator für die Binnennachfrage - fielen um 0,5 Prozent zurück.
Zinswende: Großbritanniens Notenbankchef will nichts ausschließen
LONDON/FRANKFURT - Die britische Notenbank will für ihre künftige Geldpolitik nichts ausschließen, sich aber auch nicht festlegen. Dies geht aus zwei Interviews ranghoher Notenbanker vom Freitag hervor. Gefragt nach der Möglichkeit von Zinsanhebungen noch im laufenden Jahr, sagte Zentralbankchef Mark Carney der Zeitung "Daily Mirror": "Ich wäre verrückt, irgendetwas aus- oder einzuschließen."
Spanien: Industrieproduktion nimmt weiter Fahrt auf
MADRID - Die Industrieproduktion in Spanien ist im Juni überraschend stark gestiegen. Saisonbereinigt lag sie 4,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt INE am Freitag in Madrid mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas schwächeren Anstieg um 3,8 Prozent gerechnet. Die Industrieproduktion in Spanien nimmt damit weiter Fahrt auf. Nach bereits guten Zahlen in den Vormonaten war die Herstellung im Juni so stark wie zuletzt im März 2010.
IWF: Griechenland hat Zinsen fristgemäß an den IWF gezahlt
ATHEN/WASHINGTON - Griechenland hat fristgemäß Zinsen an den Internationalen Währungsfonds (IWF) gezahlt. Es ging um eine Summe von 186,3 Millionen Euro. Das berichtete der staatliche griechische Rundfunk (ERT) unter Berufung auf einen Sprecher des IWF in Washington am Freitagmorgen. Die nächste Tranche, die Griechenland an den IWF zahlen muss, ist am 4. September fällig. Dann geht es um gut 307 Millionen Euro.
Frankreich: Industrieproduktion schwächelt
PARIS - Die französische Industrie ist im Juni schwach ausgefallen. Wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte, fiel die Produktion zum Vormonat um 0,1 Prozent. Das lag unter den Markterwartungen von plus 0,2 Prozent. Die Herstellung im enger gefassten verarbeitenden Gewerbe fiel um 0,7 Prozent zurück. Gerechnet wurde mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent./rob/jsl
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