19.08.2015 10:00:06

DGAP-News: Dierig Holding AG

DGAP-News: Dierig Holding AG steigert im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz und hält den operativen Ertrag

DGAP-News: Dierig Holding AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis Dierig Holding AG steigert im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz und hält den operativen Ertrag

19.08.2015 / 10:00

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Dierig Holding AG steigert im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz und hält den operativen Ertrag

- Umsatz steigt auf 36,6 Millionen Euro

- Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit steigt durch Grundstücksverkäufe auf 3,7 Millionen Euro



- Bettwäschemarken legen im Inland zu

- Immobiliensegment mit neuen Bauprojekten

- Erneut Belastungen durch Pensionserhöhungen

- Dierig: "Zweites Halbjahr 2015 wird schwieriger"

Augsburg, 19. August 2015 - Der Dierig-Konzern erwirtschaftete im teilweise schwierigen Umfeld im ersten Halbjahr 2015 einen konsolidierten Umsatz von 36,6 Millionen Euro und übertraf damit den Vorjahresumsatz in Höhe von 35,8 Millionen Euro um 2,2 Prozent. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr 2015 auf 3,7 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 2,1 Millionen Euro), das Nachsteuerergebnis bezifferte sich auf 2,6 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 1,4 Millionen Euro). Beeinflusst wurde das Ergebnis durch Grundstücksverkäufe in Augsburg, Kempten und Bocholt. Daraus entstand im ersten Halbjahr 2015 ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 1,9 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 0,7 Millionen Euro). Bereinigt um die Gewinne aus Grundstücksverkäufen blieb das Ergebnis im ersten Halbjahr 2015 auf Vorjahreshöhe. Die Erlöse aus Grundstücksverkäufen werden im Dierig-Konzern umgehend in neue Immobilienprojekte reinvestiert.

Sehr hohe Belastungen resultierten aus der neuerlichen Anpassung der Pensionsverpflichtungen aufgrund der niedrigen Zinsen. Obwohl die Erträge aus der Vermietung und Verpachtung der Konzernimmobilien die laufenden Pensionsverpflichtungen übertreffen, mussten hauptsächlich wegen der Anpassung des Berechnungszinssatzes im ersten Halbjahr 2015 neue bilanzielle Rückstellungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro gebildet werden.

Bettwäscheumsätze steigen

Im ersten Halbjahr 2015 erlöste der Textilbereich einen konsolidierten Umsatz in Höhe von 32,9 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 32,0 Millionen Euro). Im Inland belief sich der konsolidierte Textilumsatz auf 16,1 Millionen Euro. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Umsatz von 14,9 Millionen Euro ein Umsatzplus von 8,1 Prozent. 16,8 Millionen Euro setzten die textilen Gesellschaften im Ausland um (im Vorjahreszeitraum 17,1 Millionen Euro). Die textile Exportquote belief sich im Berichtsjahr auf 51,1 Prozent (im Vorjahreszeitraum 53,4 Prozent).

Saldiert lagen die Umsätze der Bettwäschegesellschaften des Dierig-Konzerns im ersten Halbjahr 2015 um 6,4 Prozent über dem Niveau des guten Vorjahreszeitraums. "Vor allem die Bettwäsche im Inland läuft gut", erklärt Vorstandssprecher Christian Dierig. Die Inlandsumsätze der Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel übertrafen im ersten Halbjahr 2015 um 11,7 Prozent die Vorjahreswerte. Dierig: "Wir wachsen gegen den Trend, denn der deutsche Bettwäschemarkt schrumpft. Aber auch für uns wird das zweite Halbjahr sicher schwieriger."

Während die Inlandsumsätze mit Bettwäsche erfreulich stiegen, musste die österreichische Landesgesellschaft aufgrund der schleppenden Konsumkonjunktur sowohl im Inland als auch in den CEE-Staaten im ersten Halbjahr 2015 ein Umsatzminus von 8,4 Prozent hinnehmen. Nach wie vor ist Dierig mit der Marke fleuresse in Österreich unangefochtener Marktführer. Der Umsatz der Schweizer Landesgesellschaft ging im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent zurück. Dies ist angesichts der Stärke des Schweizer Frankens als großer Erfolg zu werten, zumal die Konsumenten in der Schweiz ihre Einkäufe im hohen Maß grenznah im Euro-Raum decken.

Paradoxe Situation im Gewebehandel mit Westafrika

Bei der Christian Dierig GmbH, die sich schwerpunktmäßig mit dem Export hochwertiger Damaste nach Westafrika beschäftigt, gingen die Umsätze im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent zurück. Dierig: "Dies ist auf den ersten Blick paradox, weil sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Westafrika verbessert haben: Die Ebola-Epidemie klingt ab, nach den Präsidentschaftswahlen in Nigeria kam es zu einem friedlichen Machtübergang und die neue Regierung hat militärische Erfolge bei der Bekämpfung der Terrormiliz Boko Haram erzielt." Allerdings führte dies dazu, dass sich die Wettbewerbssituation verschärfte: Andere Anbieter von Damasten, die 2014 ihre Lieferungen deutlich reduzieren mussten, warfen ihre Lagerbestände auf den Markt. "Afrika ist interessanter Markt, in dem es sehr schnell auf und ab geht", erklärt Christian Dierig. "Bei zu großem Risiko verzichten wir lieber auf Umsatz." Erschwert wird das Afrika-Geschäft dadurch, dass in den Ebola-Regionen fast alle anderen Gesundheitsmaßnahmen hintangestellt wurden. Deswegen ist die Malaria wieder auf dem Vormarsch. Es wird befürchtet, dass die Malaria ähnlich viele Menschenleben fordern wird wie die Ebola-Epidemie.

Einen Lichtblick gab es beim Export von Rohgeweben nach Südeuropa und Frankreich. Die in diesem Segment tätige Tochtergesellschaft BIMATEX konnte im ersten Halbjahr 2015 erstmals seit langem wieder ein Umsatzplus verbuchen. Christian Dierig: "Vom erhofften Aufschwung in Südeuropa sind wir noch weit entfernt, aber unsere Kunden fangen an, wieder mehr zu ordern. Weil mit der steigenden Nachfrage auch höhere Ausfallrisiken der Kunden einhergehen, müssen wir die Märkte in Südeuropa nun behutsam wiederaufbauen."

Immobiliensparte will 2015 drei Neubauten fertigstellen

Der Immobilienbereich erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz auf Vorjahreshöhe von 3,7 Millionen Euro. Dass der Immobilienbereich im ersten Halbjahr 2015 kein Umsatzwachstum erzielen konnte, liegt hauptsächlich daran, dass wegen des milden Winters 2014 auf 2015 den Mietern hohe Nebenkostenvorauszahlungen erstattet wurden. Auch verringerten sich durch den Verkauf eines Restgrundstücks in Bocholt die Mieteinnahmen. Bei den Nettokaltmieten hingegen erreichte der Immobilienbereich durch einen vergrößerten Flächenbestand und eine verdichtete Vermietung an den Standorten Augsburg und Kempten sowie durch an die Preisentwicklung gekoppelte Mietverträge ein Wachstum. Im ersten Halbjahr 2015 entfielen 10,2 Prozent des Konzernumsatzes auf den Immobilienbereich (im Vorjahreszeitraum 10,4 Prozent).

Der Vermietungsgrad war im ersten Halbjahr 2015 nach wie vor hoch. Darüber hinaus konnten mehrere Neuvermietungen realisiert werden: Bereits im ersten Quartal wurden das Erdgeschoss des ehemaligen Kühlhauses im Augsburger SchlachthofQuartier sowie kleinere, zwischenzeitlich gekündigte Flächen im Gewerbepark Kottern am Standort Kempten vermietet. Im zweiten Quartal wurde eine Büromieteinheit im dritten Obergeschoss des ehemaligen Kühlhauses vermietet.

Sämtliche Bau- und Entwicklungsvorhaben verliefen nach Plan, darunter die Erweiterung der Handelsimmobilien der Firmen Lidl und Fristo in Kempten und die Errichtung einer neuen Logistikhalle im Augsburger Gewerbepark Prinz für die Andreas Schmid Logistik. Bei einem weiterhin plangemäßen Verlauf der Bautätigkeit werden die neuen Immobilien noch im Jahr 2015 den Mietern übergeben.

Restgrundstück in Bocholt verkauft

Ein besonderer Erfolg der Immobiliensparte des Dierig-Konzerns ist der Verkauf eines mit zum Teil denkmalgeschützten Immobilien bebauten Restgrundstücks am Standort Bocholt im ersten Quartal 2015. "Dieser Verkauf war lange geplant, aber wegen der geringen Immobiliennachfrage nur schwer realisierbar", erklärt Immobilienvorstand Bernhard Schad. "Damit haben wir ein wichtiges Teilziel der Immobilienstrategie erreicht."

Durch den Verkauf des letzten Grundstücks außerhalb Südbayerns kann sich der Dierig-Konzern nun auf die Entwicklung und Vermarktung von Immobilien im Großraum Augsburg sowie in Kempten, wo im ersten Halbjahr 2015 ein kleineres Teilgrundstück verkauft wurde, konzentrieren. Am Standort Augsburg-Mühlbach wurden nochmals entwickelte Wohnungsbaugrundstücke an einen Bauträger verkauft. Der Verkaufserlös wird in laufende Bau- und Entwicklungsvorhaben reinvestiert.

Umwandlung von Gewerbeflächen geplant

Am Standort Augsburg-Mühlbach sollen gewerbliche Flächen in Wohnungsbauflächen umgewandelt werden. Hierfür ist eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich. Angesichts des Wohnungsmangels in Augsburg hat der Bauausschuss der Stadt das Vorhaben grundsätzlich befürwortet. Ideenskizzen sehen bei einem Abriss zweier bisher von den Textilgesellschaften genutzter Lagerhallen eine Bebauung mit 160 bis 200 Wohneinheiten vor. Zusätzlich soll auf dem Gelände ein Parkhaus für die gewerblichen Mieter errichtet werden. Nach derzeitigem Stand wird das Baurecht 2016 zu erlangen sein. Eine Realisierung der Maßnahme ist jedoch frühestens ab 2018 geplant.

Eigenkapital steigt trotz höherer Pensionsrückstellungen

Das Eigenkapital stieg von 28,5 Millionen Euro zu Beginn des Jahres 2015 auf 29,4 Millionen Euro zur Jahresmitte. Die Eigenkapitalquote erreichte damit 27,2 Prozent (zu Jahresbeginn 26,5 Prozent). Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Parameteränderungen bei der Berechnung der Pensionsrückstellungen und hier insbesondere die Zinssatzänderung von 2,1 Prozent auf 1,64 Prozent mindernd auf das Eigenkapital ausgewirkt haben. Die Erhöhung der Pensionsrückstellungen von 16,2 Millionen Euro zum 31. Dezember 2014 auf 17,3 Millionen Euro am 30. Juni 2015 resultierte im Wesentlichen aus diesem Zinseffekt. Die tatsächlichen Pensionsverpflichtungen werden im Dierig-Konzern durch laufende Erträge aus der Vermietung und Verpachtung der Konzernimmobilien gedeckt, wobei die Immobilienerträge die Pensionskosten übertreffen.

Verhaltener Ausblick

In seiner Prognose für das Jahr 2015 erwartet der Vorstand im Segment Bettwäsche steigende Inlandsumsätze, geht aber davon aus, dass die bisherigen Wachstumsraten bis Jahresende nicht gehalten werden können. In Österreich, wo Dierig mit der Marke fleuresse Marktführer ist, zeigt sich ein Abflauen der Konsumkonjunktur. Daher werden sich die Umsatzeinbußen der österreichischen Landesgesellschaft bis Jahresende voraussichtlich nicht mehr kompensieren lassen. Die Schweizer Bettwäschegesellschaft geht aufgrund des starken Schweizer Frankens davon aus, dass auch im zweiten Halbjahr ein Teil des Geschäfts an grenznahe Anbieter verlorengeht. Beim Damast-Export nach Afrika erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr 2015 eine rückläufige Umsatzentwicklung in ähnlicher Größenordnung wie zum Halbjahresende. Wachstumschancen bestehen bei den Exporten von Rohgeweben nach Südeuropa.

Die Immobiliensparte geht in ihren Planungen von weitgehend stabilen Mietverhältnissen und einer guten Nachfrage nach Gewerbeflächen an den Konzernstandorten Augsburg und Kempten aus. Nachdem das Immobiliengeschäft im ersten Halbjahr 2015 bedingt durch Rückerstattungen von Nebenkostenvorauszahlungen kein Wachstum erreicht hatte, wird bis Jahresende aufgrund der Vergrößerung des Mietflächenangebotes eine leichte Steigerung der Mietumsätze sowie des Segmentergebnisses erwartet.

In Summe geht der Dierig-Konzern für das Gesamtjahr 2015 von einer stabilen Geschäftsentwicklung sowie der Marktlage angepassten operativen Ergebnissen aus.

Über Dierig

Die Augsburger Dierig-Gruppe wurde 1805 gegründet und feiert demnach im Jahr 2015 ihr 210-jähriges Bestehen. Die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe sind breit aufgestellt. Sie handeln international mit Roh- und Fertiggeweben vielfältiger Qualitäten, bieten Objekttextilien für Hotels, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen an, verkaufen technische Textilien und produzieren designstarke Markenbettwäsche. Im Bereich der Markenbettwäsche gehört Dierig mit den Marken fleuresse und Kaeppel zu den Marktführern im deutschsprachigen Raum.

Die Immobiliensparte verwaltet, entwickelt und vermarktet das umfangreiche Immobilienvermögen des Konzerns und erweitert dieses über Zukäufe. Die Liegenschaften umfassen rund 480.000 Quadratmeter Grundstücks- und 150.000 Quadratmeter Gebäudeflächen an den Standorten Augsburg und Kempten.

Im Jahr 2014 setzte der 203 Mitarbeiter starke Dierig-Konzern 73,1 Millionen Euro um, davon 65,9 Millionen Euro im Bereich Textil und 7,2 Millionen Euro im Bereich Immobilien.

Kontakt

Dierig Holding AG Kirchbergstraße 23 86157 Augsburg Tel.: +49 (0) 821 - 52 10 - 395 Fax: +49 (0) 821 - 52 10 - 393 E-Mail: info@dierig.de www.dierig.de



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