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DGAP-News: AlixPartners: Banken bleiben die wichtigsten Geldgeber des Mittelstands, doch Unitranche-Anbieter gewinnen europaweit an Boden
AlixPartners: Banken bleiben die wichtigsten Geldgeber des Mittelstands, doch Unitranche-Anbieter gewinnen europaweit an Boden
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AlixPartners: Banken bleiben die wichtigsten Geldgeber des Mittelstands,
doch Unitranche-Anbieter gewinnen europaweit an Boden
31.03.2016 / 17:28
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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AlixPartners-Studie zur Mittelstandsfinanzierung in Europa
- Die traditionellen Banken - mit der HSBC zum zweiten Jahr in Folge an
der Spitze - dominieren noch immer die Mittelstandsfinanzierung.
Dennoch sank die Zahl der Transaktionen aller sieben betrachteten
Kreditinstitute im Schnitt um 4 Prozent.
- Nicht-Banken erobern größeren Marktanteil im europäischen Mittelstand.
Die führenden sechs Fonds in diesem Feld konnten die Zahl ihrer
Transaktionen im Schnitt um 36 Prozent erhöhen.
- Mittelstandsfinanzierung folgt dem Trend bei Großunternehmen:
Refinanzierungsgeschäfte nehmen im zweiten Halbjahr 2015 ab.
- Mit 111 Deals im Jahr 2015 wächst die Bedeutung von
Unitranche-Produkten in ganz Europa (ein Plus von 61 Prozent).
- Großbritannien und Irland, wo 2015 schon 54 Deals gezählt wurden,
bleiben die am weitesten entwickelten Märkte für
Unitranche-Finanzierung. Im Jahr zuvor gab es 32 Transaktionen dieser
Art (ein Plus von 69 Prozent).
- Alcentra, Bluebay und Permira Debt Managers waren die aktivsten der
beobachteten Unitranche-Kreditgeber mit einer großen Bandbreite an
verschiedenen Kreditvolumen in einer Reihe von Branchen.
München, 31. März 2016 - Über die letzten 12 Monate war eine zunehmend
große Vielfalt an Nicht-Banken in der Mittelstandsfinanzierung tätig. Dies
gilt sowohl für das untere Marktsegment (unter 20 Millionen Euro bilaterale
Verschuldung) als auch für die großen Unternehmensfinanzierungen im
Mittelstandsbereich (Club-Deals oder Konsortialfinanzierungen oberhalb von
200 Millionen Euro). Das zeigt der Mid-Market-Debt-Survey des global
tätigen Beratungsunternehmens AlixPartners, der gerade zum dritten Mal
veröffentlicht wurde.
Noch dominieren traditionelle Banken das Geschäft mit Fremdfinanzierungen -
doch ihr Vorsprung schrumpft
Trotz der Volatilität des makroökonomischen Umfelds war das
Transaktionsvolumen im europäischen Mittelstandsmarkt im Jahr 2015 stabil,
getrieben nicht zuletzt von der hohen Liquidität der institutionellen
Anbieter. Die Studie von AlixPartners zeigt, dass der Anteil der
Fremdfinanzierungen durch Kreditgeber, die keine Banken sind, stark wächst.
Dennoch wird der Mittelstandsmarkt nach wie vor von Banken dominiert, die
hinter 67 Prozent der in der Studie analysierten Kreditgeschäfte stehen.
Mit 67 Deals schaffte es die HSBC, ihre Position als europaweit stärkste
Mittelstands-Kreditgeberin das zweite Jahr in Folge zu halten, wenn auch
der Abstand zu RBS und Lloyds geringer wurde. Die HSBC war im Jahr 2015 an
15 Prozent aller in der AlixPartners-Studie berücksichtigten Kredite
beteiligt; in Großbritannien und Irland betrug ihr Anteil 27 Prozent
(gegenüber 38 Prozent im Vorjahr).
Trotz einer Verzerrung der Daten durch die üblicherweise oft hastig
abgeschlossenen Jahresend-Kredite im Dezember deutet laut Analyse einiges
darauf hin, dass die Kreditanbieter im Jahr 2015 stärker auf Kreditqualität
achteten und sich auf das Halten ihrer Marktanteile fokussierten. Nach dem
ersten Halbjahr wurde über mehrere Kreditanbieter berichtet, die
Transaktionen mit aggressivem Leveraging oder offensiven Preisanfragen
abgelehnt hätten.
Die Nicht-Banken gewinnen als Kreditgeber an Attraktivität
Nicht-Bank-Kreditgeber, von denen einige inzwischen auch von
milliardenschweren Fonds unterstützt werden, haben im Jahr 2015 deutlich
Marktanteile hinzugewonnen. Die sechs Größten unter ihnen konnten die Zahl
ihrer Kreditgeschäfte im Schnitt um 36 Prozent steigern. Zu ihnen gehörte
beispielsweise Alcentra, das die Zahl seiner Deals im Vergleich zu 2014 um
80 Prozent steigerte, wobei der überwiegende Teil der Kreditvergaben (67
Prozent) bilaterale Unitranche-Geschäfte waren (16 Deals). Tikehau
Investment Management vergab den überwiegenden Teil seiner Kredite in
Frankreich (85 Prozent) und vor allem in Form von erstrangigen
Finanzierungen. Sankaty Advisors und Permira Debt Managers legten besonders
in der zweiten Jahreshälfte bei der Anzahl ihrer Transaktionen in
Großbritannien, Deutschland und Skandinavien zu. Auch wenn Ares Management
in der AlixPartners-Analyse nicht erschöpfend ausgewertet werden konnte,
gilt das Unternehmen als einer der führenden Nicht-Banken-Player für
Kreditvergaben und engagierte sich 2015 in einer Reihe relevanter
Transaktionen, darunter einer bilateralen Kreditlinie über 250 Millionen
Euro zur Unterstützung des Buyouts des irischen
Duty-free-Shopping-Dienstleisters Fintrax durch Eurazeo (Quelle: Private
Debt Investor).
Das Volumen von Refinanzierungen sank, das von Unitranchen stieg
Ein weiterer deutlicher Trend des Jahres 2015 war die Abnahme der
Refinanzierungs-Aktivitäten. Der Anteil der Refinanzierungen und
Dividenden-Rekapitalisierung an allen Kreditgeschäften fiel signifikant und
machte 2015 nur noch 27 Prozent aller Transaktionen aus. Im Vorjahr waren
es noch 41 Prozent.
Im Gegensatz dazu betrafen 21 Prozent der Deals im abgelaufenen Jahr die
Ausweitung bestehender Kreditlinien, auch für Akquisitionen (gegenüber 17
Prozent in 2014). Darin zeigt sich das Bestreben, existierende
Kredit-Engagements zu stärken und Wert aus Akquisitionssynergien und
strategischem Wachstum zu schöpfen.
Die fundamentalste und noch immer andauernde Veränderung des Jahres 2015
war jedoch die wachsende Marktdurchdringung mit Unitranche-Produkten aus
der Hand von Nicht-Banken - wenn auch unter zunehmender Beteiligung einiger
Banken. Erstrangige Kredite blieben zwar weiterhin die häufigste
Finanzierungsform im Mittelstand, ihr Marktvolumen sank jedoch im letzten
Jahr von 70 Prozent auf 62 Prozent. Treiber für diesen Rückgang ist die
zunehmende Verbreitung von Unitranche-Geschäften auf bilateraler Basis
durch Kreditfonds, die nach der formalen Kreditgewährung schnelle
Transaktionen bei geringen Risiken erlauben.
Im Jahr 2015 registrierte die Studie rund 111 Unitranche-Geschäfte
(gegenüber 69 im Jahr 2014, wobei die geographische Reichweite der Erhebung
gegenüber 2014 erweitert wurde). 72 Prozent davon wurden auf bilateraler
Basis gewährt. Zunehmend zeigten sich größere Kreditfonds bereit, einzelne
Geschäfte bis zu einem Volumen von 300 Millionen Euro zu zeichnen.
Einige Banken, darunter die Bank of Ireland, Lloyds und Macquarie, haben
auf die wachsende Präsenz der Kreditfonds reagiert und sich an einigen
größeren Unitranche-Geschäften beteiligt, die dieser Analyse zugrunde
liegen. Nach ersten Ankündigungen im Jahr 2014 ließ sich 2015 eine
wachsende Zahl von Partnerschaften zwischen Banken und Kreditfonds
beobachten (beispielsweise die Allianz der Royal Bank of Scotland mit
Hermes, AIG und M&G Investments oder die informelle Partnerschaft zwischen
Barclays und Ares Management). Diese Verbindungen erhöhen die Schlagkraft,
operative Geschwindigkeit und die gegenseitige Kapitalnutzung in einem
wettbewerbsintensiven Markt. In der zweiten Jahreshälfte 2015 stieg die
Wettbewerbsintensität weiter: Mehrere neue Kreditfonds, die auf
Nischenmärkte zielen, traten in den Markt ein. Dies betrifft vor allem das
untere Segment des Mittelstandsmarkts. Zugenommen hat auch die geografische
Reichweite der Unitranche-Kreditgeber. Die Kreditfonds dringen zunehmend in
Regionen vor, die bislang von lokalen Banken dominiert wurden, wie etwa die
iberische Halbinsel, die Benelux-Länder und Nordeuropa.
Jan Kantowsky, Managing Director bei AlixPartners: "Wir sehen auch
weiterhin starkes Wachstum bei der Kreditvergabe durch Nicht-Banken. Dies
betrifft die Zahl der Kreditfonds und Transaktionen ebenso wie die von
diesen Fonds verwalteten Anlagegelder. Die Folge ist ein weiter zunehmender
Wettbewerb, was tendenziell zu besseren Konditionen für Kreditnehmer führt.
Für das Jahr 2016 erwarten wir weiteres Wachstum in der Kreditfinanzierung
durch Nicht-Banken, weil sich Europa zunehmend in einen Finanzierungsmarkt
nach US-Vorbild verwandelt. Wir glauben, dass der Wettbewerb in der
Mittelstandsfinanzierung in Europa mittelfristig intensiver wird und die
Zahl der klassischen Bankkredite weiter abnimmt. Künftig werden große
Kreditfonds aller Wahrscheinlichkeit nach versuchen, neue Regionen zu
erschließen, die bisher von lokalen Banken dominiert werden - wie etwa die
Benelux-Länder, die iberische Halbinsel und Nordeuropa."
Über die Studie
Die Studie zur europäischen Mittelstandsfinanzierung 2015 ist die dritte
Ausgabe der halbjährlich stattfindenden Analyse des Mittelstandsmarkts von
AlixPartners. Die Untersuchung deckt rund 80 Bank- und Nicht-Bank-Anbieter
ab sowie Kreditgeschäfte mit einem Volumen von 20 Millionen bis 300
Millionen Euro. Sie erfasst abgeschlossene Kreditgeschäfte zwischen dem 1.
Juli und dem 31. Dezember 2015 und erlaubt einen Rückblick auf die
Deal-Aktivitäten im Gesamtjahr 2015.
Im ersten Halbjahr 2015 wurde die Studie geographisch um Skandinavien
erweitert, im zweiten Halbjahr kamen auch Italien, Polen, Portugal, Spanien
und die Schweiz hinzu.
Über AlixPartners
AlixPartners steht als global tätiges Beratungsunternehmen für die
ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Unternehmen in komplexen
Restrukturierungs- und Turnaroundsituationen und für die Umsetzung
anspruchsvoller Ertragssteigerungsprogramme. Branchenexpertise und
weitreichende Erfahrung in Geschäftsprozessen in Verbindung mit
tiefgreifendem Know-how der finanziellen und operativen Restrukturierung
ermöglichen es AlixPartners, auf Herausforderungen in Konzernen,
Großunternehmen sowie bei mittelständischen Unternehmen einzugehen. In
zahlreichen Fällen haben erfahrene Manager von AlixPartners bei
herausfordernden Unternehmenssanierungen interimistisch Führungsfunktionen
übernommen.
AlixPartners hat mehr als 1500 Mitarbeiter in weltweit mehr als 25 Büros
und ist seit dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten.
AlixPartners ist im Web zu finden unter www.alixpartners.de
Weitere Informationen:
IRA WÜLFING KOMMUNIKATION
Dr. Reinhard Saller
T +49.(0)89. 2000 30-38
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reinhard.saller@wuelfing-kommunikation.de
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31.03.2016 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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450315 31.03.2016
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