Deutschen Bank vermisst Kurstreiber für Goldman Sachs und Citigroup

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Luft ist bei den Aktien der großen US-Investmentbanken nach einer Rally von 20 Prozent in nur einem Jahr nach Einschätzung der Deutschen Bank fürs erste raus. Die Kursentwicklung habe deutlich über dem Gesamtmarkt und auch der Branche gelegen, schrieb Analyst Matt O'Connor in einer Studie vom Mittwoch. Der Experte stufte daraufhin die Aktien von Goldman Sachs und Citigroup von "Kaufen" auf "Halten" ab. Die Kursziele von 205 US-Dollar für Goldman Sachs sowie von 56 Dollar für die Citigroup behielt er aber bei.

Vor einem Jahr hatte er noch die Branche in Erwartung des Anleihenhandels und der Kapitalmarktgewinne als Treiber für die Aktien übergewichtet, teilt O'Connor weiter mit. Die wachsende US-Wirtschaft und damit anziehende Volumen an den Kapitalmärkten sollten den Banken höhere Gewinne bringen. Dieses Szenario sei auch größtenteils eingetroffen. In drei der vier vergangenen Quartale seien die - zwar niedrigen - Gewinnerwartungen geschlagen worden. Nach den überdurchschnittlichen Kursgewinnen gebe es nun aber kaum noch Aufwärtspotenzial.

Die Ausgangslage habe sich auch etwas verändert. Der Analyst geht davon aus, dass die US-Wirtschaft zwischen 2 und 2,5 Prozent wächst. Daher dürften das Zinsniveau niedrig und der Dollar stark bleiben, die Kunden der Großbanken könnten sich mit ihren Aktivitäten zurückhalten. Die Gewinne der US-Banken seien zudem im zweiten Halbjahr wegen der saisonal bedingt schwächeren Handelsvolumen ohnehin oftmals niedriger. Weniger Gewinne aus einem schwächeren Anleihenhandel, einem für die Citigroup wichtigen Geschäftsfeld, seien deswegen wahrscheinlich. Aber auch für Goldman Sachs fehlten vorerst die Impulse für einen erneuten Anstieg des Aktienkurses.

Mit der Einstufung "Hold" empfiehlt die Deutsche Bank auf Basis der erwarteten Gesamtrendite für die kommenden zwölf Monate, die Aktie weder zu kaufen noch zu verkaufen./mzs/fat/he

Analysierendes Institut Deutsche Bank.