02.09.2013 05:24:33

Deutscher Wissenschaftler befürchtet Einschnitte bei Solarforschung

    FREIBURG (dpa-AFX) - Die Krise der deutschen Photovoltaikindustrie droht auf die Solarforschung überzugreifen. "Die Branche ist in einer sehr kritischen Phase, in der die Politik reagieren muss", sagte der Leiter Energiepolitik im Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), Gerhard Stryi-Hipp, der Nachrichtenagentur dpa. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Deutschland den Anschluss an diese Zukunftstechnik verliere.

    Als einen Lösungsweg nannte der Forscher den Bau einer sogenannten X-Gigawatt-Fabrik mit mehreren 1000-Megawatt Produktionsleistung durch ein europäisches Konsortium. "Das könnte nach dem Airbus-Modell organisiert werden." Eine solch moderne Fabrik mit einem jährlichen Ausstoß von Solarstrommodulen mit einer Gesamtleistung von über 1000-Megawatt könne in Europa zu wettbewerbsfähigen Preisen produzieren, sagte Stryi-Hipp. Zugleich gebe es einen verlässlichen Partner für neue Forschungsaufträge.

    Das Wegbrechen der Firmen der Solarbranche vernichte nicht nur Arbeitsplätze in Deutschland, mit ihnen gehe der Forschung auch ein Kofinanzierer und Ideengeber verloren. "In diesem Jahr wirkt sich die Krise der Branche nur wenig auf die Forschung aus, aber langfristig werden wir das sicher zu spüren bekommen", sagte Stryi-Hopp. Um die Durstphase überstehen zu können, müsse die Politik Lösungen für die Finanzierung der Forschung suchen. "Die Frage ist, wie schaffen es deutsche Firmen und Forschungseinrichtungen, die Zeit bis zum nächsten Aufschwung zu überleben."/sew/DP/zb

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