28.02.2013 10:28:30
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Deutscher Arbeitsmarkt trotzt im Februar dem schwierigen Umfeld
Von Gisela Simon
Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich im Februar trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds robust gezeigt. Bereinigt um jahreszeitliche Einflüsse ging die Zahl der Arbeitslosen nach den Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Monatssicht überraschend um 3.000 Personen zurück. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine leichte Zunahme um 1.500 Personen prognostiziert, wobei die Schwankungsbreite der Prognosen ungewöhnlich hoch war.
Im Januar war die Zahl der Arbeitslosen nach revidierten Angaben um 14.000 Personen gesunken, vorläufig war ein Rückgang um 16.000 gemeldet worden. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte bei 6,9 Prozent. Im Januar lag die Quote den revidierten Angaben zufolge ebenfalls bei 6,9 Prozent. Vorläufig war sie mit 6,8 Prozent angegeben worden. Volkswirte hatten für Februar eine Quote von 6,8 Prozent erwartet.
Insgesamt waren im Februar nach den Zahlen der BA in Deutschland rund 3,156 Millionen Menschen ohne Arbeit. Unbereinigt waren dies wegen der anhaltenden Winterpause rund 18.000 Personen mehr als im Januar. Damit fiel die saisonübliche Zunahme etwas schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Zugleich lag die Arbeitslosenzahl im Februar um etwa 46.000 über dem Vorjahresstand. Die entsprechende Quote blieb mit 7,4 Prozent auf dem Niveau des Vormonats.
"Der deutsche Arbeitsmarkt scheint die schwache wirtschaftliche Entwicklung der letzten Monate gut zu verkraften und zeigt sich insgesamt weiter robust. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar hat jahreszeitliche Gründe", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise bei einer Pressekonferenz.
Für Volkswirte ist die saisonbereinigte Zahl die wichtigste Angabe. Bei der Saisonbereinigung wird versucht, übliche jahreszeitliche Schwankungen, zum Beispiel durch Wettereinflüsse, herauszurechnen. So ist etwa die Beschäftigung am Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie stark von Jahreszeiten und der Witterung abhängig.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an Schulungen und Fortbildungen teilnehmen, belief sich im Februar auf 4,075 Millionen Personen. Das waren 74.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich - im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit - weiter gesunken ist, hängt nach Angaben der BA auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen.
Die Zahl der Erwerbstätigen belief sich im Januar nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts auf 41,4 Millionen und lag damit um 0,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Allerdings verringerte sich damit der Vorjahresabstand weiter. Im Dezember hatte die Zunahme auf Jahressicht 0,7 Prozent betragen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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February 28, 2013 03:58 ET (08:58 GMT)
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