07.04.2015 17:11:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 07.04.2015 - 17.00 Uhr

EZB erreicht im ersten Monat Kaufziel ihres Anleiheprogramms

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das selbstgesteckte Kaufziel ihres neuen Anleiheprogramms nach eigenen Angaben erreicht. Den Buchwert der seit 9. März erworbenen Staatsanleihen gab die Notenbank am Dienstag per 31. März mit 47,36 Milliarden Euro an. Zusammen mit den Käufen von Kreditverbriefungen (ABS) und besicherten Bankanleihen (Covered Bonds) sei das monatliche Ziel von 60 Milliarden Euro erreicht worden.

Mehr Bulgaren und Rumänen in Hartz IV - aber auch mehr in Arbeit

NÜRNBERG - Immer mehr in Deutschland lebende Bulgaren und Rumänen beziehen Hartz IV, zugleich wächst laut einer Studie auch der Anteil der Zuwanderer aus den beiden EU-Ländern mit einer geregelten Arbeit. In den kommenden Monaten sei mit einem weiteren Auseinanderdriften der Entwicklung zu rechnen, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer aktuellen Studie.

IWF: Geld- und Finanzpolitik können Investitionsschwäche lindern

WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht vor allem die Geld- und Finanzpolitik in der Pflicht, die derzeitige Investitionsschwäche auf Unternehmensebene zu bekämpfen. "Die Fiskal- und Geldpolitik kann die Unternehmen zu Investitionen ermutigen, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass eine derartige Politik die Investitionen vollständig auf das Vorkrisenniveau zurückführt", teilte der IWF am Dienstag in Washington mit.

Deutschland lehnt Athens Milliarden-Forderung für NS-Verbrechen ab

ATHEN - Die Bundesregierung weist die neue Forderung Griechenlands nach 278,7 Milliarden Euro als Wiedergutmachung für NS-Verbrechen zurück. Vizekanzler Sigmar Gabriel sagte am Dienstag, die Reparationsfrage sei juristisch erledigt. Der SPD-Vorsitzende warnte zugleich, es sei "dumm", Entschädigungsforderungen mit den laufenden Verhandlungen über Kredithilfen zu vermischen. Vor dem Besuch des Ministerpräsidenten Alexis Tsipras in Moskau an diesem Mittwoch warnte die EU vor einer Annäherung Athens an den Kreml.

IWF sieht weltweit geringere Wachstumschancen

WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht von spürbar verminderten Wachstumschancen sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern aus. Das mögliche Wachstum in den entwickelten Volkswirtschaften dürfte sich in den kommenden Jahren zwar leicht erhöhen, allerdings hinter der Entwicklung vor der Finanzkrise zurückbleiben, teilte der IWF am Dienstag in Washington mit. Hauptgründe seien die alternde Bevölkerung sowie das magere Wachstum der Unternehmensinvestitionen und der Produktion.

Iran und Türkei demonstrieren trotz Jemen-Krise Einigkeit

TEHERAN - Trotz unterschiedlicher Standpunkte in der Jemen-Krise haben der iranische Präsident Hassan Ruhani und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan Einigkeit demonstriert. Ruhani sagte zur Jemen-Krise bei einem Besuch Erdogans in Teheran: "Wir sind uns einig, dass der Krieg dort beendet werden sollte und wir dem Land helfen sollten, zurück zu Frieden und Sicherheit zu finden." Erdogan ging am Dienstag nicht ausdrücklich auf den Konflikt im Jemen ein, sondern sagte mit Blick auf die gesamte Region: "Dem Blutvergießen und Sterben müssen wir alle gemeinsam ein Ende setzen."

Studie: Betriebsnah geförderte Arbeitslose haben bessere Jobchancen

NÜRNBERG - Betriebsnah geförderte Arbeitslose haben nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern die besseren Jobchancen. Die mit Praktika in Unternehmen trainierten Arbeitslosen behielten im Schnitt länger ihre Arbeit als Jobsuchende, die von Fortbildungsinstituten auf die Rückkehr ins Arbeitsleben vorbereitet würden. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur hervor. Zu den arbeitgebernahen Förderungen gehören auch Eingliederungszuschüsse an einstellungswillige Arbeitgeber.

Gabriel will soziale Marktwirtschaft modernisieren

BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will die soziale Marktwirtschaft familiengerechter und fairer gestalten. Wichtig sei, das Marktmodell stärker an aktuelle Lebensverhältnisse anzupassen, sagte er am Dienstag bei der Diskussionsveranstaltung "Wirtschaft von morgen" in seinem Ministerium. Dazu holte er sich Rat von Professor Armin Falk, Direktor am Institut für angewandte Mikroökonomik in Bonn, der die Abkehr vom Menschenbild des "Homo Oeconomicus" fordert. Die Leistungsbereitschaft am Arbeitsplatz sei am höchsten, wenn die Entlohnung als fair empfunden und wenn dem Arbeitnehmer mit Vertrauen begegnet werde, betonte Falk.

Grüne mahnen Regierung zu Sensibilität im Umgang mit Athen

BERLIN - In der Diskussion um griechische Reparationsforderungen für NS-Verbrechen fordern die Grünen im Bundestag mehr Verständnis für Athen. In Griechenland sei der Schmerz darüber präsenter als sich das viele in Deutschland vorstellten, erklärte Fraktionschef Anton Hofreiter am Dienstag in Berlin. Die Bundesregierung habe jedoch die notwendige Sensibilität bisher vermissen lassen. "Weder politisch und schon gar nicht moralisch ist die Vergangenheit abgeschlossen. Deswegen liegen all jene falsch, die einen Schlussstrich fordern."

Brüssel warnt Griechenland vor Extra-Abmachungen mit Moskau

BRÜSSEL - Kurz von dem Russland-Besuch des griechischen Premiers Alexis Tsipras warnt die EU-Kommission vor Extra-Abmachungen mit dem Kreml. "Wir erwarten, dass alle Mitgliedstaaten mit einer Stimme zu unseren Handelspartnern sprechen, inklusive Russland", sagte ein Behördensprecher am Dienstag in Brüssel.

Athener Koalitionspartner: Berlin will Griechenland unterwerfen

ATHEN - Deutschland hat nach Ansicht des griechischen Verteidigungsministers Panos Kammenos die politische Unterwerfung seines Landes zum Ziel. Berlin wolle "die Nachricht an den Rest Europas schicken", dass Deutschland in Europa kommandiere, sagte der Chef der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (Anel) am späten Dienstagabend im griechischen Fernsehen. Kammenos regiert seit Ende Januar in einer Koalition mit dem Linksbündnis Syriza von Ministerpräsident Alexis Tsipras.

Athen zu Tsipras Moskaureise: Es gibt nichts zu tadeln

ATHEN - Die Regierung in Athen weist jede Kritik an die Reise des Regierungschefs Alexis Tsipras nach Moskau an diesem Mittwoch zurück. "Es gibt nichts zu tadeln", sagte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis im griechischen Fernsehen. "Griechenland blickt nirgendwo anders hin als nach Europa", sagte er. Athen wolle aber seine Beziehungen mit Russland und China und anderen Ländern vertiefen. Dies könne sowohl Griechenland als auch diesen Ländern helfen.

Regierungssprecher: Athen wird alle seine Verpflichtungen erfüllen

ATHEN - Griechenland wird nach den Worten von Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis alle seine Schulden und auch die Renten und Löhne der Staatsbediensteten zahlen. Die Regierung habe "sichergestellt", dass sie ihre "finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem In- und Ausland erfüllen wird", sagte Sakellaridis am Dienstag im griechischen Fernsehen. In verschiedenen Medien waren in den vergangenen Tagen Berichte aufgetaucht, wonach Griechenland wegen anstehender Zahlungsverpflichtungen noch in diesem Monat pleite gehen könnte. Als mögliche Termine wurden dabei der 9. oder 20. April genannt.

Kreml: Putin erörtert mit Tsipras breites Spektrum an Fragen

MOSKAU - Der russische Präsident Wladimir Putin will mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras nach Kremlangaben in Moskau ein breites Spektrum an Fragen erörtern. Die russisch-griechischen Beziehungen sollten nicht allein auf Kredite oder die finanzielle Zusammenarbeit begrenzt werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Dienstag. Bei dem Treffen der beiden Politiker an diesem Mittwoch soll es vor allem um einen Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation Russlands und Griechenlands gehen. Peskow kündigte eine Pressekonferenz von Putin und Tsipras nach den Gesprächen an.

Ifo-Chef Sinn: 'Märkte sind unbeeindruckt von Griechenland-Gefahr'

ZÜRICH - Als einer der meist zitierten deutschsprachigen Ökonomen erhebt Hans-Werner Sinn seine Stimme schon lange für den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Doch gleichzeitig glaubt er nicht, dass es soweit kommen wird. Die Europäische Union werde mit weiterem Geld versuchen, das Land in der Eurozone zu halten, glaubt der Chef des einflussreichen Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München. Vor allem wegen der außenpolitischen Implikationen, die ein Austritt mit sich bringen würde.

Eurozone: Erzeugerpreise fallen weniger stark

LUXEMBURG - Der deutliche Fall der Erzeugerpreise hat sich im Februar in der Eurozone abgeschwächt. Wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte, fielen die Preise in der Industrie im Jahresvergleich um 2,8 Prozent, nach einem korrigierten Minus von 3,5 (zunächst 3,4) Prozent im Januar. Im Monatsvergleich ergibt sich ein Anstieg um 0,5 Prozent, der im Wesentlichen aus einem Zuwachs der Energiepreise um 2,0 Prozent resultiert. Im Februar hatten die Rohölpreise ihren seit Mitte 2014 vollzogenen Sinkflug abgebrochen.

Fed-Mitglieder sehen nur vorübergehende Konjunkturschwäche in den USA

FRANKFURT - Mehrere Mitglieder der US-Notenbank Fed sehen nach unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktdaten für März keinen Grund für eine grundsätzliche Änderung des geldpolitischen Kurses. Während der Osterfeiertage sprachen sowohl der Chef der regionalen Notenbank von Atlanta, Dennis Lockhart, als auch der Leiter der regionalen Notenbank von New York, William Dudley, von einer vorübergehenden Schwächephase der US-Wirtschaft im ersten Quartal. Wie bereits im Jahr zuvor sei die Konjunktur im Auftaktquartal wegen eines harten Winters schwach ausgefallen. Jetzt gelte es, die weiteren Daten genau zu beobachten.

Eurozone: Unternehmensstimmung steigt auf Einjahreshoch

LONDON - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im März zum vierten Mal in Folge verbessert. Der Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage unter leitenden Angestellten, stieg um 0,7 Punkte auf 54,0 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Dienstag in London mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2014. In einer ersten Schätzung hatte Markit einen etwas höheren Stand von 54,1 Punkten ermittelt.

Australische Notenbank hält Leitzins bei 2,25 Prozent

SYDNEY/FRANKFURT - Die australische Notenbank hat trotz eines Rückgangs der für das Land wichtigen Rohstoffpreise nicht an der Zinsschraube gedreht. Die Zentralbank teilte am Dienstag mit, dass ihr wichtigster Zins unverändert auf dem Rekordtief von 2,25 Prozent bleibe. Die Mehrheit der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Volkswirte hatte dies erwartet. Der australische Dollar reagierte mit Kursgewinnen auf die Zinsentscheidung./rob/jsl

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