Zu wenig Filialen |
13.03.2024 15:37:00
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DHL-Aktie schwächer: Deutsche Post besetzt noch immer nicht alle Pflichtstandorte - Bessere Aussichten für globalen Handel
Laut dem aktuell noch gültigen Postgesetz muss der Logistiker bundesweit mindestens 12 000 Filialen haben - meistens sind das Kioske oder Supermärkte, die auch einen Post-Schalter haben. Diese Zahl wird mit knapp 13 000 zwar übertroffen. Allerdings gibt es auch Entfernungsvorgaben: In Gemeinden, die mindestens 2000 Einwohner haben, muss mindestens eine Filiale sein, und in Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern darf die Entfernung zur Filiale in zusammenhängenden Wohngebieten nicht mehr als zwei Kilometer betragen.
Dadurch ergibt sich eine Präsenzpflicht auf dem Land, mit der die Post Schwierigkeiten hat. Dies wiederum liegt nach ihrer Darstellung am Strukturwandel im Einzelhandel: Wenn der letzte Laden in einem Dorf dichtmacht, hat die Post auch keinen Filialpartner mehr vor Ort.
Ein Post-Sprecher wies darauf hin, dass man 99 Prozent der Pflichtstandorte abdecke. Die Einrichtung von Postfilialen insbesondere in ländlichen Gebieten mit wenig ausgeprägter Einzelhandels-Infrastruktur sei sehr herausfordernd, man müsse mit Geschäftsaufgaben von Filialpartnern rechnen. "Dass die Zahl der Vakanzen jetzt wieder etwas angestiegen ist, ist daher nicht ungewöhnlich." Man werde weiterhin daran arbeiten, an allen Pflichtstandorten präsent zu sein und den Kunden eine verlässliche Versorgung mit Paket- und Briefdienstleistungen zu bieten. "Dazu gehört auch der Aufbau von weiteren Poststationen, die bei unseren Kunden sehr beliebt sind." Eine Poststation ist ein Automat, an dem man Briefmarken kaufen, Briefe einwerfen sowie Pakete abgeben oder abholen kann.
Solche Automaten werden bisher nicht auf die Filialnetz-Pflicht angerechnet - dies soll sich allerdings in der aktuell laufenden Postgesetz-Novelle ändern. Damit ein Automat als Filiale gilt, ist das grüne Licht von den betroffenen Gemeinden und von der Bundesnetzagentur nötig. Insgesamt muss, so der Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums, "ein angemessenes Verhältnis von personenbetriebenen und automatisierten Stationen sichergestellt" werden.
DHL sieht internationalen Handel wieder auf dem Vormarsch
Der Logistikkonzern DHL rechnet im laufenden Jahr mit einem beschleunigten Wachstum des globalen Handels. 2024 habe beträchtliches Potenzial für eine weitere Zunahme der globalen Ströme, teilte der Bonner DAX-Konzern am Mittwoch mit. Nach einem 2022 erreichten Rekordhoch habe sich der Anteil der auf den internationalen Handel entfallenden globalen Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr abgeschwächt - nun dürfte es wieder aufwärtsgehen. Eine Verschiebung zur sogenannten Regionalisierung, also kürzer werdenden Lieferketten, sieht der global agierende Konzern trotz der zugenommenen geopolitischen Risiken nicht.
DHL gibt regelmäßig den DHL Global Connectedness Report in Auftrag, in dem internationale Handels-, Kapital-, Informations- und Personenströme analysiert werden. "Deglobalisierung ist nach wie vor ein Risiko - aber derzeit keine Realität", sagte Steven Altman, Forscher an der New York University Stern School of Business, die die Daten erhebt.
Die jüngsten Auswertungen belegten, dass "internationale Ströme weiter wachsen und nur sehr wenige Länder ihre Beziehungen zu bisherigen Partnern abbrechen", führte Altman weiter aus. So lässt dem Bericht zufolge sich lediglich in Nordamerika eine deutliche Verschiebung zu stärker regionalisierten Handelsmustern erkennen. Allgemein bewegten sich die meisten internationalen Ströme über gleichbleibende oder längere Entfernungen, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Anteil der Ströme innerhalb großer geografischer Regionen nehme hingegen ab.
Im XETRA-Handel verliert die DHL-Aktie am Mittwoch zeitweise 0,08 Prozent auf 38,92 Euro.
BONN/NEU-DELHI/NEW YORK (dpa-AFX)
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