Anleger-Liebling |
08.07.2019 22:13:00
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Diese Faktoren begrenzen das Potenzial der Aurora Cannabis-Aktie
Aurora Cannabis-Aktie Favorit bei Investoren
Eine Vielzahl von Investoren zeigt sich optimistisch in Bezug auf die Cannabis-Branche. Während es zahlreiche verschiedene Marihuana-Aktien gibt, hat sich die von Aurora Cannabis mittlerweile als Anleger-Liebling herauskristallisiert. Die Aurora Cannabis-Aktie sei ganz oben auf der Liste vieler Anleger, berichtete Sean Williams von The Motley Fool kürzlich.
Gemessen an der Produktion ist Aurora Cannabis das größte, kanadische Hanf-Unternehmen. Nachdem es Ende März eine Produktion in Höhe von 150.000 kg auf Jahresbasis verkündete, strebt es bis Mitte des nächsten Jahres sogar mindestens 625.000 kg pro Jahr an. Zudem ist das kanadische Unternehmen weltweit in 24 Ländern vertreten - mit Ausnahme von Canopy Growth sei ansonsten kaum ein Cannabis-Unternehmen so weit fortgeschritten hinsichtlich der Expansion, erläutert Williams.
Auch durch die Ausrichtung auf den Markt für medizinisches Marihuana seien Investoren begeistert von der Hanf-Aktie. Zwar sei der Markt für Cannabis zu Freizeitzwecken größer, doch würden Menschen medizinisches Cannabis häufiger benötigen und kaufen. Dadurch könne Aurora Cannabis seine Margen weiterhin verbessern, heißt es bei The Motley Fool.
Faktoren, die das Potenzial begrenzen
Dennoch sei das weitere Aufwärtspotenzial von Aurora Cannabis begrenzt, warnt Williams. Die Aktie habe in den vergangenen 1,5 Jahren gerade mal um rund 2 Prozent zugelegt. Aufgrund der folgenden Faktoren dürfte sich der Trend auch so schnell nicht ändern, glaubt der Analyst.
Ein Hinderungsgrund sei das langsame Vorgehen der Regulierungsbehörde Health Canada. Seit Januar dieses Jahres gebe es einen enormen Nachholbedarf bei Lizenzanträgen, so sei der Rückstand auf mehr als 800 Anträge angewachsen. Das belastet Aurora Cannabis und damit auch den Aktienkurs. Zudem habe die Behörde Richtlinien aufgestellt, die Cannabis-Unternehmen bei der Verpackung befolgen müssen. Dies habe zu einem Mangel an entsprechenden Verpackungen geführt, was wiederum zur Folge hatte, dass unbearbeitetes Cannabis nicht in den Handel kam.
Daneben belaste die aktienbasierte Verwässerung in Folge von 15 Übernahmen seit August 2016. Übernahmen erfordern eine regelmäßige Ausgabe von Stammaktien und/oder Wandelschuldverschreibungen. Dadurch wird die ausstehende Aktienanzahl erhöht, was negative Auswirkungen auf bestehende Investoren hat, da das Ergebnis pro Aktie auf diese Weise belastet werden kann. Die Übernahmen durch Aurora seien fast vollständig aus Stammaktien finanziert worden. Dadurch sei die Aktienanzahl kräftig angestiegen - innerhalb der letzten 19 Quartale soll die Zahl der Papiere um rund 1 Milliarde gestiegen sein, berichtet Williams. Dieses Vorgehen hatte negative Auswirkungen auf die Aktien - der Kurs ist gesunken.
Diese akquisitionsbasierte Strategie habe außerdem negativ auf die Bilanz eingewirkt, da Aurora inzwischen einen Goodwill, oder auch Firmenwert, von 3,18 Milliarden Kanadischen Dollar (rund 2,43 Milliarden US-Dollar) ausweise. Ist der Goodwill sehr hoch, droht dem Unternehmen eine Abwertung. Zwar steigerten die Übernahmen die Kapazität des Unternehmens, sorgten für ein diversifizierteres Produktportfolio und trieben die Expansion voran, doch habe es Aurora Cannabis diesbezüglich womöglich etwas übertrieben, erklärt Williams. So lange der Goodwill dermaßen hoch bleibe, dürfte der Aktienkurs wohl nicht weiter ansteigen, glaubt der Analyst.
Letztendlich stellten Cannabis-Aktien durchaus eine potenziell attraktive Anlagemöglichkeit dar, doch sei insbesondere im Hinblick auf die zuvor genannten Gefahren Vorsicht geboten, warnt Williams abschließend.
Redaktion finanzen.at
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