16.08.2016 07:53:40

DGAP-News: Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Zwischenbericht zum 30.06.2016

Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Zwischenbericht zum 30.06.2016

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Halbjahresergebnis

Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Zwischenbericht zum 30.06.2016

16.08.2016 / 07:54

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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Wirtschaftliches Umfeld

Das Geschäftsjahr 2016 ist unter äußerst schwierigen Marktbedingungen

gestartet. Nicht nur deutschlandweit, sondern europa- und weltweit, traf

ein nach wie vor hohes Rohstoffaufkommen auf eine weitgehend stagnierende

Nachfrage, vor allem aus wichtigen Exportländern. Damit setzte sich die

Milchmarktkrise in der ersten Jahreshälfte 2016 unvermindert fort. Seitens

der Agrarpolitik und der Branchenverbände wurden hierüber viele

Diskussionen geführt.

Das Milchmengenwachstum war insbesondere im ersten Quartal sehr hoch, da im

gleichen Vorjahreszeitraum noch die Milchquotenregelung restriktiv gewirkt

hatte. Im Verlauf des zweiten Quartals fielen die Steigerungen dann

moderater aus, gerade auch in einigen EU-Nachbarstaaten. Dies lag zum einen

an den erheblich niedrigeren Erzeugerpreisen und zum anderen an

klimatischen Einflüssen. Ab der Jahresmitte lag die Anlieferung in

Deutschland wieder etwas unter der Vorjahreslinie.

Mit der erheblichen Ausweitung der Rohstofferzeugung über den saisonalen

Anstieg hinaus, ging eine entsprechend höhere Herstellung von Milch- und

Käseerzeugnissen einher. In der Folge kam es bei Käse, Butter und

Milchpulver sowie auf dem Spotmarkt zu massivem Preisdruck und zu

erheblicher Bestandsbildung. Neben der Privaten Lagerhaltung musste bei

Magermilchpulver die öffentliche Intervention in hohem Maße in Anspruch

genommen werden. Damit bekam die niedrige Interventionsverwertung

Signalfunktion für die anderen Rohstoffverwendungen, sodass zahlreiche

Produktkategorien auf teils historische Preistiefs fielen. Vor diesem

Hintergrund wurden in den Kontraktverhandlungen mit dem Lebensmittelhandel

ab Mai dann auch die Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte

drastisch reduziert.

In Anbetracht des sehr nachteiligen Branchenumfeldes konnte die SCHWÄLBCHEN

MOLKEREI AG im ersten Halbjahr 2016 einen insgesamt zufrieden stellenden

Geschäftsverlauf verzeichnen. Hierbei konnte die Ertragslage durch einen

höheren Beteiligungsertrag fast stabil gehalten werden. Dies bei einem in

der weiten Region überdurchschnittlichen Milchauszahlungspreis, wenn auch

auf dem branchenweit tiefen Niveau. Bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich

ein zum Vorjahr schwächeres Ergebnis. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH

konnte trotz der immer stärkeren Konkurrenz im Großverbraucher-

Zustellbereich, basierend auf der hervorragenden Marktstellung, die

Ertragslage sogar steigern.

Produktion und Absatz

Die Milchverarbeitung der SCHWÄLBCHEN AG lag im ersten Halbjahr 2016 mit

69,1 Mio. kg geringfügig über dem Vorjahr (Vj. 68,9 Mio. kg), was auf die

höhere Eigenanlieferung der Landwirte zurückzuführen war.

Das qualitativ hochwertige SCHWÄLBCHEN-Sortiment profitierte einerseits von

dem Verbrauchertrend nach Qualität und Frische sowie nach regionaler

Herkunft von Lebensmitteln. Andererseits brachte das nass-kalte Frühjahr

keine Absatzimpulse für die witterungsabhängigen Sauermilchprodukte,

Kaffeegetränke und Ayran. Auch der Frühsommer verblieb ohne vorteilhaften

Wettereinfluss.

Umsatz

Bedingt durch die zum Vorjahr deutlich niedrigeren Abgabepreie für

Konsummilch und Frischprodukte gingen die Umsatzerlöse bei der SCHWÄLBCHEN

AG um 7,7% auf 42,8 Mio. EUR (Vj. 46,3 Mio. EUR) zurück. Bei der

Harzmolkerei GmbH ergab sich ebenfalls ein preisbedingter sowie auch

kundenbezogener Umsatzrückgang von 22,9% auf 3,0 Mio. EUR (Vj. 3,9 Mio.

EUR).

Bei der Frischdienst GmbH nahmen die Umsätze teilkonsolidiert um 2,2% auf

45,7 Mio. EUR (Vj. 46,7 Mio. EUR) nur leicht ab. Seit Jahresanfang ist als

Tochtergesellschaft die SCHWÄLBCHEN Frischdienst Südwest GmbH aus der

Verschmelzung der vorherigen Wiese GmbH mit der Ullrich GmbH

hervorgegangen.

In der Unternehmensgruppe lag der konsolidierte Halbjahresumsatz mit 83,7

Mio. EUR niedriger (Vj. 87,0 Mio. EUR).

Wirtschafts- und Ertragslage

Zu der weitgehend zufrieden stellenden Geschäftslage der SCHWÄLBCHEN AG in

der ersten Jahreshälfte haben zum einen die gegenüber anderen

Rohstoffverwendungen bis Mai noch relativ stabileren Preise für Konsummilch

und Frischprodukte beigetragen. Zum anderen zeigte sich die vorteilhafte

Wirkung des sukzessiv ausgebauten höherwertigen Produktsortiments. Hierzu

wurde die Qualitäts- und Markenstrategie konsequent fortgesetzt, sei es mit

der Grünen Linie, Caffreddo sowie Körfez. Gerade im Hinblick auf die

aktuelle Milchkrise war das stringent verfolgte Leitbild einer höheren

Wertschöpfung von Bedeutung.

Entsprechend dem allgemein rückläufigen Preisniveau lag der absolute

Rohertrag mit 13,38 Mio. EUR zwar unter dem Vorjahr (Vj. 14,39 Mio. EUR).

Die Rohertragsspanne blieb jedoch stabil. Durch den höheren

Beteiligungsertrag von 1,14 Mio. EUR (Vj. 0,86 Mio. EUR) erreichte der

Halbjahresüberschuss mit 1,32 Mio. EUR nahezu wieder den Vorjahreswert (Vj.

1,39 Mio. EUR). Zu beachten war dabei der nach wie vor sehr

wettbewerbsfähige Milchpreis an die Landwirte sowie die erneut intensiven

Vertriebs- und Marketingaktivitäten. Die Harzmolkerei GmbH kam trotz des

deutlichen Umsatzrückgangs auf ein nur leicht geringeres Halbjahresergebnis

von 0,08 Mio. EUR (Vj. 0,10 Mio. EUR).

Dahingegen erzielte die Frischdienst GmbH teilkonsolidiert einen deutlich

verbesserten Halbjahresüberschuss in Höhe von 1,19 Mio. EUR (Vj. 0,82 Mio.

EUR).

Gemäß der Einzelergebnisse lag das konsolidierte Halbjahresergebnis mit

1,45 Mio. EUR (Vj. 1,45 Mio. EUR) gleichauf.

Bei der SCHWÄLBCHEN AG sowie in der Unternehmensgruppe war die Vermögens-

und Finanzlage weiterhin geordnet und die Liquidität jederzeit ausreichend

gegeben.

Ausblick

Unter dem Druck der anhaltend niedrigen Erzeugerpreise geht die

Milchanlieferung seit der Jahresmitte stärker als saisonal üblich zurück.

Damit gleicht sich die Produktionsmenge der noch immer verhaltenen

Nachfrage etwas an. Die rückläufige Mengenentwicklung ist nicht nur

deutschland- sondern europaweit festzustellen, wenn auch in unter-

schiedlicher Intensität. Dies hat mittlerweile Preisbefestigungen bei

einigen Rohstoffverwendungen zur Folge, wie bei Butter, Käse und auf dem

Spotmarkt, insbesondere beim Milchfettpreis. Für eine durchgreifende

Markterholung wird allerdings von Bedeutung sein, wie sich rohstoffseitig

das weitere Milchaufkommen darstellt, wie sich absatzseitig die

Aufnahmefähigkeit vor allem der internationalen Märkte zeigt und wie der

Bestandsabbau vollzogen wird. Somit bleiben viele Unsicherheiten auch in

der zweiten Jahreshälfte bestehen.

Als Folge des schwachen Milchmarktes unterliegt auch die SCHWÄLBCHEN AG

über weite Sortimentsteile hinweg den branchenweit stark reduzierten

Abgabepreisen. Kontraktbedingt gelten diese bis zum Spätherbst. Daher muss

auch auf Ganzjahressicht von niedrigeren Umsätzen ausgegangen werden. Es

bleibt abzuwarten, ob sich daraus ein weitergehender Nachteil für das

Unternehmen ergibt, sollten die Konsummilch- und Frischproduktepreise den

Anschluss an ein besseres Erlösniveau bei anderen Rohstoffverwendungen

verlieren. Dies gilt vor allem bei den parallel absehbaren

Milchgeldleistungen. Da vom externen Umfeld keine positiven Effekte auf die

Geschäftslage ausgehen, ebenso wenig wie der bislang unbeständige Sommer

kaum verkaufsfördernd war, kommt der eigenen Qualitäts- und Markenstrategie

eine umso größere Bedeutung zu. SCHWÄLBCHEN bleibt im gesamten Absatzgebiet

die regionale Milchmarke, die sowohl ein umfassendes Wertschöpfungskonzept

darstellt, als auch ein hohes Vertrauenspotential bei den Verbrauchern und

Handelskunden genießt. Daraus folgt das Ziel, im Jahr 2016 eine den sehr

schwierigen Marktverhältnissen entsprechend zufrieden stellende

Wirtschafts- und Ertragslage zu erreichen.

Die Harzmolkerei GmbH wird beim derzeitigen Geschäftsverlauf noch etwas

zulegen können, auf Jahressicht aber unter dem Ertragsniveau vom Vorjahr

bleiben. Für die Frischdienst GmbH ist teilkonsolidiert im zweiten Halbjahr

zwar von niedrigeren Umsätzen auszugehen. Gleichwohl sollte aus der guten

Marktposition heraus ein zumindest auf Vorjahresniveau liegendes Ergebnis

möglich werden.

^

°

Kontakt:

Herr Günter Berz-List

Email: info@schwaelbchen-molkerei.de

Tel. 06124-503-0

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16.08.2016 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,

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Sprache: Deutsch

Unternehmen: Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG

Bahnhofstr. 38

65307 Bad Schwalbach

Deutschland

Telefon: 06124-503-0

Fax: 06124-503-57

E-Mail: info@schwaelbchen-molkerei.de

Internet: www.schwaelbchen-molkerei.de

ISIN: DE0007218901

WKN: 721890

Indizes: CDAX

Börsen: Open Market (Entry Standard) in Frankfurt

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