04.09.2014 17:20:47

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 04.09.2014 - 17.00 Uhr

EZB lockert Geldpolitik erneut - Euro sinkt, Dax steigt

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) greift nur wenige Monate nach ihrer großen Lockerungsrunde vom Sommer abermals tief in ihre Instrumentenkiste. Nachdem die EZB erst im Juni umfangreiche Schritte zur Bekämpfung von Wachstumsschwäche und Niedriginflation ergriffen hatte, ging sie am Donnerstag noch weiter. Sie senkte zum einem ihre Leitzinsen auf neue historische Tiefstände. Zudem verkündete EZB-Chef Mario Draghi ein neues Kaufprogramm, das auf mit Krediten besicherte Wertpapiere (ABS) und sogenannte "gedeckte Anleihen" (Covered Bonds) wie Pfandbriefe abzielt. Der Euro gab daraufhin ebenso spürbar nach wie die Renditen von Staatsanleihen zahlreicher Euroländer.

USA: ISM-Index Dienste steigt auf höchsten Stand seit Herbst 2005

WASHINGTON - Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich weiter verbessert. Im August stieg der Einkaufsmanagerindex des Instituts ISM (Institute for Supply Management) um 0,9 Punkte auf 59,6 Zähler, wie die Forscher am Donnerstag mitteilten. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2005. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 57,7 Punkte gerechnet.

Union will Geld zusammenhalten - Einbußen durch Russland-Sanktionen?

BERLIN - Die Union will wegen der Russland-Sanktionen trotz erwartbarer Steuerüberschüsse keine zusätzlichen Ausgaben für 2015 einplanen. Ferner wirbt sie zur Finanzierung von Digitalisierung und Verkehrsinfrastruktur - unabhängig von der geplanten Maut - um private Kapitalanleger. Auf einer Klausur der Unionsfraktion in Berlin mahnte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Donnerstag mit Blick auf die Ukraine-Krise, mögliche zusätzliche Steuereinnahmen dürften nicht gleich für neue Ausgaben verplant werden. Das für 2014 ausgegebene Wachstumsziel von 1,8 Prozent könnte verfehlt werden.

Startschuss für Reform der Bund-Länder-Finanzen

BERLIN - Bayern macht sich für mehr Steuerwettbewerb zwischen den Ländern stark. Der Finanzminister im Freistaat, Markus Söder, forderte zum Start der Verhandlungen über die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen, die Länder künftig über die Höhe der Einkommensteuer entscheiden zu lassen. "Wir wollen die Möglichkeiten, auch bei der Einkommenssteuer eigene Akzente setzen zu können", sagte der CSU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung".

Troika-Gespräche mit Griechen sollen in Athen fortgesetzt werden

ATHEN/PARIS - Gespräche zwischen der griechischen Regierung und Geldgebern des Landes über den Stand der griechischen Sparbemühungen sind in Paris ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Sie seien "konstruktiv" gewesen und sollen Ende September in Athen fortgesetzt werden, sagte der Vertreter der EU, Declan Costello, am Donnerstag, wie der staatliche griechische Rundfunk berichtete.

Kompromisssuche bei Pkw-Maut - CSU: 'Sommertheater beenden'

BERLIN - Bei CDU und CSU läuft angesichts des hartnäckigen Streits über die geplante Pkw-Maut auf allen deutschen Straßen die Suche nach Kompromissmöglichkeiten an. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) sagte am Donnerstag: "Bis Ende des Jahres werden wir eine Lösung haben, mit der alle gut leben können." Zu Spekulationen über eine nur auf Autobahnen und Bundesstraßen beschränkte Maut als Kompromiss sagte er in Berlin: "Mir sind keine Äußerungen oder Änderungen an dem Programm bekannt." Die CSU forderte ein Ende der unionsinternen Widerstände. Die Opposition sprach von Maut-Chaos.

EZB senkt Wachstums- und Inflationsprognose leicht

FRANKFURT - Die Wachstums- und Preisaussichten im Euroraum haben sich aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) von geringem Niveau aus leicht eingetrübt. Die Notenbank rechnet nun für die Jahre 2014 und 2015 mit einem noch schwächeren Wachstum. Für 2016 wurde die Prognosen hingegen leicht angehoben. Die Inflationsprognosen wurden lediglich für das laufende Jahr leicht gesenkt.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche seien sie um 4000 auf 302 000 geklettert, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit 300 000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stiegen die Anträge um 3000 auf 302 750.

USA: Produktivität steigt etwas schwächer als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Produktivität der Unternehmen im Frühjahr etwas schwächer als erwartet gestiegen. Im zweiten Quartal habe sie außerhalb der Landwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 2,3 Prozent zugelegt, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag laut endgültigen Daten mit. Volkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Zuwachs um 2,4 Prozent gerechnet.

EZB verkündet Kauf von Kreditverbriefungen und gedeckten Anleihen

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) greift zur Bekämpfung von Wachstumsschwäche und Niedriginflation tief in ihre Instrumentenkiste. Wie EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt bekanntgab, will die EZB ab Oktober mit Krediten besicherte Wertpapiere (ABS) kaufen. Zum selben Zeitpunkt sollen zudem sogenannte "gedeckte Anleihen" (Covered Bonds) erworben werden. Dazu gehören etwa Pfandbriefe. Zuvor hatte die Notenbank ihre Leitzinsen in einem überraschenden Schritt auf neue Rekordtiefs gesenkt.

HWWI: Wirtschaftliche Aussichten haben sich eingetrübt

HAMBURG - Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat seine Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach unten korrigiert und damit einen Kurswechsel vollzogen. Die Hamburger Forscher rechnen nun noch mit einem Wachstum von 1,6 Prozent in diesem und 2,0 Prozent im nächsten Jahr, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung. Erst vor drei Monaten hatte das HWWI seine Prognosen nach oben verändert, auf 2,2 Prozent Wachstum 2014 und 2,5 Prozent 2015.

USA: Defizit in der Handelsbilanz geringer als erwartet

WASHINGTON - Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im Juli geringer als erwartet ausgefallen. Der Fehlbetrag sei im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Milliarden US-Dollar auf 40,5 Milliarden Dollar geschrumpft, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Bankvolkswirte hatten ein Defizit von 42,4 Milliarden Dollar erwartet. Das Ministerium hatte allerdings das Defizit für Juni von 41,5 Milliarden auf 40,8 Milliarden Dollar nach unten revidiert.

Schäuble: Wachstumsprognose könnte wegen Russland-Sanktionen sinken

BERLIN - Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die schwarz-rote Koalition wegen der Krise mit Russland zu strikter Haushaltsdisziplin trotz erwartbarer Steuerüberschüsse ermahnt. Unionsfraktionschef Volker Kauder sagte nach einer Klausur der CDU- und CSU-Abgeordneten am Donnerstag in Berlin, Schäuble habe darauf hingewiesen, dass das für 2014 ausgegebene Wachstumsziel von 1,8 Prozent leicht verfehlt werden könnte. Die Sanktionen gegen Moskau wegen des militärischen Konflikts mit der Ukraine würden wirken, und Deutschland sei ein großer Handelspartner Russlands. "Dass das die Wachstumsprognose beeinflussen kann, ist doch klar", sagte Kauder.

USA: Beschäftigtenzahl steigt etwas schwächer als erwartet - ADP

WASHINGTON - Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt bleibt hoch. Die Zahl der Beschäftigung im Privatsektor sei im August um 204 000 Stellen gestiegen, teilte der private Arbeitsmarktdienstleister ADP am Donnerstag mit. Die Erwartungen lagen im Schnitt etwas höher bei plus 220 000 neuen Stellen, der Anstieg im Vormonat wurde von 218 000 auf 212 000 nach unten revidiert.

Großbritanniens Notenbank hält lockeren Kurs

LONDON - Die Notenbank Großbritanniens hält ihre Geldpolitik locker. Der Leitzins betrage unverändert 0,5 Prozent, teilte die Bank of England am Donnerstag nach ihrer regulären Zinssitzung in London mit. Bankvolkswirte hatten mit dieser Entscheidung ebenso gerechnet wie mit dem Entschluss, das Anleihekaufprogramm nicht anzutasten. Sein Volumen beläuft sich nach wie vor auf 375 Milliarden Pfund oder etwa ein Viertel der jährlichen Wirtschaftsleistung Großbritanniens. Seit Herbst 2012 kauft die Notenbank keine neuen Anleihen mehr an, sie reinvestiert aber Erträge aus fälligen Wertpapieren.

US-Unternehmen geben Standort Deutschland Note 'Gut'

FRANKFURT - Deutschland ist einer Umfrage zufolge als Standort für US-Unternehmen attraktiver geworden. Bei einer Mitgliederbefragung der amerikanischen Handelskammer in Deutschland gaben die US-Unternehmen Deutschland die Note 2,2 nach 2,6 im Vorjahr, wie die AmCham am Donnerstag in Frankfurt berichtete. "Deutschland gehört weltweit zu den Top-Standorten, weil es immer wachsam geblieben ist für zukünftige Entwicklungen. Hierzu zählt eindeutig das TTIP-Abkommen", sagte Bernhard Mattes, Präsident von AmCham Germany und Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford (Ford Motor) -Werke.

Japans Geldpolitik bleibt extrem locker

TOKIO - Die japanische Zentralbank hält an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Das beschlossen die Währungshüter am Donnerstag einstimmig, wie die Bank von Japan (BoJ) nach zweitägigen Beratungen mitteilte. Die jährlichen Wertpapierkäufe werden weiterhin in einem Volumen von 60 bis 70 Millionen Yen (435 bis 505 Milliarden Euro) fortgesetzt. Die Notenbank bestätigte damit die Erwartungen von Experten.

Dijsselbloem: Erholung in der Eurozone bleibt fragil

BRÜSSEL - Die konjunkturelle Erholung in der Eurozone bleibt nach Einschätzung des Chefs der Eurogruppe fragil und holprig. Um die Wachstumsaussichten zu stärkeren müssten die Mitgliedsstaaten "Strukturreformen mit frischem Elan voranbringen", forderte Jeroen Dijsselbloem, der auch niederländischer Finanzminister ist, am Donnerstag vor dem Europaparlament in Brüssel. Zudem sei die Europäische Zentralbank (EZB) noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Die Notenbank wird an diesem Donnerstag ihre geldpolitische Beschlüsse veröffentlichen.

Starker Auftragseingang dämpft Konjunktursorgen

WIESBADEN - Die deutsche Industrie hat im Juli beim Auftragseingang überraschend stark zugelegt und den Einbruch im Vormonat mehr als wett gemacht. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Donnerstag lagen die Bestellungen 4,6 Prozent höher als im Vormonat. Dies ist der stärkste Zuwachs bei den Auftragseingängen seit etwas mehr als einem Jahr. Außerdem war der Einbruch bei den Bestellungen im Juni nicht so heftig wie zunächst gedacht. Er betrug nur 2,7 Prozent und nicht wie zuvor gemeldet 3,2 Prozent.

Arbeitslosigkeit in Frankreich weiter auf Rekordniveau

PARIS - In der Wirtschaftskrise in Frankreich verharrt die Arbeitslosenquote kaum verändert auf einem Rekordniveau. Wie das nationale Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mitteilte, erreichte die Quote im zweiten Quartal 10,2 Prozent und lag damit um 0,1 Prozentpunkte über dem ersten Vierteljahr. Ohne Überseegebiete gerechnet blieb die Quote bei 9,7 Prozent. Auf Jahresbasis verglichen sank die Quote um 0,1 Prozentpunkte. Das Arbeitsministerium hatte im August in Paris mitgeteilt, dass Ende Juli 3,42 Millionen Menschen ohne Job waren. Die Arbeitslosenquote ist doppelt so hoch wie in Deutschland./rob/jsl

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