Großkunde Turkish Airlines |
18.10.2017 19:37:00
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Do&Co-Aktie stark gefallen - Verlust von Türkei-Geschäft absehbar
In der Türkei hat Do&Co im Jahr 2016/17 305,1 Mio. Euro Umsatz gemacht, das war ein Drittel des gesamten Konzernumsatzes. Turkish Airlines (THY) ist mit Abstand der größte, aber nicht der einzige Umsatzbringer in der Türkei. Auch ist im Moment nicht klar, ob das ganze Catering von Do&Co für THY künftig wegfällt - derzeit werden Fluggäste an neun Flughäfen in der Türkei versorgt. Zukunftsweisend ist allerdings der Vertrag für die Versorgung am in Bau befindlichen neuen Istanbuler Flughafen, der am 29. Oktober 2018 offiziell eröffnet werden und einer der weltweit größten Airports sein soll. Erste Flugbewegungen sind ab Februar 2018 geplant. Ziel ist mittelfristig eine Jahreskapazität von 150 Mio. Passagieren - gut sechsmal die aktuelle Passagierzahl in Wien.
Im jüngsten Jahresbericht (Geschäftsjahr 2016/17) hatte Do&Co noch geschrieben: "Zu Ende des Geschäftsjahres 2016/2017 gelang es Turkish DO & CO, eine weitere Verlängerung des Cateringliefervertrages mit Turkish Airlines mit einer Laufzeit von zwei Jahren und einer Verlängerungsoption für Turkish Airlines für ein weiteres Jahr zu unterzeichnen". Die "Fortführung der Verhandlungen mit Turkish Airlines über eine weitere Verlängerung des Cateringliefervertrages am dritten Flughafen in Istanbul" war eines der zentralen Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2017/18, die Verhandlungen wurden im ersten Quartal auch aufgenommen.
Von Do&Co gab es zunächst auf Anfragen der APA keine Reaktion zu den Medienberichten.
In der Türkei ist Do&Co mit der Firma "THY DO & CO Ikram Hizmetleri A.S" vertreten, an der Do&Co und THY jeweils 50 Prozent halten. Zuletzt hatte Do&Co am Standort Sabiha Gökcen, auf asiatischer Seite gelegener zweiter Flughafen Istanbuls, die Umbau- und Erweiterungsarbeiten an der bestehenden Gourmetküche fertiggestellt. Damit sei auch zukünftig weiteres Wachstum an dem Standort möglich, hieß es im Geschäftsbericht.
Laut türkischen Medienberichten hat THY nun aber mit SATS Investments Pre. LTD eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sobald alle Voraussetzungen erfüllt sind, werde SATS investieren, wobei in den Medien von 120 Mio. Dollar (102 Mio. Euro) die Rede ist. Analysten in der Türkei schätzen, dass THY geplant hatte, am neuen Flughafen 100 bis 150 Mio. Dollar für die Catering-Infrastruktur zu investieren. Falls SATS diese Investition übernehmen sollte, würde sich die türkische Airline einiges an Kosten ersparen. THY plant am neuen Flughafen Investitionen von 1,2 bis 1,5 Mrd. Dollar, davon 500 Mio. Dollar bis 2019, der Rest dann bis 2023.
Do&Co hält an Türkei-Investitionen fest
Dennoch hat Do&Co am Mittwochabend erklärt, uneingeschränkt zu seinen Investitionen in der Türkei zu stehen und das bestehende Geschäft in der Türkei fortsetzen zu wollen. Man sei zudem bereit, signifikante Investitionen am neuen Flughafen von Istanbul zu tätigen, selbst wenn Turkish Airlines (THY) dort einen anderen Caterer auswählen sollte als "Turkish Do&Co".
Das hat das österreichische Unternehmen in einer Aussendung am Abend festgehalten.
Der Sachverhalt wurde damit im wesentlichen bestätigt. Laut Do&Co hat Turkish Airlines bekannt gegeben, dass sie Verhandlungen mit einer dritten Partei für den Bezug von Cateringleistungen am dritten Flughafen von Istanbul für den Zeitraum ab der Aufnahme der operationellen Tätigkeit der THY auf diesem Flughafen aufgenommen und in diesem Zusammenhang ein Memorandum of Agreement abgeschlossen habe.
Do&Co fügte hinzu, dass THY weder die gemeinsame Gesellschaft Turkish Do&Co noch den bestehenden Cateringvertrag beendet habe.
Die Aktie von Do&Co in Wien war am Mittwoch zeitweise zweistellig im Minus, zum Sitzungsende belief sich der Verlust auf 5,74 Prozent.
(Schluss) tsk/sp
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