05.09.2022 17:06:38

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.09.2022 - 17.00 Uhr

Ölallianz Opec+ beschließt leichte Drosselung der Produktion

WIEN - Die großen Ölnationen des Verbundes Opec+ senken ihr Förderziel nach den Erhöhungen der vergangenen Monate wieder leicht ab. Die gemeinsame Tagesproduktion für den Oktober werde um 100 000 Barrel (je 159 Liter) reduziert, hieß es am Montag nach einer Online-Sitzung der Ölminister aus rund 20 Ländern. Damit wird die jüngste Produktionsausweitung der von Saudi-Arabien und Russland dominierten Opec+ rückgängig gemacht.

ROUNDUP: Kreml weist Schuld für Stopp der Gaslieferungen dem Westen zu

MOSKAU - Der Kreml hat die Schuld für die Einstellung der russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 von sich gewiesen und den Westen dafür verantwortlich gemacht. "Wir sehen endlose Versuche, die Verantwortung für das Geschehen irgendwie auf uns abzuwälzen, wir weisen diese Versuche kategorisch zurück und bestehen darauf, dass der kollektive Westen - in dem Fall die EU, Kanada und Großbritannien - daran Schuld hat, dass die Situation am jetzigen Punkt angekommen ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Montag.

ROUNDUP: Unternehmensstimmung im Euroraum trübt sich weiter ein

LONDON - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im August erneut verschlechtert und ist auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren gefallen. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um einen Punkt auf 48,9 Zähler, wie die Marktforscher am Montag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilten. Das erste Umfrageergebnis wurde leicht nach unten korrigiert. Der Indikator liegt weiter unter der Marke von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt.

Großbritannien: Unternehmensstimmung signalisiert Wirtschaftsschrumpfung

LONDON - Die Unternehmensstimmung in Großbritannien hat sich im August deutlicher als erwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel um 2,5 Punkte auf 49,6 Punkte, wie die Marktforscher am Montag in London laut einer zweiten Schätzung mitteilten. Der Indikator ist damit unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen. Er signalisiert also eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung. Es ist der tiefste Stand seit Februar 2021. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 50,9 Punkten gerechnet.

GESAMT-ROUNDUP: Notabschaltung in Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine

KIEW - Im Ukraine-Krieg ist Europas größtes Atomkraftwerk erneut ins Visier geraten. Im von russischen Truppen besetzten AKW Saporischschja mussten am Montag infolge von Beschuss erneut alle Reaktoren heruntergefahren werden. Eine Hochspannungsleitung sei wegen eines Brandes abgeschaltet worden, teilte der ukrainische Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom mit. Die Gaspreise zogen wegen des russischen Lieferstopps über Nord Stream 1 massiv an. Das Ölkartell Opec+ beschloss eine leichte Kürzung seiner Produktion. Das könnte den Benzinpreis wieder steigen lassen. Die EU sicherte der Ukraine weitere 500 Millionen Euro zu.

ROUNDUP 2: Truss wird Nachfolgerin Johnsons - Konservative hoffen auf Neustart

LONDON - Mit der künftigen Premierministerin Liz Truss will die britische Konservative Partei die skandalumwitterten Jahre unter Boris Johnson abschütteln. Die 47-Jährige kündigte am Montag unter dem Jubel von Abgeordneten und Parteimitgliedern an, die Partei zum Sieg bei der für 2024 geplanten Parlamentswahl zu führen. Doch direkt nach ihrer Wahl zur neuen Parteivorsitzenden und damit auch designierten Regierungschefin werden Zweifel laut, ob Truss sich an der Spitze behaupten kann. Denn der früheren Brexit-Gegnerin, längst eine lautstarke Befürworterin des EU-Austritts, fehlt eine Hausmacht.

Eurozone: Einzelhandelsumsätze legen etwas zu

LUXEMBURG - In der Eurozone sind die Einzelhandelsumsätze im Juli etwas gestiegen. Gegenüber dem Vormonat legten die Erlöse um 0,3 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet. Im Juni waren die Umsätze noch um 1,0 Prozent gefallen.

Sentix: Konjunkturstimmung fällt auf tiefsten Stand seit gut zwei Jahren

FRANKFURT - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im September wieder eingetrübt. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel gegenüber dem Vormonat um 6,6 Punkte auf minus 31,8 Zähler, wie Sentix am Montag in Frankfurt mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Lagebewertung trübten sich deutlich ein.

Schweizer Wirtschaft bleibt auf Erholungskurs

BERN - Die wirtschaftliche Erholung in der Schweiz hat sich im zweiten Quartal fortgesetzt. Nach der Aufhebung der Corona-Maßnahmen stieg die Wertschöpfung im Dienstleistungssektor deutlich und die Konsumenten waren wieder ausgabefreudiger. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von April bis Juni gegenüber dem ersten Jahresviertel um 0,3 Prozent, wie das das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag mitteilte. Im ersten Quartal hatte das Wachstum noch bei 0,5 Prozent gelegen.

Türkei: Inflation steigt auf rund 80 Prozent

ANKARA - Die hohe Inflation in der Türkei zieht weiter an. Im August stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 80,2 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Montag in Ankara mitteilte. Analysten hatten sogar mit einer noch etwas höheren Inflationsrate gerechnet. Im Vormonat hatte die Teuerung etwas weniger als 80 Prozent betragen. Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise im August um knapp 1,5 Prozent.

EU-Industriekommissar sieht Ende der Ära kurzfristiger Lieferketten

EINDHOVEN/BRÜSSEL - EU-Industriekommissar Thierry Breton erwartet angesichts zahlreicher Krisen tiefgreifende Veränderungen im globalen Wirtschaftssystem. Er glaube, dass man gerade das Ende einer wirtschaftlichen Ära erlebe, sagte er am Montag in Eindhoven laut vorab verbreitetem Redemanuskript.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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