01.10.2015 17:14:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 01.10.2015 - 17.00 Uhr

USA: Industriestimmmung trübt sich stärker als erwartet ein

WASHINGTON - Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im September stärker als erwartet eingetrübt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel von 51,1 Punkten im Vormonat auf 50,2 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Donnerstag in Washington mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Mai 2013. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 50,6 Punkte gerechnet.

USA: Bauausgaben steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Bauausgaben im August stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich um 0,7 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Allerdings wurde der Zuwachs vom Juli um 0,3 Punkte auf 0,4 Prozent nach unten korrigiert. Der Häusermarkt ist für die amerikanische Wirtschaft wegen der vergleichsweise hohen Anzahl von Hausbesitzern von großer Bedeutung.

Kliniken lassen viele Patienten auf OP warten

BERLIN - Rund 13 000 Patienten mit bestimmten Knochenbrüchen am Oberschenkel müssen in Deutschlands Krankenhäusern mehr als zwei Tage auf eine Operation warten. Das waren im vergangenen Jahr mehr als zwölf Prozent der Betroffenen. Dies ist ein Beispiel für Probleme an den Krankenhäusern, die ein am Donnerstag in Berlin vorgestellter Report zur Klinikqualität aufzeigt. "Wir haben eine gute Qualität der Versorgung, aber es gibt Verbesserungsbedarf in einzelnen Bereichen", sagte Joachim Szecsenyi, Geschäftsführer des AQUA-Instituts. Dieses Institut hatte die Studie im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses von Krankenkassen, Ärzten und Kliniken erstellt.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas deutlicher gestiegen als erwartet. Die Zahl erhöhte sich in der vergangenen Woche um 10 000 auf 277 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 271 000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt gingen die Erstanträge um 1000 auf 270 750 zurück.

EU-Gutachter: Deutschland sollte Markt für Steuerberatung öffnen

LUXEMBURG - Deutschland muss nach Ansicht eines einflussreichen Gutachters am Europäischen Gerichtshof (EuGH) seinen Markt für ausländische Steuerberater öffnen. Es widerspreche dem EU-Recht, wenn deutsche Finanzämter Steuerberatungsgesellschaften aus einem anderen EU-Staat verbieten würden, für deutsche Mandanten tätig zu werden. Das schreibt Generalanwalt Pedro Cruz Villalon in einem am Donnerstag in Luxemburg veröffentlichten Gutachten (Rechtssache C-342/14).

Stimmung in Chinas Industrie stabilisiert sich

PEKING/FRANKFURT - Aus Chinas Wirtschaft kommen nach einer Serie enttäuschender Konjunkturdaten wieder etwas hoffnungsvollere Signale. Das Statistikamt in Peking meldete am Donnerstag eine leichte Aufhellung der Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie. Der Stimmungsindikator CFLP für September sei von 49,7 Punkten im August auf 49,8 Punkte gestiegen. Die ist der erste Zuwachs seit Mai. Volkswirte hatten hingegen einen unveränderten Wert erwartet.

Großbritannien: Industriestimmung trübt sich etwas ein

LONDON - Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich im September leicht eingetrübt. Der von Markit erhobene Einkaufsmanagerindex fiel um 0,1 Punkte auf 51,5 Zähler, wie das Marktforschungsunternehmen am Donnerstag mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang auf 51,3 Punkte gerechnet. Der Wert für August wurde leicht von 51,5 Punkte auf 51,6 Zähler nach oben revidiert. Damit ergab sich beim September-Indikator für die Industriestimmung der zweite Rückgang in Folge.

Eurozone: Industriestimmung fällt zum dritten Mal in Folge

LONDON - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im September zum dritten Mal in Folge eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex, eine Unternehmensumfrage, sank zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 52,0 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Donnerstag in London nach einer zweiten Erhebungsrunde mitteilte. Der vorläufige Wert wurde damit bestätigt. Trotz der abermaligen Eintrübung stehen die Zeichen auf Wachstum, weil der Wert über der 50-Punkte-Marke liegt.

Stimmung in Japans Industrie gesunken - Trübe Aussichten

TOKIO - Japans Großindustrie bereitet der Abschwung in China und anderen Wachstumsmärkten zunehmend Sorgen. Erstmals seit drei Quartalen ist der von der Zentralbank ermittelte Stimmungsindex für die großen Industrieunternehmen gesunken, und zwar zum September auf plus 12 nach plus 15 im Juni. Ein positiver Index bedeutet zwar, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Doch für die nächsten drei Monaten sieht es schlechter aus: Dem am Donnerstag veröffentlichten "Tankan"-Bericht zufolge rechnet die Großindustrie bis zum Dezember mit einem Absinken des Stimmungswertes auf plus 10.

Chinesische Konjunkturdaten liefern durchwachsene Signale

PEKING - Ein wichtiger Indikator für Chinas Konjunktur ist im September auf den niedrigsten Stand seit sechseinhalb Jahren gefallen. Der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" am Donnerstag veröffentlichte PMI-Einkaufsmanagerindex fiel im Vergleich zum Vormonat von 47,3 auf 47,2 Punkte zurück. Eine vorläufige Schätzung hatte den Index, der die Stimmung in den Chefetagen von produzierenden Unternehmen misst, vor einer Woche bei 47 Punkten gesehen.

EU-Währungskommissar: Höhere Schulden wegen Flüchtlingskrise denkbar

MÜNCHEN - EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici hat angesichts der Kosten durch die Flüchtlingskrise höhere Schulden der EU-Staaten ins Spiel gebracht. In den Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts seien Ausnahmen bei außergewöhnlichen Umständen vorgesehen, sagte Moscovici der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Wir werden jetzt analysieren, ob die Flüchtlingskrise als außergewöhnlicher Umstand eingestuft werden kann, es ist ja die größte Völkerwanderung hier seit dem Ende des zweiten Weltkrieges. Und dann müssen wir analysieren, wie diese Umstände die Betrachtung der humanitären Kosten als Schulden beeinflussen könnten."

Brasiliens Parlamentschef im Zwielicht - Kontosperrung in Schweiz

RIO DE JANEIRO - Ein mutmaßlich dem unter Korruptionsverdacht stehenden Präsidenten des brasilianischen Abgeordnetenhauses, Eduardo Cunha, zuzuordnendes Schweizer Bannkonto ist blockiert worden. Wie die Zeitung "Estado do Sao Paulo" unter Berufung auf entsprechende Informationen der Schweizer Behörden berichtete, gibt es bei dem Konto Verdachtsmomente im Kontext mit dem Brasilien seit Monaten erschütternden Bestechungsskandal um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras. Dabei geht es um Schmiergelder etwa für den Bau von Bohrinseln oder Raffinerien. Der inhaftierte Bauunternehmer Júlio Camargo hatte ausgesagt, Cunha habe fünf Millionen Dollar Schmiergeld bekommen - er bestreitet die Verwicklung in illegale Machenschaften./rob/jsl

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