06.05.2015 17:12:40
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 06.05.2015 - 17.00 Uhr
Athen denkt über härtere Sparmaßnahmen nach
ATHEN/BRÜSSEL - Entgegen ihrer vollmundigen Wahlversprechen denkt die Regierung in Athen nun doch über schärfere Sparmaßnahmen nach. Dies ist aus gut informierten Kreisen des Finanzministeriums zu hören. Noch sei aber alles im Fluss. Von einer Kehrtwende will die griechische Regierung aber offiziell nichts wissen. Bei den entscheidenden Verhandlungen zwischen Athen und den Experten der Geldgeber in Brüssel über die umstrittene Reformliste für das schuldengeplagte Land sollen nun Steuern im Tourismusbereich und für die Vermögenden des Landes in den Vordergrund rücken.
Juncker und Tsipras sprechen über griechische Renten- und Arbeitsmarktreformen
BRÜSSEL - EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und der griechische Premier Alexis Tsipras haben über Reformen bei den Renten und auf dem Arbeitsmarkt gesprochen. Das teilten die beiden Spitzenpolitiker am Mittwoch nach einem Telefonat mit. Die Rentenreform gilt als einer der Stolpersteine auf dem Weg zu einem umfassenden Paket, ohne das blockierte Geldgeber-Hilfen von 7,2 Milliarden Euro nicht nach Athen fließen können. Bei dem Gespräch sei auch um Löhne und den Arbeitsmarkt gegangen. Nötig sei ein modernes und leistungsfähiges System für Tarifverhandlungen, heißt es in einer Erklärung.
USA: Stellenaufbau im Privatsektor enttäuscht erneut
WASHINGTON - Der amerikanische Arbeitsmarkt droht zum zweiten Mal in Folge zu enttäuschen. Vor dem offiziellen Jobbericht der Regierung an diesem Freitag lag der Stellenaufbau im Privatsektor unterhalb der Markterwartungen. Wie der Dienstleister ADP am Mittwoch mitteilte, entstanden im April 169 000 neue Arbeitsplätze. Erwartet wurde ein Plus von im Schnitt 200 000 Stellen. Zudem wurde der Aufbau im März von 189 000 auf 175 000 Stellen nach unten gesetzt.
Schäuble: Griechenland kann nicht auf Russland und China hoffen
BERLIN - Griechenland sollte nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nicht auf Russland oder China als Geldgeber zur Lösung der Schuldenkrise hoffen. "Niemand auf der Welt ist bereit, die griechischen Probleme auch nur in Ansätzen zu lösen", sagte Schäuble am Mittwoch in Berlin in einer Diskussionsrunde mit Schülern und Auszubildenden. "Griechenland bekommt Hilfe von Europa."
USA: Produktivität gesunken - Lohnstückkosten legen merklich zu
WASHINGTON - In den USA ist die Produktivität der Unternehmen zu Jahresbeginn zurückgegangen. Im ersten Quartal sei sie außerhalb der Landwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch laut vorläufiger Daten in Washington mit. Dies war von Volkswirten erwartet worden. Experten führen die Entwicklung auf die schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen in den letzten Jahren zurück.
Athen leiht sich erneut kurzfristig Geld
ATHEN - Das schuldengeplagte Griechenland hat sich kurzfristig frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Wie das Staatsradio am Mittwoch unter Berufung auf die Schuldenagentur PDMA berichtete, konnten insgesamt 875 Millionen Euro für 26 Wochen in Form kurzlaufender Staatspapiere aufgenommen werden. Die Rendite der versteigerten Papiere lag - wie bei einer vergleichbaren Auktion im Vormonat - bei 2,97 Prozent. Kurzfristig ist es Athen noch möglich, Geld aufzunehmen, längerfristig ist der Gang an den Kapitalmarkt verwehrt, weil private Gläubiger erst recht nach dem Schuldenschnitt von 2012 Abstand halten.
Großbritannien: Dienstleisterstimmung steigt auf Achtmonatshoch
LONDON - Die Stimmung der britischen Dienstleister hat sich im April weiter verbessert. Der Einkaufsmanagerindex stieg um 0,6 Punkte auf 59,5 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Mittwoch in London mitteilte. Das ist der höchste Stand seit acht Monaten. Bankvolkswirte hatten dagegen eine Stimmungseintrübung erwartet.
Eurozone: Einzelhandelsumsätze fallen etwas stärker als erwartet
LUXEMBURG - Die Einzelhandelsumsätze im Euroraum sind im März stärker als erwartet gesunken. Die Erlöse seien um 0,8 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Allerdings waren die Umsätze im Vormonat um revidierte 0,1 Prozent gestiegen, nachdem zunächst noch ein Rückgang von 0,2 Prozent ermittelt worden war. Besonders deutlich sanken im März die Umsätze mit Treibstoffen (minus 2,7 Prozent).
Studie: Zahlungsmoral deutscher Unternehmen sinkt auf Mehrjahrestief
DARMSTADT - Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist im April auf den tiefsten Stand seit Dezember 2010 gefallen. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte Bisnode-Zahlungsindex sank auf 85,45 (März: 85,91) Punkte, wie der Wirtschaftsinformationsdienstleister Bisnode am Mittwoch in Darmstadt mitteilte. Der Zahlungsindex sagt aus, dass etwas mehr als 85 von 100 deutschen Unternehmen ihre Rechnungen fristgerecht oder vorzeitig bezahlen.
Griechischer Minister dementiert Überweisung ins Ausland
ATHEN - Der stellvertretende griechische Finanzminister Dimitris Mardas hat am Dienstag bestritten, nach der Übernahme seines Amtes Ende Januar 80 000 Euro ins Ausland überwiesen zu haben. Dies sei eine "Verleumdung", sagte er im griechischen Fernsehen. Er wolle juristisch gegen die Medien vorgehen, die diese Berichte veröffentlicht hätten, teilte Mardas mit. Er habe seine Bank beauftragt, alle Transaktionen von ihm und seiner Frau auszudrucken. Die Bestätigung, dass es seit seinem Amtsantritt im Januar keine Überweisungen ins Ausland gegeben hat, wolle er Regierungschef Alexis Tsipras vorlegen.
Eurozone: Unternehmensstimmung bleibt gut
LONDON - Die Unternehmensstimmung im Euroraum bleibt trotz eines leichten Rücksetzers gut. Der Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage in Unternehmen, fiel im April leicht um 0,1 Punkte auf 53,9 Zähler zurück, wie das Forschungsinstitut Markit am Mittwoch in London mitteilte. In einer ersten Schätzung war aber ein stärkerer Rückgang auf 53,5 Punkte ermittelt worden. Außerdem hält sich der Indikator in der Nähe seines einjährigen Höchststandes.
Chinas Schattenbanken: Riskante Internetkredite auf Allzeithoch
PEKING - Abseits von Chinas streng reguliertem Bankensektor hat das Geschäft mit Privatkrediten über das Internet einen neuen Rekord erreicht. Die Zahl der sogenannten Peer-to-Peer-Kredite stieg im April im Jahresvergleich um fast 300 Prozent auf 55 Milliarden Yuan (7,9 Milliarden Euro), wie aus einem am Mittwoch von Staatszeitungen gedruckten Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua hervorgeht.
Athen will fällige Zahlung an IWF heute pünktlich leisten
ATHEN - Trotz Geldnot wird Griechenland nach Aussagen der Regierung in Athen am Mittwoch fristgemäß 200 Millionen Euro Zinsen an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zahlen. Wie der stellvertretende Finanzminister Dimitris Mardas im griechischen Fernsehen "Mega" sagte, wird die Zahlung heute erfolgen.
Privatkredite im Internet erreichen Allzeithoch in China
PEKING - Abseits von Chinas streng reguliertem Bankensektor sind niemals zuvor so viele Privatkredite über das Internet vergeben worden wie im April. Die Zahl der sogenannten Peer-to-Peer-Kredite stieg im Jahresvergleich um fast 300 Prozent auf 55 Milliarden Yuan (7,9 Milliarden Euro), wie es in einem am Mittwoch von Staatszeitungen gedruckten Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua hieß. Bei Peer-to-Peer-Krediten leihen meist Privatpersonen über Plattformen im Internet anderen Privatpersonen Geld. Chinas Bankensektor ist fast ausschließlich von Staatsbanken dominiert. Privatpersonen bekommen nur schwer Kredite./rob/jsl
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