- Bei allen Fruchtarten liegen die durchschnittlichen Erträge zwar teils deutlich über dem Bundesdurchschnitt, unterschreiten aber zumeist das Niveau der 2016er Ernte. Sommer mit erheblichen Wetterextremen wirkte sich negativ auf das Pflanzwachstum aus und verzögerte die Erntearbeiten.
- Entwicklung der Agrarpreise uneinheitlich - erhöhtes Kartoffelangebot führt zu deutlich verringerten Preisen. Aufgrund guter EU- und Welternten kaum Preisimpulse auf dem Getreidemarkt.
- Anhaltend gute Entwicklung der Milchpreise - Preisniveau von 38 ct/kg ermöglicht rentable Milchproduktion
Sülzetal, den 27. Oktober 2017 - Wie auch in den Vorjahren beeinträchtigten widrige Witterungsbedingungen die Erntesaison 2017 und führten deutschlandweit teils zu einer großen Bandbreite an Ernteergebnissen. Dem Tonkens Konzern gelang es daher nur bei Kartoffeln, die Vorjahreserträge zu übertreffen, konnte insgesamt aber eine durchschnittliche und über dem Bundesmittel liegende Ernte einbringen. Nach einem vielerorts sehr warmen und zu trockenem Frühjahr 2017 folgte ein durch viele extreme Wetterereignisse geprägter Sommer. Immer wieder unterbrachen Starkniederschläge und Unwetter Feld- und Erntearbeiten. Auch die Kartoffel- und Maisernte wurde in vielen Regionen seit Anfang Oktober 2017 durch anhaltende Niederschläge und einer zu hohen Bodenfeuchte behindert und verzögerte sich.
Die Tonkens Agrar AG zeigt sich insbesondere mit der Gerstenernte, wo mit 96 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) ein erneut guter durchschnittlicher Ertrag eingebracht werden konnte sowie mit der Kartoffelernte, welche mit Erträgen von 570 dt/ha (Vj. 507 dt/ha) das Vorjahresniveau deutlich überschreitet, zufrieden. Allerdings ist die Preissituation an den Agrarmärkten derzeit schwierig. Das reichliche Kartoffelangebot hat niedrige Preise zur Folge. Aufgrund hoher globaler Weizenernten wird es zu einer weiteren Aufstockung der globalen Weizenbestände kommen, welche ebenfalls wenig Spielraum für Preissteigerungen bietet. Auf den Terminmärkten ist derzeit eine eher abwartende Haltung der Marktteilnehmer ersichtlich.
Deutlich positiver entwickelt sich dagegen der Milchmarkt. Die Erzeugerpreise für Milch stiegen im September 2017 in der Spitze auf bis zu 42 ct/kg an, wobei der Bundesdurchschnitt zuletzt bei etwa 38 ct/kg lag. Der Tonkens Konzern hat zuletzt im September einen Milchpreis von 38,5 ct/kg ausgezahlt bekommen, welcher damit auf einem sehr rentablen Niveau liegt.
Aufgeteilt auf die wichtigsten Fruchtarten bei einer Gesamtfläche von rund 3.348 ha (Vj. 3.241 ha) zum 30. Juni 2017 ergibt sich bei der Tonkens Agrar AG das folgendes Bild:
Winterweizen und Gerste
Der Winterweizenertrag fiel bei der Tonkens Agrar AG mit 80 dt/ha (Vj. 90,5 dt/ha) durchschnittlich aus, weist aber zum Großteil A-Qualität auf. Bundesweit verharrte die Winterweizenernte wie im Vorjahr auf einem unterdurchschnittlichen Niveau von rund 77 dt/ha, welche deutlich unter dem mehrjährigen Mittel liegt. Im regionalen Vergleich kam es aufgrund widriger Witterungsbedingungen zu teils erheblichen Bandbreiten an Ernteergebnissen.
Global wird mit der zweithöchsten Weizenernte aller Zeiten, welche nur den Rekordwert des Vorjahres verfehlt, gerechnet. Dies wird zu einer weiteren Erhöhung der globalen Bestände auf ein neues Rekordniveau führen und gibt wenig Spielraum für steigende Notierungen. An den Terminmärkten bewegte sich der Weizenpreis zuletzt bei 160 EUR/t (mit Zieltermin Dezember 2017) bei geringem Kaufinteresse.
Bei der Gerste konnte die Tonkens Agrar AG an den sehr guten durchschnittlichen Hektarertrag des Vorjahres von 98 dt/ha mit nun 96 dt/ha anknüpfen. Auch deutschlandweit fiel die Gerstenernte mit durchschnittlich 73,3 dt/ha recht gut aus und überschritt das mehrjährige Mittel um 5,4 %.
Winterraps
Beim Winterraps erzielte die Tonkens Agrar AG durchschnittliche Erträge von 35 dt/ha. Diese unterschreiten zwar das Vorjahresniveau von 44 dt/ha sichtlich, übersteigen aber den Bundesdurchschnitt von rund 33 dt/ha. Deutschlandweit wurde nach einer mäßigen Vorjahresernte mit nun 4,3 Mio. t ein erneut gegenüber Vorjahr verschlechterter Wert erreicht. Dem knappen deutschen Angebot stehen aber aufgrund einer um mehr als 10% auf 22 Mio. t vergrößerten EU-Rapsernte keine erhöhten Erzeugerpreise gegenüber. Durch die ausreichende internationale Versorgung bestehen derzeit kaum Impulse für Preisanstiege. Weiter preisdämpfend wirkte sich die Entscheidung der EU-Kommission aus, den Zollsatz auf Biodieselimporte aus Argentinien auf unter zehn Prozent zu senken, was zu einer Kaufzurückhaltung auf dem Biodieselmarkt führt.
Kartoffeln und Zwiebeln
Die 2017er Kartoffelernte verlief in Europa uneinheitlich. Bei einem insgesamt zwar nur leicht auf 57,8 Mio. t gesteigertem Ertrag ist die Kartoffelernte in Westeuropa gegenüber Vorjahr deutlich höher ausgefallen, während die Osteuropäer sichtlich geringere Erntemengen bilanzierten. In Deutschland wird mit insgesamt 11,3 Mio. t Kartoffeln gerechnet, was durchschnittlich rund 454 dt/ha sowie einer Zunahme gegenüber 2016 um 2,2 % entspricht. Auch die Tonkens Agrar AG verbuchte eine gegenüber Vorjahr deutlich höhere Erntemenge. So stieg der Hektarertrag von 507 dt/ha auf 570 dt/ha. Das erhöhte Angebot führt entsprechend zu aktuell deutlich unter dem Vorjahresniveau liegenden Kartoffelpreisen, welche rund 10 EUR/100 kg betragen.
Problematisch wirkt sich das seit dem Ende des Sommers teils dauerhaft nasse Wetter aus, aufgrund dessen vielerorts die Kartoffelernte bis Mitte Oktober 2017 wegen durchnässter Böden noch nicht abgeschlossen werden konnte. Damit verbunden ist auch die Frage der Lagerfähigkeit der Kartoffeln - zur optimalen Einlagerung müssen diese trocken sein, abzuwarten bleiben daher noch die Höhe der Verluste durch Infektionen im Lager.
Dem Bundesausschuss für Obst und Gemüse zu Folge nahm in 2017 die deutsche Zwiebelernte auf 500.000 t (Vj. 523.000 t) ab. Dies entspricht in etwa 450 dt/ha. Analog dazu nahmen auch bei der Tonkens Agrar AG der durchschnittliche Hektarerträge von 562 dt/ha auf 503 dt/ha ab, lagen aber sichtlich über dem Bundesdurchschnitt.
Mais und Zuckerrüben
Wie auch bei der Kartoffelernte führte das seit Anfang Oktober 2017 anhaltend nasse Wetter regional zu Verzögerungen beim Abschluss der Maisernte. Aufgrund der Unbefahrbarkeit der Böden zog sich die normalerweise Anfang Oktober beginnende Maisernte in die Länge, sodass bis Ende des Monats regional noch rund ein Drittel der Pflanzen auf den Feldern standen. Insgesamt zeichnet sich derzeit ein gemischtes Bild ab. Die Maisernte dürfte daher insgesamt durchschnittlich ausfallen. An den Terminmärkten mangelt es derzeit an Impulsen, während der Ernte und Trocknung des Mais halten sich die Marktteilnehmer aktuell zurück.
Bei der Tonkens Agrar AG wurde die Maisernte mit guten Qualitäten bereits im September abgeschlossen und somit die Futtergrundlage für die Milchproduktion geschaffen.
Am 1. Oktober 2017 lief die seit rund 50 Jahren geltende Zuckermarktordnung aus, welche die Zuckerquote und die Zuckerrübenmindestpreise festlegte. Damit orientiert sich der Preis für Zuckerrüben in Europa nun mehr am Weltmarkt. Aufgrund der Aufhebung der Quote ist für 2017 mit einem Anstieg der Erntemengen zu rechnen, desweiteren gehen deutsche Landwirte von überdurchschnittlichen Hektarerträgen aus. In Folge des nassen Sommers sind die Rüben größer gewachsen.Allgemein rechnet der Markt zunächst mit sinkenden Zuckerpreisen und einem Verdrängungswettbewerb.
Die Tonkens Agrar AG hatte in der diesjährigen Erntesaison auf den Anbau von Zuckerrüben verzichtet.
Über die Tonkens Agrar AG:
Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit mehreren Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau / Milchproduktion / Lagerung, Vermarktung und Veredelung / Erneuerbare Energie. Die Tonkens Agrar AG ist in der Herstellung von Agrarprodukten ausschließlich in Deutschland tätig.
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