06.08.2014 17:05:47
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 06.08.2014 - 17.00 Uhr
Italiens Wirtschaft fällt zurück in der Rezession
ROM - Hiobsbotschaft für die neue italienische Regierung von Premier Matteo Renzi: Die drittgrößte Volkswirtschaft des Euroraums ist im Frühjahr zurück in die Rezession gefallen. Die Wirtschaftsleistung lag im zweiten Quartal 0,2 Prozent tiefer als im ersten Vierteljahr, wie das Statistikbüro Istat am Mittwoch mitteilte. Der Rückgang folgt auf ein Minus von 0,1 Prozent im ersten Quartal. Bei zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten mit negativen Wachstumsraten gehen Ökonomen von einer Rezession aus. Erst Ende 2013 war das Land nach einer langen Durststrecke wieder leicht gewachsen.
Italien: Industrieproduktion erholt sich
ROM - Die italienische Industrie hat sich im Juni etwas von ihrer Produktionsschwäche im Vormonat erholt. Das Statistikamt Istat gab am Mittwoch einen Zuwachs um 0,9 Prozent zum Mai bekannt. Das lag leicht über den Markterwartungen von plus 0,8 Prozent. Der deutliche Rückgang im Mai von 1,2 Prozent konnte aber nicht ganz aufgeholt werden. Im Jahresvergleich stieg die Industrieproduktion im Juni um 0,4 Prozent. Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang erwartet.
Deutsche Industrie spürt Gegenwind - Aufträge geben scharf nach
WIESBADEN/BERLIN/FRANKFURT - Die deutsche Industrie spürt zusehends den Gegenwind der zahlreichen politischen und militärischen Konflikte auf der Welt. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Mittwoch gingen die Neuaufträge im Juni scharf zurück. Das Minus betrug zum Vormonat 3,2 Prozent und fiel damit so stark aus, wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Über die Ursachen sind sich Volkswirte nicht ganz einig, das Bundeswirtschaftsministerium nannte jedoch vor allem "geopolitische Entwicklungen und Risiken". Damit dürfte das Ministerium auf die Krise in der Ostukraine anspielen.
USA: Defizit in der Handelsbilanz geringer als erwartet
WASHINGTON - Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im Juni geringer als erwartet ausgefallen. Der Fehlbetrag sei im Vergleich zum Vormonat um 3,2 Milliarden US-Dollar auf 41,5 Milliarden Dollar geschrumpft, teilte das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Bankvolkswirte hatten ein Defizit von 44,8 Milliarden Dollar erwartet. Das Ministerium hatte allerdings das Defizit für Mai von 44,4 Milliarden auf 44,7 Milliarden Dollar nach oben revidiert.
Großbritannien: Industrie weitet Produktion nur leicht aus
LONDON - Die britische Industrie hat ihre Produktion im Juni schwächer ausgeweitet als erwartet. Die Herstellung stieg im Monatsvergleich um 0,3 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Das war nur halb so stark wie die Markterwartungen von plus 0,6 Prozent. Allerdings wurde der Rückgang im Vormonat Mai von 0,7 auf 0,6 Prozent nach unten korrigiert. Verglichen mit einem Jahr zuvor stieg die Produktion im Juni um 1,2 Prozent. Erwartet wurde jedoch ein Zuwachs von 1,5 Prozent. Das britische Pfund reagierte auf die Zahlen mit Verlusten.
Studie: 'App-Eonomy' schafft eine Million Jobs in Europa
LONDON - Die Anbieter von Apps für Smartphones und Tablets könnten in der Europäischen Union in diesem Jahr bis zu 12,4 Milliarden Euro erwirtschaften. Das ist Ergebnis einer aktuellen Studie des britischen Marktforschungsunternehmens Vision Mobile. Die App-Branche stehe damit für eine Millionen Arbeitsplätze in der EU, darunter 460 000 Programmierer.
Samaras verspricht Griechen neue Arbeitsplätze
ATHEN - In Griechenland sollen nach den Worten von Regierungschef Antonis Samaras in den kommenden Monaten 145 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Jobs sollen durch EU-Mittel und in Folge des zaghaften Wirtschaftswachstums entstehen, mit dem für 2014 gerechnet wird, versprach Samaras am Mittwoch in Athen. "Wir tun alles was wir können, um das Wachstum und die Investitionen zu beschleunigen", sagte Samaras im griechischen Fernsehen. "Nach sechs dramatischen Jahren" werde es 2014 erstmals wieder Wachstum geben, hieß es.
Griechenland kommt nicht aus der Deflation
ATHEN - Griechenland steckt wegen seiner Wirtschaftskrise weiter in der Deflation fest. Im Juli lagen die Verbraucherpreise durchschnittlich 0,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies teilte die Statistikbehörde am Mittwoch in Athen mit. Es ist der 17. Monat in Folge mit fallenden Verbraucherpreisen.
DIHK: Exporteure zunehmend von Russland-Sanktionen verunsichert
BERLIN - Die von der EU verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland verunsichern deutsche Exporteure nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zusehends. "Man spürt bereits Verunsicherung, besonders bei Mittelständlern", sagte DIHK-Osteuropa-Experte Tobias Baumann der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Derzeit erhielten die regionalen Industrie- und Handelskammern pro Woche bundesweit etwa 20 Anfragen von Unternehmen dazu, ob ihre Produkte unter die Ausfuhrbeschränkungen fallen. Das Informationsbedürfnis der Firmen sei groß. "Entscheidend ist nicht das Gut an sich, sondern immer der Adressat des Gutes", sagte Baumann.
/rob/jkr
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