08.02.2022 18:14:44

Deutschland und Frankreich geben je 1 Milliarde für Tech-Initiative

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Deutschland und Frankreich haben jeweils 1 Milliarde Euro für eine neue European Tech Champions Initiative (ETCI) zugesagt, mit der Start-ups und Scale-ups finanziert werden sollen. Wie das Bundesfinanz- und das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit dem französischen Wirtschafts- und Finanzministerium mitteilten, unterzeichneten Finanzminister Christian Lindner (FDP), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire gemeinsam mit Vertretern zahlreicher weiterer EU-Staaten eine gemeinsame Erklärung für die Initiative, die einen Umfang von 10 Milliarden Euro haben soll.

Um im technologischen Rennen zu bestehen und Innovationen zu fördern, müsse die EU ihr Ökosystem für Start-ups und Scale-ups stärken, die entscheidend für die digitale und nachhaltige Transformation der Volkswirtschaften seien. Der Mangel an europäischer Finanzierung hemme nicht nur das Wachstum der Start-ups und des Tech-Ökosystems in ganz Europa, sondern auch das der europäischen Volkswirtschaft insgesamt. Deshalb starteten Deutschland und Frankreich gemeinsam mit 16 weiteren EU-Ländern die Initiative, um europäische Fianzierungsmittel zu sichern. Ziel solle die Mobilisierung mehr privaten Kapitals von langfristigen Finanzinvestoren sein.

Die Initiative solle als "Ankerinvestor" am Markt fungieren, sagte Lindner bei einer Pressekonferenz mit Le Maire in Paris. Gute Finanzierungsmöglichkeiten sind entscheidende Geschäftsbedingungen durch alle Wachstumsstadien eines Unternehmens hindurch", sagte der FDP-Politiker in seiner auf Englisch gehaltenen Rede. "Es ist entscheidend für die gesamte EU, dass europäische Unternehmer ausreichenden Zugang zu Kapital aus Europa haben." Jedoch gebe es eine "offene Flanke" paradoxerweise in der Spätphase, wenn Start-ups bereits erfolgreich seien und wachsen wollten.

Es bestehe eine "Lücke" bei der Finanzierung von Expansionen, besonders, wenn sie mehr als 100 Millionen Euro in fortgeschrittenen Runden aufbringen wollten. Viele Unternehmen wendeten sich dann "oft Investoren aus den USA oder China zu oder bekommen überhaupt keine Finanzierung", beklagte Lindner. "Im Ergebnis verliert Europa jene Unternehmen mit dem größten Wachstumspotenzial", konstatierte er. Vom Standpunkt der Wirtschaftspolitik sei dies "inakzeptabel".

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/kla

(END) Dow Jones Newswires

February 08, 2022 12:15 ET (17:15 GMT)

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