04.06.2015 17:22:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 04.06.2015 - 17.00 Uhr

Athen will Millionen an Währungsfonds zahlen - Annäherung an EU

BRÜSSEL/ATHEN - Griechenland will offensichtlich am Freitag fristgerecht gut 300 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. "Machen Sie sich keine Sorgen", sagte der griechische Premier Alexis Tsipras am frühen Donnerstagmorgen in Brüssel nach einem Krisentreffen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem.

Merkel: IWF will sich nicht bei Griechenland-Rettung zurückziehen

BERLIN - Der Internationale Währungsfonds (IWF) bleibt bei der Lösung der Griechenland-Krise nach Darstellung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) weiter mit im Boot. "Ich habe... nicht gehört, dass sich der IWF jetzt zurückziehen will, sondern es geht um einen gemeinsamen Vorschlag", sagte Merkel "RTL Aktuell". In dem Interview sprach sie sich nach Angaben des Senders vom Donnerstag erneut für den Verbleib Athens in der Währungsunion aus: "Ich werde weiter darauf hinarbeiten, dass Griechenland in der Eurozone bleiben kann." Auch der IWF ziehe einen Austritt nicht in Betracht. Sie habe nicht davon gehört, "dass der IWF sich das vorstellt", sagte Merkel.

Tsipras will sein Parlament zum Stand der Dinge informieren

ATHEN - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will am Freitagabend das Parlament in Athen über den Stand der Verhandlungen mit den Gläubigern seines Landes unterrichten. Dies teilten am Donnerstag Kreise des Büros des griechischen Regierungschefs mit. Derzeit wird in Brüssel um einem Kompromiss im Schuldenstreit mit Athen gerungen, um die drohende Staatspleite des Landes abzuwendentsip

Lagarde begrüßt Gespräche zwischen Griechenland und EU

WASHINGTON - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat die jüngsten Gespräche zwischen Griechenland und der EU begrüßt. Es habe sich um ein konstruktives Treffen gehandelt, das das Zeitfenster für eine Lösung weiter geöffnet habe, sagte Lagarde am Donnerstag in Washington.

IWF rät US-Notenbank erst 2016 zu Zinserhöhung

WASHINGTON - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sollte nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ihre erste Leitzinserhöhung seit rund neun Jahren auf 2016 verschieben. Die Fed sollte auf ein Anziehen der Löhne und der Inflation warten, heißt es in einem Bericht von IWF-Experten nach Beratungen mit der US-Regierung, der am Donnerstag in Washington veröffentlicht wurde. Angesicht der derzeitigen wirtschaftlichen Aussichten sei eine Zinserhöhung im ersten Halbjahr 2016 sinnvoll.

Juncker telefoniert in Griechenland-Krise mit Merkel

BRÜSSEL - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich in der Griechenland-Krise erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgetauscht. "Ich hatte gerade die deutsche Kanzlerin am Telefon, später habe ich den französischen Präsidenten (François Hollande)", sagte Juncker am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Brüssel. Zu seinem Treffen mit Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras in der Nacht zuvor sagte Juncker, seine griechischen Freunde hätten ihn von einem normalen Schlaf abgehalten: "Das wird in den nächsten Tagen so weitergehen, denke ich."

'Welt': EU-Kommission will 2. Athener Rettungspaket bis Herbst verlängern

BERLIN - Im Ringen um eine Rettung Griechenlands hat die EU-Kommission einem Pressebericht zufolge einen neuen Vorstoß unternommen. Wie die Zeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) berichtet, will Brüssel das Ende Juni auslaufende zweite Rettungsprogramm für Griechenland um mehrere Monate bis in den Herbst verlängern. "Technisch ist dieser Schritt unumgänglich. Eine andere Möglichkeit haben wir kaum noch, um Griechenland über den Sommer zu bringen", schreibt das Blatt mit Bezug auf europäische Verhandlungskreise.

Samaras kritisiert Tsipras und fordert Allparteienregierung

ATHEN - Der frühere griechische Regierungschef Antonis Samaras hat seinem Nachfolger Alexis Tsipras vorgeworfen, mit seiner Verhandlungsstrategie im griechischen Schuldendrama gescheitert zu sein. Einziger Weg aus der Krise sei eine nationale Verständigung in einer Art Allparteienregierung, meinte Samaras am Donnerstag. Der konservative Politiker war nach einem harten Sparkurs im Januar abgewählt worden. Derzeit wird in Brüssel um einem Kompromiss im Schuldenstreit mit Athen gerungen, um die drohende Staatspleite des Landes abzuwenden.

USA: Produktivität sinkt stark - Lohnkosten steigen

WASHINGTON - Der schwache Jahresstart der US-Wirtschaft hat die Produktivität der amerikanischen Unternehmen stark belastet und ihre Lohnkosten nach oben getrieben. Im ersten Quartal fiel die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 3,1 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Eine erste Schätzung wurde damit deutlich um 1,2 Prozentpunkte nach unten gesetzt.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen etwas stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker gefallen als erwartet. In der vergangenen Woche gingen sie um 8000 auf 276 000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang auf 278 000 Anträge gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stiegen die Erstanträge um 2750 auf 274 750.

Kreise: Weiteres Griechenland-Krisentreffen vielleicht schon Freitag

BRÜSSEL - Spitzenvertreter der EU-Institutionen und Griechenlands könnten schon an diesem Freitag zu einem weiteren Krisentreffen zusammenkommen. Offiziell bestätigt wurden diese Informationen aus Eurozonen-Kreisen zunächst nicht. Es gebe die Absicht, noch vor dem am Sonntag beginnenden G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern einen Kompromiss über das griechische Reformpaket zu vereinbaren, hieß es. Der Sprecher der EU-Kommission sagte am Donnerstag in Brüssel, es werde ein neues Treffen von Behördenchef Jean-Claude Juncker, Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem und Griechenlands Premier Alexis Tsipras "in den nächsten Tagen geben". Zu konkreten Terminen nahm er keine Stellung.

Britische Notenbank hält Geldpolitik locker

LONDON - Die britische Notenbank hat an ihrer lockeren Geldpolitik erneut nichts geändert. Der Leitzins liegt weiter auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte. Dort liegt er seit mittlerweile sechs Jahren. Auch das Volumen des ausgeschöpften Anleihekaufprogramms, mit dem die Wirtschaft angeschoben werden sollte, wurde nicht angetastet. Bis Herbst 2012 hatte die Notenbank Wertpapiere im Umfang von 375 Milliarden Pfund erworben.

Schäuble wendet sich auf Kirchentag gegen Schuldenerlass für Athen

STUTTGART - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich gegen einen Schuldenerlass für Griechenland ausgesprochen. Schuldenschnitte würden auch eine Enteignung der Sparer bedeuten, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag bei einer Bibelarbeit auf dem Kirchentag in Stuttgart. Denn "mit dem Schuldenerlass sind die Forderungen auch weg, das eine geht mit dem anderen zusammen". Wie im privaten Insolvenzrecht gebe es auch bei übermäßiger Staatsverschuldung Vereinbarungen zwischen Gläubigern und Schuldnern.

Kita-Tarifverhandlungen scheitern - Schlichtung statt Streik

BERLIN - Die Tarifverhandlungen für kommunalen Kita-Erzieher und Sozialarbeiter sind gescheitert. Nach vier Wochen Streik gehen die Erzieherinnen und Erzieher ab Montag aber vorerst wieder normal zur Arbeit. Denn beide Seiten einigten sich am frühen Donnerstagmorgen nach stundenlangen, zähen Gesprächen auf eine Schlichtung, wie die Verhandlungsführer der Arbeitgeber und der Gewerkschaften, Thomas Böhle und Frank Bsirske, in Berlin sagten.

New York veröffentlicht Regelwerk für Bitcoin-Geschäfte

WASHINGTON/NEW YORK - Willkommen im Mainstream: Das umstrittene Digitalgeld Bitcoin wird Teil des geregelten Finanzwesens und verliert seinen Outlaw-Status - zumindest in New York. Kurz vor Ende seiner Amtszeit stellte Ober-Finanzregulierer Benjamin Lawsky am Mittwoch sein von der Branche mit Spannung erwartetes Regelbuch für Bitcoin-Geschäfte vor. Auf 44 Seiten legt der wegen seiner großen Regulierungsfreude als "Sheriff der Wall Street" bekannte Staatsanwalt fest, unter welchen Umständen an Amerikas wichtigstem Finanzplatz mit "virtuellen Währungen" gehandelt werden darf.

/rob/bgf

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